Und was passiert nun? (Allgemein)

Doris @, Samstag, 01.03.2008, 21:32 (vor 5892 Tagen) @ Gast

Dieser komplette Beitrag über den plötzlichen Umschwung hinsichtlich der Mobilfunkversorgung in den Münchner U-Bahnen ist sehr gut recherchiert und überzeugend dargestellt.

Zu Recht stellt sich hier die Frage, woher dieser plötzliche Sinneswandel kommt, obwohl bisher der Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung respektiert wurde und auch die Argumente nicht für eine dringend notwendige Mobilfunkversorgung sprechen. Die Argumente die gegen einen Mobilfunkempfang in U-Bahnen sprechen sind nicht von der Hand zu weisen. Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Befragung der Bevölkerung der Aspekt der Belästigung durch Telefonate gravierender war, als die Furcht vor der Strahlenbelastung. In Anbetracht dessen, warum heute "zugeschlagen" wird, ist es durchaus naheliegend, dass Kritik an einem geführten Handytelefonat zur Eskalation führen kann.

Bei der Überlegung, erst Strecken z.B. zur Messestadt oder Allianz Arena zu versorgen, nicht jedoch die "Problemviertel" drängt sich mir der Gedanke auf, dass nicht evtl. zu erwartende "Randale" vor und nach Fußballspielen oder Rockkonzerten ein erhöhtes Überwachungssystem erfordern, sondern eher ein "lukratives Denken" im Vordergrund stehen könnte. Es ist sehr häufig zu beobachten, dass junge Menschen in "Hochstimmung" dazu neigen, per Handy ihren Freundeskreis an der "Siegerlaune" bzw. "guter Stimmung in der freudigen Erwartung bald sein Idol zu sehen" teilnehmen zu lassen. Anders ist es für mich nicht erklärbar, dass z.B. bei lauten Musikkonzerten verstärkt Jugendliche Handytelefonate führen, obwohl sie eigentlich fast kein Wort verstehen können.
Und in guter Stimmung neigt man auch eher dazu, sich weniger Gedanken darüber zu machen, ob nun unbedingt jemand mitgeteilt werden muss, dass man gerade auf den Weg zum "Linkin Park" Konzert ist, obwohl man das ja schon vorher ausführlich verbreitet hat. Ich könnte mir vorstellen, dass mehr derartige Gespräche geführt werden, die für die Netzbetreiber lukrativer sind und das vermittelte Gefühl für umfassende Sicherheit zu sorgen nur vordergründig ist.

Weiß jemand, ob die Sache widerspruchslos hingenommen wird, oder wird hier jemand aktiv?


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