6.1 Gutbier vs Leymann: The games must go on (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 28.06.2023, 16:25 (vor 546 Tagen) @ H. Lamarr

Wie dem auch sei, jeder verständige Menschen wird mir wahrscheinlich beipflichten, der mit Populismen gespickte peinliche Brief war von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

Ich behaupte, auch Jörn Gutbier pflichtet mir insgeheim bei. Warum schrieb er den Brief dennoch? Einen Hinweis auf das Motiv gibt die Tatsache, dass der besagte Brief des Diagnose-Funk-Vorstands an die BfS-Präsidentin nicht dem Briefgeheimnis unterliegt, sondern als Offener Brief für jedermann öffentlich einzusehen ist. Warum aber servierte Gutbier seinen Bullshit ausgerechnet auf diese Weise? Ist ihm nicht klar, wie sehr er sich mit seiner Verdrehung des Sachverhalts selbst schadet?

Da bizarre Offene Briefe in der Szene der Mobilfunkgegner seit einigen Jahren grassieren wie eine ansteckende Seuche, lohnt es sich mMn, den Grund dafür auszuloten, warum die vermeintlich irrationale Verbreitung von Bullshit unter Mobilfunkgegnern so beliebt ist. Eine plausible Antwort auf die Frage nach dem Warum gibt hier der US-amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt.

Wen die Hintergründe interessieren, wie vermeintlich fundierte Informationen, die in Wahrheit vollendeter Bullshit sind, von Menschen aufgenommen werden, der findet in der von Forumteilnehmer "Schutti2" eingestellten Studie "On the reception and detection of pseudo-profound bullshit" (Volltext) einige ernüchternde Fakten. Denn es sind keineswegs nur "Minderbemittelte", die mit der Erkennung von Bullshit so ihre Probleme haben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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