Andere Sichtweise ist gut, Wirkung wäre besser (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 03.03.2008, 23:07 (vor 5967 Tagen) @ Fee

Es sollten möglichst viele verschiedene biologische Parameter bestimmt werden, im Sinne einer suchenden Forschung, mir kommt der Eindruck auf, dass nicht mit den Elektrosensiblen sondern gegen sie geforscht wird.

Gut, einverstanden, das kann man so sehen. Aber man kann es auch so sehen: Elektrosensible monieren selbst in 100 Jahren noch Forschungsresultate, wenn diese nicht das erhoffte Ergebnis bringen.

Abgesehen davon, dass fast alle Menschen Verbesserungspotential haben, sollte man vor allem sehen, dass diese Aktiven ihr Engagment oft ehrenamtlich betreiben und keine PR-Ausbildung absolviert haben.

Hmmm. Das heißt also im Klartext, wir müssen uns - grob gesagt - mit Flaschen zufrieden geben, oder - salonfähig formuliert - mit engagierten Amateuren!

Sie erkennen die biologische und gesundheitliche Problematik dieser vor allem in diesem Ausmass gegen das Leben und die Natur gerichtete Strahlung und sehen das Elend von elektrosmoggeschädigten Menschen.

Wenn man dieses Elend wirklich sehen könnte und nicht glauben müsste, wären wir alle ein Stück weiter.

Sie haben vermutlich kaum die Zeit, sich auf seitenlangen englischen ICNRIP-Seiten zu tummeln,

Das erklärt zumindest den hahnebeüchenen Stuss, der zuweilen vorgetragen wird. Aber warum schafft es dann z.B. Doris, sich gründlich zu informieren, obwohl sie nicht die Verantwortung öffentlicher Auftritte auf Bürgerversammlungen hat? Ist es nicht verantwortungslos, mit angelesenem Halbwissen vor die Leute zu treten und den Teufel an die Wand zu malen? Da wird dann gnadenlos eine vermeintlich "erdrückenden Beweislast" gegen EMF beschworen und wenn man hinterfragt, was das für Beweise sind, dann kommt der alte Trick mit der einseitigen Auflistung der hinlänglich bekannten Studien unter perfekter Weglassung jeglicher Kritik an diesen Studien und der konsequenten Auslassung aller gegenteiligen Studien. Sowas heißt bei uns: Bauernfängerei und bedeutet, dass jemand Argloses über den Tisch gezogen wird.

Die Regierung hat die zahlreichen Mobilfunkanbieter gefördert, die zu mehreren flächendeckenden Netzen führen mit Konkurrenzsituation stets neuen Schnick Schnack anzubieten und einer grossen Machtposition der Mobilfunkindustrie. Die Regierung verkauft Lizenzen und ist noch Hauptaktionär bei einer der Gesellschaften. Durch die Regierung wird jede neue Geschäftsidee gefördert.

Ja haben Sie denn ernsthaft erwartet, dass eine Handvoll ES, deren "Krankheit" gegenwärtig noch nicht einmal zweifelsfrei diagnostiziert werden kann, dem unstillbaren Kommunikationsdrang der Bevölkerung irgendetwas in den Weg stellen könnte? Das hat nix mit Regierung zu tun, es ist die Menschheit selbst, die pausenlos quasseln möchte. Wer dagegen etwas unternehmen möchte, muss mehr im Magazin haben als nur ein diffuses Mobilfunksyndrom. Klingt hart, und ist auch hart, aber ohne substanzielle Kritik gegen die ES nur baden. Außerdem sollte auch mal gesagt werden, dass die meisten Mobilfunkkritiker gar nicht ES sind und einige auch durchaus besorgt erkannt haben (hier meine ich nicht nur das IZgMF), dass ES versuchen, bei der Mobilfunkkritik die Richtung vorzugeben.

Gleich den Link auf die Veranstaltung von Frau Dr. Waldmann-Selsam nicht zu veröffentlichen, finde ich nicht angemessen, er ist im übrigen zu finden bei hese-project.org.

Ich betrachte es inzwischen immer stärker als Aufgabe des IZgMF, Bürger vor den vermeintlichen Informationen zu schützen, die von Leuten wie Frau Dr. Waldmann-Selsam aufgetischt werden. Mag sein, dass Sie das in ihrem missionarischen Eifer in gutem Glauben tut. Der Schaden den sie mMn bei ihren Zuhörern anrichtet, wird davon jedoch nicht kleiner.

Und ja, ich finde es schon generell gut, wenn ein Mensch bereit ist, sich uneigennützig für eine gute Sache wie eine lebenswerte gesunde Zukunft und für seine Mitmenschen einzusetzen. Würde übrigens jeder Handynutzer oder Nutzer dieser Technologien nur für sich selber ein Risiko eingehen, liesse sich das vertreten, da das Risiko wie überall auch hier vom Ausmass abhängen wird. Jedoch ist unfreiwillige, aufgezwungene und flächendeckende Verstrahlung eine ganz andere Risikokategorie.

Ja, so habe ich das auch einmal gesehen, weil es mir so beigebracht wurde. Dann habe ich mich selber informiert, und zwar auf beiden Seiten. Jetzt teile ich nicht mehr Ihren Standpunkt. Mobilfunk-Sendemasten bergen für mich kein großes Risikopotenzial mehr, im Gegensatz zu den starken körpernah emittierten Funkfeldern. Sieht also ganz so aus, als ob die Handygegner den ES weit weniger zur Diensten sein können als das Gros der Sendemastengegner.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Mobilfunksyndrom, Mikrowellensyndrom, Bauernfängerei, Lizenzen, Halbwissen


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