Darum Augsburg und nicht Oberammergau (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 26.01.2008, 22:00 (vor 6087 Tagen) @ Doris

Frau Heinrichs Studie wurde vorgestellt. Kein signifikanter Zusammenhang. Kein Probanden kam über ein Zufallsergebnis heraus, ist die Antenne an oder aus. ...


Das hat mich übrigens sehr gestört. Diese Studie trifft doch nicht die Forderungen derjenigen, die sich als elektrosensibel bezeichnen. Es wird doch immer wieder gefordert, untersucht die Leute um die Antennen, die über Beeinträchtigungen klagen.

Und wie, Doris, hätte so eine Studie dann laufen sollen? Das Ganze nicht in Augsburg, sondern in Oberammergau? Ja? Gut, aber dann hätten Sie mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen. Die Leute des LfU in Augsburg dürften aller Voraussicht nach dem Experiment gegenüber neutral eingestellt gewesen sein, so dass keiner ein Interesse daran hatte, die vermeintlich "geheime" Information, ob der UMTS-Mast nun an oder aus ist, mit irgendwelchen Hilfsmitteln auszuspähen. Den LfU'ler war dies einfach egal, die waren nur am Resultat interessiert, egal wie's ausfällt.

In Oberammergau aber können Sie diese Emotionslosigkeit keinesfalls voraussetzen. Dort herrscht bei einigen ein vitales Interesse, dass eine solche Studie erfolgreich für die ES verläuft. Die für ein paar Euro zu bekommenden technischen Hilfsmittel, mit denen sich unauffällig feststellen lässt, ob ein Sender strahlt oder nicht, können Sie in Oberammergau nicht so salopp "wegdenken" wie das in Augsburg gemacht wurde. Schließlich macht Frau Sohmer nicht mal einen Hehl draus, dass Sie so ein Hilfsmittel mit sich herum trägt. Das Resultat der Studie wäre jedoch wertlos, wenn es keine Garantie gäbe, dass die erwähnten Hilfsmittel nicht zum Einsatz kommen. Nur, wie wollen Sie eine solche Garantie bekommen, ohne den Betroffenen in einer Art & Weise auf die Pelle zu rücken, die diese mit Sicherheit als Eingriff in Ihre Persönlichkeitsrechte werten würden? Also, ich fürchte, so eine Studie ist mit ES als Probanden viel schwieriger als es zunächst scheint.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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