Auch Dominique Belpomme muss mMn an EHS scheitern (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 23.09.2010, 12:43 (vor 5182 Tagen) @ Doris

Diese Meldung geht seit Tagen durch einschlägige Kanäle.

Eine Laiendiskussion zu diesem Thema mag für überzeugte EHS vitalisierend sein, mir bringt sie nichts Erhellendes, zumal ich fachlich nicht qualifiziert bin, über die Entdeckung des Prof. Dominique Belpomme zu befinden.

Andere können das aber und werden es bestimmt auch tun, so Belpomme sich ihnen stellt. Ich rede davon, dass Belpomme uns Laien viel erzählen kann wenn der Tag lang ist, bei einer wissenschaftlichen Publikation seiner Entdeckung wird er es dagegen mit kompetenten Für- oder Widersprechen zu tun kriegen. Und darauf werde ich jetzt einfach warten. Ich habe schon viel zu viele Sensationsmeldungen über mich ergehen lassen müssen, die sich später als Sturm im Wasserglas herausstellten. Wenn Dominique Belpomme wirklich etwas zu sagen hat und nicht bloß der Szene einen Gefallen tun möchte, dann kommt er um einen wissenschaftlichen Aufsatz nicht drum rum. Lässt er ihn weg, weil er z.B. seinen Ruf nicht riskieren möchte, unterscheidet er sich mit seiner Entdeckung mMn nicht wesentlich von z.B. Dr. Warnke und dessen Entdeckungen, die er nicht auf den Prüfstand der Wissenschaft gestellt, sondern vor Laien ausgebreitet hat.

Und dann gibt es da noch einen anderen ultimativen Prüfstein für Belpomme: Bekanntlich gibt es unter EHS die "Gattungen" der echten und unechten EHS mit jeweils 0 bis 100 Prozent Antreffwahrscheinlichkeit. Ich denke dieser Sachverhalt ist unstreitig. Das heißt aber, dass sich Balpomme drauf einrichten muss, dass EHS nach seiner Behandlung keinerlei Besserung verspüren oder nur eine kurzfristige. Denn die EHS, die es auf den Krankheitsgewinn abgesehen haben, die werden sich diesen auch von Balpomme nicht nehmen lassen. Das wiederum bedeutet aber mMn, dass der vermeintliche Durchbruch nicht stattfindet, sondern eine nur begrenzte Wirkung beobachtet werden wird, die mit der Stärkung des Immunsystems auch leicht erklärbar wäre. Die, die leer ausgehen, werden Balpommes Methode aller Voraussicht nach jedoch nicht öffentlich mies machen, sondern - ähnlich wie bei der bezüglich EHS in Schutt & Asche gesunkenen Redoxmethode von Dr. Heinrich - nach dem Misserfolg nur mal nebenbei anmerken, es habe ihnen nicht geholfen. Kurz: Ich müsste mich schon arg täuschen wenn das Feuer, das um Balpomme entfacht wird, nicht wieder ein Strohfeuer ist. Wir können das ja alle seelenruhig abwarten, wenn in ein, zwei Jahren Balpomme noch immer gefeiert wird, weil der "Durchbruch" tatsächlich stattfand, werde ich meine Meinung schmerzlos korrigieren, mein Bauch sagt mir allerdings, dass dies nicht erforderlich sein wird, dazu ist der Krankheitsgewinn für öffentlich wahrgenommene EHS viel zu verlockend ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
sekundärer Krankheitsgewinn, Misserfolg, Redox, Heinrich, Prüfstein


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