Der "Bio"-Mythos (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Dienstag, 30.09.2008, 16:16 (vor 5921 Tagen) @ AnKa

Sehr geehrte/r Frau/Herr Anka,

eine gewisse Heiterkeit hat mir Ihr Artikel abverlangt. Ich habe wirklich schon einige abstruse Ansichten hören müssen, die mir von Kollegen aus der Mobilfunkkritik berichtet wurden, aber Ihre Quellen toppen das bei Weitem.

Das ist ja Marketing pur. Wie formuliere ich die Katastrophe noch irgendwie positiv, auch wenn es fast nichts Positives mehr gibt. Das ist wirklich hoch sensibles Präzisionsmarketing. Nicht schlecht gemacht.


Standpunkte der beiden Herren zum Thema George W. Bush:

„Hintergrund: Der amerikanische Präsident wird von vielen Schriftstellern und anderen Intellektuellen als ungebildeter Dummkopf hingestellt. Ist er das wirklich?“
...
„Bauernschläue, Witz, praktische Vernunft, ein guter Instinkt, Lebenserfahrung, gute Nerven, die Fähigkeit mit Menschen umzugehen, erlittene Niederlagen und Herzensbildung sind für Staatenlenker in schwierigen Zeiten mindestens so wichtig wie ein brillanter Auftritt oder dreisprachige Eloquenz“
...
„George W. Bush war ein lausiger Student, managte unter anderem eine Football-Mannschaft und macht aus seinen überstandenen Alkoholproblemen keinen Hehl. Heute ist er geläutert. Er ist offenbar kein Egomane oder Profilneurotiker und scheint mit Menschen umgehen zu können.“

Tja die „praktische Vernunft“ von Herrn George W. Bush hat ja super hingehauen. Ich bin sicher, dass seine Staatslenkung in die Geschichte eingehen wird. Allerdings befürchte ich, dass es nicht so positiv sein wird, wie die beiden Herren, die Sie in ihrem Artikel zitieren, es beurteilen.

Wie die „praktische Vernunft“ das Finanzwesen beflügelt, können wir alle gerade miterleben. Vielleicht wäre ein Minimum an Fachwissen nicht schlecht gewesen, das den Menschen dieser Welt sicher Einiges erspart hätte. Nicht jedes technische und kaufmännische Problem lässt sich mit „Bauernschläue“ und „Witz“ im Bierzelt lösen.


Zu ihrem Feldzug gegen den ökologischen Anbau:

Wenn Sie sich nicht bei solchen Spaßvögeln informieren würden, wüssten Sie, dass patentiertes Saatgut, Korruption, Profitgier, Wasser und die Fleischproduktion viel größere Probleme für die Ernährung der Weltbevölkerung darstellen, als es die Umstellung in der Landwirtschaft auf biologischen Anbau jemals tun könnte.

Der biologische Landbau ist heute hoch effektiv und hat nichts mehr mit irgendwelchen Steinzeitansichten zu tun. Mit dem steigenden Bedarf an Biolebensmitteln ist die Produktion in gleichem Maße effektiver und auch wettbewerbsfähiger geworden. Wie so oft macht die Menge die Effizienz und nicht das verwendete Verfahren.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz
Bürgerwelle e.V.


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