Offener Brief an E-Plus Teil 2 (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 12.02.2008, 23:52 (vor 6102 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Doris, Mittwoch, 13.02.2008, 00:17

Doch es ist allenfalls ein wenig Risikominderung, - keine Schadensverhütung. Es gibt inzwischen wissenschaftlich begründete Argumente, dass uns auch diese "Lösungen" im Aussenbereich letztendlich nicht schützen.

Auf was er genau diese Aussage stützt, dass "Lösungen im Aussenbereich letztendlich nicht schützen" ist für mich nicht nachvollziehbar. Deshalb kann ich einen Zusammenhang zwischen den von ihm aufgeführten Argumenten und der plötzlichen totalen Senderverweigerung, weil Sender im Außenbereich auch Schaden anrichten, nicht verstehen.

Ich persönlich kann und werde mich nicht mehr an Gesprächen mit Netzbetreibern beteiligen, in denen es darum geht, Alternativstandorte umzusetzen, die bislang helfen sollten, innerörtliche Standorte zu vermeiden. Nur der völlige (!) Verzicht auf jede (!) weitere Sendeanlage wird dem Gebot der Stunde gerecht! Ich werde nicht mehr aktiv daran mitwirken, Mobilfunkstandorte - gleichgültig welcher Art und Motivation - auf den Weg zu bringen.

Ich finde diese persönliche Entscheidung darf er für sich treffen, das ist sein gutes Recht....

Dass es sich hierbei um eine teils stark umstrittene "Haltung" in unseren Reihen handelt, ist mir bewusst. Lebhaft diskutiert wurde das Thema "Sendemastverschieben oder Totalablehnung" in einer Versammlung des Mobilfunk Bürgerforum e.V. und beim letzten Treffen des Netzwerk Risiko Mobilfunk Baden-Württemberg. Ich persönlich war nach der Diskussion in beiden Gremien aber sehr froh, dass uns die doch offensichtlich weit auseinander liegenden Sichtweisen zwar nicht ohne Emotionen beschäftigten, - aber sie trennten uns nicht! Darüber bin ich sehr glücklich; fatal wäre eine Spaltung. Denn darüber dürfte sich nur "die andere Seite" freuen.

Es wurde also im großen Kreis diskutiert. Ich persönlich lese heraus, dass sie sich nicht einig waren, sondern teilweise sehr weit auseinanderliegende Ansichten zu dem Thema hatten. Einig wurden sie sich darin, dass eine unterschiedliche Sicht der Dinge nicht untereinander zum Streit führen soll. Das finde ich persönlich in Ordnung, es bedeutet nicht, dass alle dem Netzwerk angehörenden Kritiker diese von Herrn Groschupp neue Sicht- und Vorgehensweise teilen oder sogar übernehmen werden.

Mein "neuer Weg" hat natürlich gravierende Auswirkungen auf den Stand der Verhandlungen mit E-Plus um einen geplanten Mobilfunksendemast in ca. 400 m Entfernung vom Ortsrand, in die Mobilfunk Bürger-Info Großbettlingen aktiv eingebunden war. In Kürze steht der Baubeginn bevor.

Das wird allerdings ne heikle Sache werden, ob wir darüber auch erfahren werden, wie sich die Gemeinde und E-Plus dazu stellen wird?

Daher bat ich die Mitglieder unserer Initiative in einer ausserordentlichen Versammlung um Beurteilung und Handlungsvorschlag. Das für mich überraschende wie beeindruckende Ergebnis war der einstimmige Beschluss im Sinne meines Vorschlages, sich eindeutig gegen einen weiteren Aufbau von Mobilfunksendeanlagen an diesem Standort, jeglichen Standorten auf Großbettlinger Gemarkung und anderswo einzusetzen. Und damit E-Plus zum sofortigen Baustopp aufzufordern! Dies ist mit dem Versand des beiliegenden Offenen Briefes an den "Deutschlandchef" von E-Plus und an den verantwortlichen Leiter der Baumaßnahme (Alcatel-Lucent) in die Tat umgesetzt worden.

Herr Groschupp hat eine Einigung in seiner eigenen BI erzielt, wie groß diese ist, wissen wir auch nicht. Es ist keine Einigkeit unter allen Kritikern der 1.Generation, wie von KlaKla in einem anderen Beitrag angeführt.

Die Gewissheit, richtig gehandelt zu haben, hat eine hochbrisante Studie, die mich vorgestern erreichte, mit traurigem Anlass weiter untermauert: Ergebnisse einer österreichischen Studie haben mir den Atem verschlagen! Von einer 23-fachen (Brustkrebs) bis 121-fachen Krebsrate (Gehirntumor) ist dort zu lesen (Dr. Oberfeld, Januar 2008, Krebsstudie im Zusammenhang mit C-Netz-Mobilfunk).

Er hat schon einen Hang zur Dramatik.:-)
Die C-Netz Studie kann aus verschiedenen, sowohl hier als auch im RDW-Forum diskutierten Gründen, zum momentanen Zeitpunkt nicht als Argumentation für Herrn Groschupps Sichtänderung herangezogen werden. Und ich frage mich, ob diese allgemeine Dramatisierung dieser Studie bereits im Vorfeld sich unbedingt positiv auf die Bewertung dieser in fachlichen Kreisen auswirken wird. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie großzügig man mit Zahlen umgeht. Hier ist es schon die 121fache Krebsrate bei Gehirntumoren. RDW bemängelt in seinem Beitrag die Aussage einer 78-fachen Erhöhung bei Gehirntumoren.

Es ist mehr als offenkundig: Dieser Mobilfunk macht krank!

Wobei die Kritiker doch bisher dem C-Netz durchaus freundlicher gesonnen waren.

Der Freilandversuch an Mensch, Tier und Umwelt muss ein Ende haben!

RDW hat Recht. "Freilandversuch" hat sich so verinnerlicht, dass dieses Wort gerne herangezogen wird.

Nur eine gesundheitsverträgliche mobile Kommunikation hat Zukunft. GSM, UMTS & Co. müssen der Vergangenheit angehören.

Oh je, da sind wir weit davon entfernt. Da hat Fee schon Recht, dieses maßlose Aufrüsten für immer mehr Techniken, die der Mensch anscheinend dringend braucht, die lässt auch mich oft zweifeln. Aber die Mehrzahl der Bevölkerung sieht das offensichtlich anders und beim Konsumenten liegt die Macht. Je mehr der Mensch mit dieser Technik sich verbandeln lässt, desto überzeugender und erdrückender müssen die Beweise sein, damit gehandelt werden würde.

Sofort und ohne Umwege. Es herrscht Gefahr in Verzug.

Freundliche Grüße

Jürgen Groschupp
(unterstützt von Mitstreitern aus Großbettlingen)[/i]

Bin gespannt, wie erfolgreich Herr Groschupp auf diesem neuen Weg sein wird.

Doris

Nachtrag:
Da Herr Groschupp ein Einzelkämpfer bei dieser Debatte in seinem Einzugsgebiet ist, wird aus dem "Totalverweigerer" zwangsläufig ein "Sendemastverschieber". Es kann keine Diskussion darüber geben, das eine oder andere zu sein. Wenn Sender hier verhindert werden, werden sie anderswo aufgebaut und nicht alle sind dann darüber erfreut.

Tags:
, Groschupp, Beweggründe


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