Zur Frage der Altersstruktur (Allgemein)

RDW, Dienstag, 26.12.2006, 10:27 (vor 6468 Tagen) @ H. Lamarr

Wie soll zum Beispiel ein Nachweis für den Unsinnsgehalt folgender Aussage aussehen: "Folglich musste das Alter der Zürcher Probanden auf circa 25 Jahre homogenisiert werden, wenn das Ziel war, dass aus Bestrahlung bzw. aus Elektrostress möglichst keine nachweisbare Folgen resultieren sollten."

Wieso Unsinnsgehalt? Es ist doch so, dass hauptsächlich ältere Menschen,....

Vielleicht habe ich mich zu kurz oder zu unklar ausgedrückt. Aber ist es denn nicht so, dass dieser Satz dem Leser impliziert, dass die Züricher Studie in diesem Sinne "modelliert" wurde? Nur, auf der Basis welchen tatsächlichen Wissens kann man denn so etwas mit einer gewissen Berechtigung behaupten? Schauen Sie sich die Basis für dieses "Wissen" doch einmal genauer an! Es sind Spekulationen über die Altersstruktur der Teilnehmer sowie die Unterstellung, dass hier eine gezielte Auswahl getroffen wurde.

Dieses unklare Ausdrücken (von mir in diesem Fall) ist überhaupt ein Problem bei der Kritik an solchen Kritiken wie der von K. Der schreibt mal eben so:
"Da es weltweit kaum einen angesehenen Wissenschafter dieses Fachgebiets gibt, der ohne Sponsoring der Mobilfunkindustrie bestehen und forschen könnte, kann sich kein Forscherteam leisten, eine Arbeit im Fachgebiet "Bioelectromagnetics" zur Prüfung durch einen Peer vorzulegen, welche den Interessen der Industrie zuwiderläuft."
oder, nachdem er auf diesen Umstand hingewiesen wurde:
"Auf Hinweise in der Sekundärliteratur, dass bei TNO jeweils nicht die ganzen 45 Minuten bestrahlt wurde, muss hier nicht im Einzelnen eingegangen werden, da Pausen, die möglicherweise zwischen den Bestrahlungen erfolgten, das Ergebnis mutmasslich nicht stark ändern."

Wie viele Sätze muss man formulieren, um hier etwas dagegenzuhalten, das nicht missverständlich sein kann oder unvollständig ist? Und genau das ist das unfaire in solchen Kritiken wie die von K.: Einfach so dahingeschriebene Behauptungen lassen sich nicht ebenso einfach bzw. für andere verständlich widerlegen.
Doch das ändert nicht an der von mir schon mehrfach erwähnten Tatsache: Fachleute erkennen diese Dinge auch ohne lange Erläuterungen und wissen folglich wie sie damit umzugehen haben, im Einzelnen und im Ganzen.

RDW

P.S. Als Nachklapp der kurze Versuch, zumindest die oben genannte Behauptung "...Hinweise in der Sekundärliteratur..." mit Fakten zu korrigieren:
Dazu lese man das Kapitel 7 des TNO-Reports, zuerst vielleicht die Tabelle 7.1 mit dem Versuchsablauf und danach die Kapitel 7.1 und 7.2.2. Dann erkennt man, dass der eigentliche Taskomat-Test je Sitzung 20 Minuten dauerte, dem sich dann ausserhalb der Testkammer das laut TNO etwa zehnminütige Ausfüllen des Well-being-questionnaires anschloss.
Man benötigt also keine Sekundärliteratur, um zumindest diese 10 Minuten je Sitzung als nicht-exponiert zu verstehen. Jeder sorgfältig Lesende dieser Studie hätte bzw. hat das erkannt, so etwas ist doch Voraussetzung für eine fundierte Beurteilung dieser Studie oder deren Nachfolger. Und von K. unerwähnt bleibt auch der Umstand, dass bei GSM trotz einer unrealistischen 1:1 Pulsung keine Befindlichkeitsstörungen gefunden wurden, was im Gegensatz zu vielen sonstigen Behauptungen von Mobilfunkkritikern bezüglich GSM steht. Hat er es deswegen "vergessen"?
Ein K. der Mobilfunkindustrie könnte anhand der gefundenen Ergebnisse von TNO ohne weiteres dieser unterstellen, dass sie so zurechtgetürkt wurde, dass UMTS gegenüber GSM als besonders schädlich herauskommt. Wie würde man das denn widerlegen wollen?


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