München (Update 2023): rd. 2'800 Mobilfunkstandorte (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.12.2023, 00:39 (vor 257 Tagen) @ H. Lamarr

Bislang habe ich über den Daumen gepeilt von 1000 Sendemasten in München gesprochen. Jetzt weiß ich es besser. Auf Anfrage teilte die für die Münchener Senderkarte zuständige Stelle der Landeshauptstadt mit, in München gäbe es gegenwärtig 1160 Standorte für Mobilfunk-Sendemasten (ein Mast oder mehrere) mit insgesamt 6535 Mobilfunk-Antennen (Stand: 17. April 2014).

Zeit für ein Update ...

Auf Anfrage teilt die BNetzA mit, im Stadtgebiet der Bayerischen Landeshauptstadt gibt es 2'787 Standorte für Mobilfunk-Sendeanlagen (Stand 29. November 2023). Diese Summe umfasst sämtliche Standorte mit Mobilfunksystemen, also von Mobilfunk-Dachstandorten bis hin zu größeren Funktürmen mit Mobilfunksystemen. Kleinzellen sind in der Zahl jedoch nicht enthalten, so dass ein Vergleich gegenüber April 2014 zulässig ist: Zu den in München von 1992 (Start GSM) bis 2014 in 22 Jahren errichteten 1'160 Standorten kamen im Zeitraum 2014 bis heute in nur neuneinhalb Jahren 1'627 neue Standorte hinzu. Da die "Funkpause" (Bündnis Münchener Bürgerinitiativen gegen Mobilfunk-Strahlung) bereits 2007 ersatzlos die Segel strich, erfolgte diese erhebliche Netzverdichtung ohne nennenswerte Bürgerproteste.

Wendet man auf die 2'787 Standorte die derzeit aktuelle bundesweit durchschnittliche Nutzungsstatistik mit Funkanlagen an, lässt sich grob die Anzahl der Funkmasten in München mit mindestens rd. 11'000 abschätzen. In München haben rd. 1,578 Mio. Personen ihren Hauptwohnsitz gemeldet (Stand 30. Juni 2023). Im Durchschnitt steht demnach für etwa 140 Personen ein Funkmast zur Verfügung. Mit dieser Relation lässt sich bei bekannter Anzahl der Einwohner grob die Anzahl der Funkmasten in anderen deutschen Großstädten abschätzen, in Berlin sollten es z.B. etwa 26'000 sein. In Anbetracht dieser Zahlen ist rational nicht nachvollziehbar, dass auf dem flachen Land in kleinen Gemeinden anlässlich der geplanten Errichtung eines einzigen Funkmasten nicht selten Bürgerprotest aufflammt.

Da die heute üblichen Mehrbandantennen in einem Gehäuse Funkantennen für mehrere Mobilfunknetze enthalten, fragte ich nicht mehr nach der Anzahl der Antennen, sondern nach der Anzahl der Funkzellen im Münchener Stadtgebiet. Darüber gab die BNetzA jedoch keine Auskunft, sie verwies auf die Mobilfunknetzbetreiber, denen das Netzmanagement der einzelnen Mobilfunknetze obliege.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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