Aushandlungsprozesse um die Standortwahl von Sendeanlagen (Allgemein)
Mobilfunk ja – aber Masten und Antennen bitte nicht hier!
Diskursive Aushandlungsprozesse um die Standortwahl von Sendeanlagen in Deutschland
Julia Dittel, Florian Weber, Karsten Berr, Olaf Kühne
Received: 19 May 2022 Accepted: 28 December 2022 Published online: 27 February 2023
Eine stabile und flächendeckende Mobilfunknetzabdeckung wird zunehmend als Notwendigkeit erachtet. Um diese bereitzustellen, bedarf es eines weitreichenden Netzausbaus. Vor dem Hintergrund von Ängsten um mögliche gesundheitliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder geht die Installation von Masten und Antennen in Deutschland jedoch häufig mit Konflikten einher – Sendeanlagen werden zum Auslöser und gleichzeitig zum Gegenstand gesellschaftlicher Proteste. Aus diskurstheoretischer Perspektive identifizieren wir zentrale Argumentationsmuster in den Aushandlungsprozessen um den deutschen Mobilfunkausbau. Die Annäherung erfolgt dazu über eine Methodentriangulation quantitativ orientierter und qualitativer Analysebestandteile. Die Betrachtung regionaler Fallstudien ermöglicht, lokale Spezifika zu identifizieren. Durch eine Kontrastierung vergangener und rezenter Konflikte können zudem diskursive Verschiebungen im Zeitverlauf aufgezeigt werden. Gegenstand der Auseinandersetzungen war im Kontext des UMTS-Mobilfunkausbaus zur Zeit der Jahrtausendwende besonders die Diskussion um mögliche gesundheitliche Auswirkungen des Mobilfunks. Diese entzündete sich gerade auf lokaler Ebene an der (geplanten) Installation von Sendeanlagen. Im Zuge des rezenten Ausbaus des 5G-Netzes wird neben der Auseinandersetzung um mögliche Gesundheitsrisiken der Technologie nun besonders danach gefragt, ob und für wen ein Ausbau notwendig sei. Lokale Konflikte um Sendeanlagen erscheinen im Vergleich zum vorherigen Untersuchungszeitraum weniger virulent und können besonders im süd- und südwestdeutschen Raum verortet werden. ...
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Ewiggestrige schüren seit Jahren die Angst vor Funkwellen. Zunehmend versuchen sie, Heilpraktiker, Psychotherapeuten nach dem HPG, Homöopathen und Wellnesspropheten für ihre Überlegungen zu gewinnen, weil sie anderswo eher Misserfolge erzielen. Sie suchen Multiplikatoren auf tiefernster Ebene.
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Meine Meinungsäußerung
Aushandlungsprozesse um die Standortwahl von Sendeanlagen
Mit Verlaub, viel anfangen kann ich mit dieser, für mich in schwer verständlicher Terminologie geschrieben Arbeit, nicht. Der erhoffte Aha-Effekt blieb aus. Laien sind aber wohl auch nicht die angepeilte Zielgruppe des Papiers.
Aus meiner Sicht wäre es wesentlich spannender gewesen, endlich einmal gezielt der Frage nachzugehen, wie es denn kommt, dass die Bevölkerung ihre Smartphones zum Fressen gern hat, sich gegenüber der erforderlichen Infrastruktur (Funkmasten) jedoch mit immerzu denselben irrationalen Bedenken zur Wehr setzt. Als ob jeder ein Auto haben möchte, vor seiner Tür Straßen aber ablehnt. Handfeste Tipps, wer da denn an gewissen Schräubchen dreht, damit es so ist, wie es ist, fänden sich hier im Forum haufenweise ...
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –