"Kompetenzinitiative": Adlkofer aufwerten auf Teufel komm raus (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.02.2022, 15:45 (vor 985 Tagen) @ H. Lamarr

Franz Adlkofer hat seine Niederlage im Streit mit der Süddeutschen noch immer nicht verdaut. Seine Geschichte vom Ende der deutschen Rechtsstaatlichkeit gibt es jetzt in einer Neuauflage als 3-teilige Miniserie. Wenn man sich überlegt, dass der Streit letztlich nur um die Bedeutung des 2-Buchstaben-Wörtchens "so" in einem fallspezifischen Kontext ging (ob "Reflex" so und nicht anders repliziert wurde), dann sind die rd. 35'700 Buchstaben, die Adlkofer allein für Teil 1 seiner Trilogie in Stellung bringt, eine eindrucksvolle Leistung im Zerreden eines Gerichtsurteils. Wer soll diesen Roman, abgesehen von dem Ex-Tabaklobbyisten, lesen und wozu? Das Urteil ist längst rechtskräftig.

Während seiner Zeit als Tabaklobbyist hat Franz Adlkofer gelernt: Fische und Riesenkalmare am Grund des Marianengrabens zu unterhalten bringt nicht viel, du musst die Öffentlichkeit in deinem Sinne mobilisieren. Adlkofer hat deshalb schon seit eh und je ein Faible für die Medien. So auch jetzt. Seine Miniserie, mit der er seine Niederlage gegen die Süddeutsche als Justizirrtum anprangert, sollte nicht auf der Website seiner Stiftung Pandora verstauben, sondern der Welt bekannt werden. Mit der Welt hat es zwar nicht geklappt, mit dem Tabalua-Rasa-Magazin hat Adlkofer aber immerhin ein Blatt für seine Zwecke akquirieren können, das eigenen Angaben zufolge 8'000 "Top-Leader" in Deutschland erreicht. Da ich kein Top-Leader bin, war mir das Magazin bislang völlig unbekannt.

Die sogenannte Kompetenzinitiative feiert in ihrem aktuellen Newsletter Adlkofers Treffer mit albernen Euphemismen, wie sie in den Echokammern und Führerbonkern der Anti-Mobilfunk-Szene zur Ermutigung der Insassen jedoch üblich sind:

In tabularasa, 1. Februar 2022, gibt einer der führenden Mobilfunk-Forscher, Franz Adlkofer, Einblick in gerichtliche Auseinandersetzungen um die renommierte europäische REFLEX-Studie.

Mit ihren absurden Behauptungen ist die KO-Ini nicht nur neben der Spur, sondern mMn ein einsamer Geisterfahrer.

Einen Link zu dem schwülstigen Erguss der KO-Ini setze ich nicht, da die "Kompetenzinitiative" alle Links ihres Newsletters nach wie vor über das Webmarketingportal Cleverreach leitet. Das weckt bei mir unangenehme Erinnerungen an den Diagnose-Funk-Schnüffelskandal. Ich halte mich zwar nicht für einen Datenschutzphobiker, möchte der KO-Ini mit der Preisgabe von Daten jedoch nicht zu Diensten sein.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Strategie, Ko-Ini, Ex-Tabaklobbyist, Echokammer, EBI


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