Thiedes Welt: javanischer Giftbaum vs. 5G (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 20.09.2019, 02:33 (vor 1890 Tagen) @ H. Lamarr

Werner Thiede ist mal wieder als selbsternannter Chefkritiker gegenüber Digitalisierung und Mobilfunk unterwegs gewesen ...

Am Beginn des Jahres der Revolution, im Januar 1789, erscheint in einer Berliner Zeitschrift in französischer Sprache ein anonymer Aufsatz, der von einem exotischen Gegenstand handelt. Es geht um einen javanischen Giftbaum, um den sich damals Legenden bildeten. Man hielt ihn für dermassen schädlich, dass meilenweit nichts gedeihen konnte. Vögel, die ihn überflögen, würden tot zu Boden fallen. Und wenn man unter seinen Ästen hindurchlaufe, gingen einem die Haare aus. Der Autor nimmt sich vor, diese Übertreibungen wissenschaftlich zu prüfen und auf ihren wahren Kern zurückzuführen.

Dabei berichtet er von der Auffassung, «dass insbesondere die Priester Interesse daran hätten, solche Irrtümer zu verbreiten, die das einfache Volk in Indien allzu gern aufnehme. Voltaire würde sagen, dies beweise, dass die Priester sich auch unter dem Äquator nicht ändern.» Und er schildert, wie die Indigenen den Saft des Baumes als Waffe gegen die Holländer einsetzten. Denn giftig ist er durchaus, nur nicht durch weithin wirksame Ausdünstungen. weiter ...

Kommentar: Mehr als 200 Jahre ist das jetzt her und noch immer aktuell. Nur ist heute Anderes in die Rolle des javanischen Giftbaums geschlüpft :-).

Hintergrund
5G-Versuchssendung kostet hunderten Vögeln das Leben

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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