Rätsel des Churer Bienensterbens ist gelöst (Forschung)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 06.11.2014, 13:21 (vor 3451 Tagen) @ Lilith

Hans-U. Jakob beharrt verbissen darauf, dass seine "Bienenstudie" das Gegenteil bewiesen habe und der Mobilfunk schuld am Bienensterben sei.

Im Gigaherz-Forum wärmt U-Bootfreund "silenthunter" leicht wehleidig die alte Gruselgeschichte vom Biensterben wegen Mobilfunk auf. Auf den Plan gerufen hat ihn der Bericht vom 6. Oktober Zehntausende Bienen verenden auf dem Stadthaus, und nachdem "silenthunter" festgestellt hat, zwei Mobilfunkstandorte seien auf dem gleichen Dach wie die Bienen, ist für unseren Kurzschließer der Fall sonnenklar:

Die Bienen waren von Anfang an dem Tod geweiht, auf diesem Dach konnten sie unmöglich längere Zeit überleben. Nur schade dass die Imker (und die Journalisten) davon nichts wissen wollen.

Tatsächlich sind auf dem (sehr großen) Dach des Hauses an der Masanserstrasse 2 zu Chur nicht zwei, sondern vier Mobilfunkstandorte verteilt. Doch mit dem Sterben von 60'000 Bienen auf dem Dach haben sie trotzdem nichts zu tun. Sagt nicht "Spatenpauli", sondern das sagen Fachleute vor Ort (Kantonstierarzt und Projektleiter der Bienenzucht).

[... ] für den Bündner Kantonstierarzt Rolf Hanimann ist nach der Untersuchung der Gründe klar: Die Varroa-Milben und die Faulbrut sind schuld am Bienensterben.
Projektleiter und Imker Urs Nutt bestätigt den Befund teilweise. Zusätzlich hätten aber die Pestizide, ­welche die Winzer gegen die Kirsch­essigfliege ausgebracht hätten, seinen Bienen geschadet.

"Silenthunter" bemühte sich heute morgen sichtlich, die Leser seines Beitrags mit allerlei Links zu verwöhnen. Den Link zu dem Artikel "Rätsel des Churer Bienensterbens ist gelöst" vom 5. November hat er leider übersehen.

Natürlich können sich auch Fachleute irren. Doch es gibt inzwischen sehr viele Stadtimkereien, die sich naturgemäß sehr häufig in der Nähe von Mobilfunkstandorten befinden. Wäre an der Behauptung von "Silenthunter" ein Körnchen Wahrheit dran, müssten landauf landab die Zeitungen voll sein von Meldungen über unerklärlicherweise verendete Bienenvölker auf Stadtdächern. Sind sie aber nicht.

Analogie: Zu Beginn versuchte die Anti-Mobilfunk-Szene das Gerücht als Tatsache zu etablieren, Vögel würden um Mobilfunk-Sendemasten einen großen Bogen machen. Sogar ein Geldpreis war einmal ausgesetzt für den, der den ersten Vogel auf einer Mobilfunkantenne fotografiert. Diese Ausschreibung wurde schnell gelöscht als solche Fotos auftauchten. Wir haben sogar schon ein großes Vogelnest fotografiert, das zwischen Antennenpanel und Mast auf der Panelhalterung gebaut wurde. Seither behauptet niemand mehr, Vögel würden Mobilfunk-Sendemasten meiden, jetzt versuchen sie es mit den Bienen ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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