Eurotinnitus einst ohne Zweifel an "Elektrosensibilität" (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.09.2014, 12:35 (vor 3709 Tagen)

Reise in die Vergangenheit ...

Vor gefühlt 50 Jahren starte Eurotinnitus einen Beitrag Zum Problem der Elektrosensibilität mit der Durchhalteparole:

Es besteht heute kein Zweifel mehr daran, dass viele Menschen auf elektromagnetische Impulse hypersensibel reagieren und dadurch krank werden.

Praktischerweise fehlt Artikeln bei Eurotinnitus generell ein Entstehungsdatum, so dass "heute" dort immer heute ist, auch wenn es, wie in diesem Fall auf schätzungsweise 2004 zurück verlagert werden muss. Damals war das Herbeireden von Gewissheit zugunsten "Elektrosensibilität" so modern wie heute. Inzwischen gibt es jedoch mehr als 60 handwerklich ordentlich gemachte Studien, die energischen Widerspruch zulassen:

Doch, es gibt heute sogar mehr als Zweifel, dass auch nur ein einziger Mensch auf elektromagnetische Impulse hypersensibel reagieren und dadurch krank werden kann.

Denn immer dann, wenn seriöse Wissenschaftler "Elektrosensible" suchen, gehen sie leer aus. Und immer dann, wenn selbsternannte Experten "Elektrosensible" suchen, finden sie diese reihenweise. Den selbsternannten Experten ist dieses Missverhältnis in keiner Weise ein Rätsel, für sie liegt auf der Hand: Seriöse Wissenschaftler testen ihre Probanden einfach nur auf falsche Weise. Mit Dariusz Leszczynski vertritt seit einigen Monaten sogar ein "echter" Wissenschaftler diesen Standpunkt, allerdings mit wenig überzeugender Begründung. Auf die Idee, selber falsch zu liegen, kommen die in aller Regel von ihren Fähigkeiten felsenfest überzeugten Hobby-Experten eher selten.

Preisfrage: Wer also hat nun anno Tobak besagten Artikel bei Eurotinnitus geschrieben? Die Antwort findet sich dort ganz unten auf der Seite. Die Autoren sind die hierzulande unbekannte Margita Sepeur und Pesché Jeannot, Betreiber der Website Eurotinnitus. Über verborgene Motive der beiden ist nichts bekannt, z.B. ob finanzielle oder politische Interessen treibende Kraft sind.

Was immer die Kraft war - sie ist dahin. Die Website Eurotinnitus ist "heute" nur noch ein Schatten ihrer selbst, klinisch tot. Und die unter dem Artikel ebenfalls genannte Website mit dem verräterischen Namen www.living-soul.de ist nicht nur klinisch, sondern absolut tot. Daran besteht heute kein Zweifel mehr.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Zweifel, Elektrosensibilität, Rückschau

Eva will

hans, Sonntag, 28.09.2014, 13:34 (vor 3709 Tagen) @ H. Lamarr

…Denn immer dann, wenn seriöse Wissenschaftler "Elektrosensible" suchen, gehen sie leer aus…

Moment. Angeblich hat sich EW selbst und höchstpersönlich dem Bundesamt für Strahlenschutz als Probandin zur Verfügung gestellt. Abgelehnt. Davon zehrt sie noch heute. Wobei es doch schon bald mal zwei Monate her ist als Sie uns Ihr Märchen das letzte mal unter die Nase gerieben hat. Wäre wieder mal an der Zeit die alte Geschichte hervorzuholen. Was hiermit geschehen ist :yes:

Und nun raus. Die Sonne hat gegen den Nebel gewonnen. Oder waren es doch die unheimlichen Strahlen der Handyantennen die den Nebel weggekocht haben? Immerhin sind die sogar an der Klimaerwärmung schuld. Sagt Gigaherz in der Abteilung "Öffentlichkeitsarbeit". Und auch hier dabei: Märchentante EW. Keine Theorie zu blöd um nicht von EW unterstützt zu werden :rotfl:

Tags:
, Gerücht

Eva will nicht

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.09.2014, 20:05 (vor 3708 Tagen) @ hans

…Denn immer dann, wenn seriöse Wissenschaftler "Elektrosensible" suchen, gehen sie leer aus…

Moment. Angeblich hat sich EW selbst und höchstpersönlich dem Bundesamt für Strahlenschutz als Probandin zur Verfügung gestellt. Abgelehnt.

Jaja, diesen Gaul reitet unsere "Eva" seit langem. Ihre Darstellung ist jedoch nicht ganz wahrheitsgetreu. Hier die Fakten:

  • Im Gegensatz zur Darstellung im verlinkten Gigaherz-Posting haben Eva W. und Alexander Lerchl sehr wohl den Disput über Frau W. Nicht-Testung durch das BfS direkt ausgetragen, sie konnte also sofort und nach belieben entgegnen und hat von dieser Möglichkeit auch Gebrauch gemacht (Beleg).
  • "Eva" stellt es gerne so dar, als ob sie aus wichtigen Gründen vom BfS als Probandin abgelehnt wurde. Richtig ist: Sie hat sich schlicht und einfach zu spät beworben. Das BfS hatte zum Zeitpunkt von Frau W. Bewerbung bereits genug Probanden akquiriert, es wäre schlechter Stil gewesen, eine Zusage zur Teilnahme zurück zu ziehen, nur um "Eva" nachträglich mit hinein zu nehmen. "Eva" mystifiziert den Allerweltsvorgang indem Sie seit dem Brief des BfS, datiert auf 9. Januar 2007, fälschlich behauptet, sie sei "abgelehnt" worden. Richtig ist: Sie hat, weil zu spät dran, eine Absage bekommen (Beleg).

Diese Absage ist bald acht Jahre her. Und was hat "Eva" unternommen, um doch noch getestet zu werden? Nichts. Zumindest nichts sichtbares, einen einfachen Schnelltest durch mich hat sie mit allerlei Ausreden empört abgelehnt. Ich würde ihr aber zutrauen, dass sie sich heimlich hat testen lassen, und sie, weil das Ergebnis nicht in ihrem Sinne ausfiel, Stillschweigen darüber wahrt (Trick 18). Den Konjunktiv habe ich gewählt, weil "Eva" nicht so einfach zu testen ist, LvK scheidet mit seinem DECT-Befeldungstest z.B. aus, weil "Eva" lange Zeit als UMTS-Sensible galt, der GSM nichts ausmacht. Erst seit relativ kurzer Zeit ist sie auch LTE- und W-LAN-Sensible. Warum "Eva" keine GSM-Sensible sein darf, dafür gibt es eine plausible Erklärung.

Nein, aus meiner Sicht wollte eine unerfahrene "Eva" 2006 vielleicht noch getestet werden. Heute will sie es nicht mehr, denn sie weiß, dass sie durchfallen würde mit Pauken und Trompeten, wie rund 1500 andere "überzeugte EHS" vor ihr. Sie hat sich längst arrangiert, warum sollte sie das aufgeben und ihren "Krankheitsgewinn" aufs Spiel setzen? Glücklicherweise gibt es für "testunwillige" EHS inzwischen die ultimative Universalausrede, erst gar nicht mehr zu Tests anzutreten oder mit unerquicklichen Ergebnissen klar zu kommen: Ein untaugliches Testdesign ist dann an allem schuld.

EMF-Angst-Profiteure wie der Zahnarzt Dr. Scheingraber basteln seit langem daran, immer neue Abhängigkeiten zu erfinden, unter denen EHS unbedingt zu testen sind. Sinn der Übung: Egal wie sorgsam heute ein EHS-Test auch geplant ist, wenn nicht das "richtige" herauskommt steht für Versager ein fertig aufgebautes Regal mit allerlei wohlklingenden Ausreden bereit, warum ihre "Elektrosensibilität" sich ausgerechnet heute nicht einstellen konnte, die Leute brauchen nur noch zugreifen und sich bedienen. Andersrum werden sogar die schlichten Testdesigns einer Magda Havas völlig ohne Murren mit Kusshand genommen, denn bei Havas kann man sich drauf verlassen, es kommt stets das "richtige" heraus. Auf diese Weise verhindern die Profiteure zu ihrem Vorteil, dass die EHS-Szene durch die Wissenschaft ausgetrocknet wird. Sie säen Zweifel, ob es EHS nicht evtl. doch gibt. Schon diese Ungewissheit reicht denen vollauf, um ins Geschäft zu kommen oder im Geschäft zu bleiben.

Eigentlich ist das alles ziemlich einfach zu durchschauen, es gibt z.B. auch nicht die viel beschworene "Patt-Situation" in der EMF-Wissenschaft. Man muss nur die Augen aufmachen und 1+1 zusammenzählen, dann bleibt von dem Spuk nicht mehr viel übrig.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
EHS-Test, Drama, Phobie, Schein-EHS, Individualtest, Unglaubwürdig, Krankheitsgewinn, Untermenzing, Erfolglos

RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum