Begriff "Elektrosensibilität" (Elektrosensibilität)

Helmut Breunig, Sonntag, 01.01.2006, 17:39 (vor 6903 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von unbekannt, Sonntag, 01.01.2006, 19:37

Was den Begriff Elektro-Hypersensitivität angeht, den die WHO im Fact Sheet 296 verwendet, sind wir einer Meinung: Diesen Begriff empfinde auch ich ohne lange Überlegung als diskriminierend. Beim Begriff Elektrosensibilität habe ich dieses Empfinden nicht. Entscheidend ist aber sicherlich nicht individuelles Empfinden, sondern das, was in den Köpfen Unbeteiligter passiert, wenn diese mit den Begriffen konfrontiert werden.

Parallellität: Als schwul oder lesbisch tituliert zu werden war bis vor wenigen Jahren noch eine massive Diskriminierung. Darüber gibt es sicherlich keine Zweifel. Und dennoch haben es die Schwulen und Lesben geschafft, diese Begriffe (samt Veranlagung) in relativ kurzer Zeit bei uns salonfähig zu machen.

Ich stimme Ihnen zu dass, die Wirkung des Gebrauchs eines Begriffs nicht nur von der Auffassung der so Bezeichneten bzw. der sich so Bezeichnenden abhängt .
Ohne ihr Beispiel inhaltlich diskutieren zu wollen, scheint mir die Parallele deshalb problematisch, weil
1. sich im Unterschied zu der von Ihnen angeführten Gruppe die von den Wirkungen des E-Smogs Betroffenen unabhängig der unterschiedlichen Termini grundsätzlich als durch einen Wirkfaktor beeinträchtigt bzw. geschädigt verstehen der
2.aufgrund der Tatsache seiner technischen Erzeugung in einer Demokratie allgemein durch alle wahlberechtigten und gewählten Bürger politisch-rechtlich und somit auch moralisch zu verantworten ist.

Das Bewusstsein dieser tatsächlichen Verantwortung könnte durch einen entsprechenden Begriff gefördert werden.


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