Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb (Allgemein)
Gast, Freitag, 10.08.2012, 00:23 (vor 4517 Tagen)
Auszug aus Salzburger Fenster [Hinweis Admin: inzwischen toter Link, siehe hier]. Es geht um eine Hochspannungs-Freileitung in Oberösterreich:
Alles in Ordnung – darauf läuft das vom Land in Auftrag gegebene Gutachten hinaus. Ein Experte der Schweizer Organisation Gigaherz, die bereits etliche Freileitungsprojekte zu Fall brachte, sieht das völlig anders.
Beim Verein Gigaherz handelt es sich um die mit Abstand größte Schutzorganisation der Schweiz gegen die elektromagnetische Strahlenbelastung durch Handy-Masten und Hochspannungsleitungen. Gigaherz ist darüber hinaus eine gerichtlich anerkannte gemeinnützige Organisation, die ein Beschwerderecht in allen Kantonen der Schweiz besitzt. In etlichen Gerichtsfällen war Gigaherz auch bereits erfolgreich: Plangenehmigungen für Freileitungen wurden gerichtlich aufgehoben und eine Neu-Planung mit Boden-Verkabelung verfügt.
Etwa im Fall Lauerz, bei einer 380-kV-Leitung von drei Kilometern, oder im Fall Wattenwil-Mühleberg (32 Kilometer 230-kV-Leitung) und im Fall Galmiz-Villarepos, wo es um 16 Kilometer 230- beziehungsweise 380-kV-Leitung ging.
Von der Schweizer Organisation, www.gigaherz.ch [Anm. Verfasser: Link auf die Unterstellungen von Hans-U. Jakob gesetzt] die sich für Elektrosmog-Betroffene einsetzt, bekommen nun auch Salzburgs Kabelkämpfer Schützenhilfe. Ein Experte von „Gigaherz“ sah sich, auf Ersuchen der IG Erdkabel, das Gutachten an, das unter den Freileitungsgegnern ohnehin schon angezweifelt wurde. Ein Gutachten der technischen Universität Graz (Prof. Norbert Leitgeb), das im Zusammenhang mit dem bereits in Betrieb genommenen ersten Abschnitt der 380-kV-Leitung erstellt wurde. Dabei ging es um die Frage, ob der im UVP-Verfahren festgelegte Grenzwert von einem Mikrotesla eingehalten wird. In dem Leitgeb-Gutachten wird dem Land bescheinigt: Im 100-Meter-Bereich zu Wohnobjekten komme es zu keinen Überschreitungen dieses Grenzwertes.
Gutachten mit schweren Mängeln
Von Hans U. Jakob, dem besagten Experten von Gigaherz, wird das Leitgeb-Gutachten allerdings regelrecht zerpflückt: In zwölf Punkten weist das Gutachten schwerwiegende Mängel auf, wie Hans U. Jakob dazu festhält und auch bis ins Detail ausführt.[...]
Kommentar: Dass der Elektriker aus der Schweiz vielleicht ein Scharlatan ist und der Professor aus Graz korrekt und sauber gearbeitet hat, das kommt einem bei diesem grauenhaft tendenziösen Artikel nicht in den Sinn. Das Salzburger Fenster, es kann meiner Meinung nach getrost geschlossen werden, solange dort Werbetexter statt Journalisten arbeiten.
Link zur IG Erdkabel
http://www.ig-erdkabel.at/de/neues/uvp.html
Auf ihrer Website beklagt die IG übrigens noch, dass sie nicht an das Gutachten von Norbert Leitgeb herankäme ("380-kV-Leitung: Land rückt Strahlen-Messdaten nicht heraus"). Tatsächlich muss sie das Gutachten inzwischen längst bekommen haben, sonst hätte Hans-U. Jakob nicht angeblich "schwere Mängel" darin gefunden. Doch darüber gibt es keine Meldung und auch das Gutachten sowie Jakobs Mängelliste findet sich auf der site (derzeit) nicht.
[Nachtrag vom 28.1013: Weiter geht es mit dieser 380-kV-Leitung hier]
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Scharlatan, Salzburg, Erdkabel, Amateur, Salzburgleitung, Schutzorganisation
Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb
Kuddel, Freitag, 10.08.2012, 01:04 (vor 4517 Tagen) @ Gast
bearbeitet von Kuddel, Freitag, 10.08.2012, 01:30
220-kV-Stromstärke gefahren wird. Das Ergebnis war, wie für die Leitungsgegner nicht anders erwartet: Statt einem Mikrotesla zeigte das Tesla-Gerät Werte zwischen 1,8 und 2,3 Mikrotesla an
Jeder Physiklehrer der Unterstufe würde sich vor Schmerzen winden, wenn ein Schüler eine Stromstärke in kV angeben wüde...
Was soll man dann von solchen "Experten" halten ?
Und mal ehrlich:
Um 1 uT geht es.
2 uT wurden mit einer Plastikschachtel aus einer Hobbyelektroniker-Manufaktur "gemessen".
Selbst die Baubiologischen Richtwerte haben eine Spannweite von Faktor 5 innerhalb einer Berwertungs-Kategorie. Z.b : "Auffällig= 0,1..0,5uT" > Faktor 5 zwischen kleinstem und größtem Wert.
Selbst wenn die "gemessenen" 2uT real wären. Die Grenzwerte haben einen Sicherheitspuffer von einigen Zehnerpotenzen.
Sich da um 1uT oder 2uT zu streiten finde ich wirklich kleinkariert.
Etwas überspitzt formuliert:
Die Leute wollen also keine Hochspannungsleitungen (in ihrer Nähe), wollen keine Atomkraft, wollen natürlich nur "Öko-Energie" (wenns nicht mehr kostet) und Öko Lebensmittel, selbst wenn diese aus Neusseland importiert werden. Zum Einkauf im Ökoladen fahren sie dann 2*15 km mit dem Auto.
Sie eschweren sich über die hohen Strompreise und wählen dann natürlich immer nur den günstigsten Strom-Anbieter- Mit dem gesparten Geld fliegen sie dann 2 mal im Jahr in Urlaub nach Dubai oder Malle, wobei für Ihren Flug etliche Tonnen Co2 in die Luft geblasen werden. Durch die Klimaerwärmung gibt es Mißernten und Wassermangel in Afrika, so daß zehtausende Kinder dort pro Jahr verhungern.
Dafür kann sich der Öko zuhause so richtig wohlfühlen, weiler statt 2uT nur 1uT misst und sein Krebsrisiko dadurch möglicherweise von 0,000001% auf 0,0000009% sinkt.
Zur Beruhigung des schlechten Gewissens reicht einmal im Jahr eine 50 Euro-Spende an Unicef.
K
Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb
H. Lamarr , München, Freitag, 10.08.2012, 01:33 (vor 4517 Tagen) @ Kuddel
Sich da um 1uT oder 2uT zu streiten finde ich wirklich kleinkariert.
Ja, und so wie es aussieht, wurden die 2,3 µT (im Bild zeigt das Gerät 2,43 µT) direkt unterhalb der Seile gemessen. Das mag ich, die Methode kenn' ich: Die Stelle mit den höchsten Werten suchen, abseits von Herd und Hof, dann aber mit Kinderleukämie ab 0,2 µT Alarm schlagen. Warum zeigt man uns 2,43 µT direkt an der Trasse und nicht Werte, die in Kinderbetten von IG-Mitglieder, also an realistischer Stelle, gemessen werden? Sind dort die Werte etwa unspektakulär niedrig?
Ich wüsste ja schon gerne, was unser Herr Jakob am Gutachten von Prof. Leitgeb für schwere Mängel gefunden hat und ob er sich auf J. Schüz und dessen Kinderleukämiestudie beruft. Das BfS hat diese Studie übrigens - des Alters wegen - von der Website genommen und ins Archiv verschoben. Das tut den alten Links gar nicht gut.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb
kritiker, Freitag, 10.08.2012, 11:33 (vor 4516 Tagen) @ H. Lamarr
Apropos Leukämie:
Krebs in Deutschland 2007/2008 (pdf-site)
Auf Seite 116 werden die Fakten zur Lage in Deutschland dargestellt. Die Abbildung 3.25.1a auf Seite 117 zeigt einen klaren Trend ...
Bemerkenswert finde ich noch den Satz am Ende des Abschnitts Risikofaktoren:
Ein Zusammenhang mit der Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern jeder Herkunft konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb
Alexander Lerchl , Freitag, 10.08.2012, 06:28 (vor 4516 Tagen) @ Kuddel
220-kV-Stromstärke gefahren wird. Das Ergebnis war, wie für die Leitungsgegner nicht anders erwartet: Statt einem Mikrotesla zeigte das Tesla-Gerät Werte zwischen 1,8 und 2,3 Mikrotesla an
Jeder Physiklehrer der Unterstufe würde sich vor Schmerzen winden, wenn ein Schüler eine Stromstärke in kV angeben wüde...
"beim Umspannwerk St. Peter am Hart wurden Erkundungen eingeholt, mit welcher Spannung (Amperestärke) die Leitung gerade in Betrieb ist."
Auch nicht schlecht.
--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Hochspannung in Oberösterreich: Jakob ./. Leitgeb
hans, Freitag, 10.08.2012, 12:20 (vor 4516 Tagen) @ Gast
Zitat aus dem Bericht:
Das Gutachten des Schweizer Experten veranlasste die Salzburger Kabelkämpfer nun, wie schon erwähnt, selbst Strahlen-Messungen an der bereits in Betrieb genommenen 380-kV-Leitung vorzunehmen. Sie taten dies in Burgkirchen (OÖ), weil dort die Leitung anscheinend bereits in Vollbetrieb ist, während im Salzburger Flachgau noch mit nur 220-kV-Stromstärke gefahren wird. Das Ergebnis war, wie für die Leitungsgegner nicht anders erwartet: Statt einem Mikrotesla zeigte das Tesla-Gerät Werte zwischen 1,8 und 2,3 Mikrotesla an.
Die IG Erdkabel will demnächst genaues zu ihren Mess-Ergebnissen bekannt geben.
Mal abgesehen von der "220-kV-Stromstärke": Hätten die nicht besser im 220kV-Abschnitt gemessen? Die Teslas werden ja von den Amperes erzeugt. Und je höher die Volts desto niedriger die Amperes und darum auch nierdrigere Teslas. Natürlich nur davon ausgehend, dass die übertragene Leistung die selbe ist. Schlecht wenn man auf hohe Teslas aus ist. Da sollte man sich Abschnitte mit hoher Leistungsübertragung bei möglichst wenig Volts suchen. So bekommt man tolle Teslas.
Oder liege ich etwa völlig quer?
Hochspannung in Oberösterreich: Phasenoptimierung
H. Lamarr , München, Samstag, 11.08.2012, 10:08 (vor 4515 Tagen) @ hans
Da sollte man sich Abschnitte mit hoher Leistungsübertragung bei möglichst wenig Volts suchen. So bekommt man tolle Teslas.
Wenn der alte Ohm noch recht hat und I=P/U ist, dann müsste es auch in der Praxis so sein, wie du das ausgeführt hast: Je kleiner die Spannung bei konstanter Last, desto stärker sind Strom und Magnetfeld.
Das Schweizerische Bafu weiß aber noch Bescheid über etwas so Raffiniertes wie Phasenoptimierung. Das sollte im Prinzip so funktionieren wie bei bifilarer Leitungsführung, also Feldminimierung durch gegenseitige Feldauslöschung.
Bild: Bafu
Ebenso hat das Bafu den Tipp parat, sich nicht irgendwann auf die Suche nach möglichst hohen Immissionswerten unter die Freileitung zu stellen, sondern zu den Spitzenlastzeiten. Gemäß folgendem Bild wäre es unklug, um 16:00 Uhr zu messen, 18:00 Uhr bringt an gleicher Stelle mehr als doppelt so viele Teslas. So gesehen ist pauschale Feilscherei wegen 1 µT oder 2,43 µT absoluter Blödzinn.
Bild: Bafu
Und nicht zuletzt darf ich den Autor der Kinderleukämiestudie zitieren, der empfiehlt, nicht wie ein Kaninchen auf die Schlange auf den Maximalwert einer Magnetfeldeinwirkung zu starren, sondern auf kleine Mittelwerte zu achten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Hochspannungsleitung, Bafu
Nachtstrom höher als am Tag
helmut , Nürnberg, Sonntag, 12.08.2012, 08:45 (vor 4514 Tagen) @ H. Lamarr
Bild: Bafu
An der Kurve kann man schön erkennen, dass an dieser Stelle nachts mehr Strom transportiert wird als am Tag. Schätze dass zwischen 23 und 6 Uhr Nachtstromheizungen in Betrieb geschaltet werden und von 0:30 bis 7 Uhr Speicherseen vollgepumpt werden. Die Messstelle liegt vermutlich auf dem Land, weitab von Schwerindustrie
MfG
Helmut
--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)
Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen
Stellungnahme Prof. Leitgeb zu den Vorwürfen von H.-U. Jakob
H. Lamarr , München, Montag, 03.09.2012, 22:16 (vor 4492 Tagen) @ Gast
Dass der Elektriker aus der Schweiz vielleicht ein Scharlatan ist und der Professor aus Graz korrekt und sauber gearbeitet hat, das kommt einem bei diesem grauenhaft tendenziösen Artikel nicht in den Sinn.
Was mag wohl Norbert Leitgeb über die Vorwürfe des Herrn Jakob denken? Hat man ihm diese überhaupt übermittelt oder weiß er womöglich gar nichts von den "schweren Mängeln", die der Gigaherz-Präsident in seinem Gutachten gefunden haben will?
Um dies und mehr herauszufinden, habe ich vor ein paar Tagen einen kleinen Fragenkatalog an Prof. Leitgeb geschickt. Heute hat er ihn beantwortet und gleich noch eine - für den Gigaherz-Präsidenten wenig schmeichelhafte Stellungnahme (PDF, 5 Seiten) zu dessen Vorwürfen mit angeheftet. Gerichtet ist diese Stellungnahme an die oberösterreichische Bürgerinitiative "IG Erdkabel", die sie ebenfalls heute erhalten hat. Diese Bürgerinitiative hatte ursprünglich Leitgebs Gutachten bei Herrn Jakob zur Prüfung vorgelegt. Als dessen Kritik eintraf, hat sie den Grazer Professor nun seinerseits um Stellungnahme zu Jakobs Beanstandungen gebeten.
Soviel zur Vorgeschichte von Leitgebs Stellungnahme. So, und jetzt zu seinen Antworten auf meinen Fragenkatalog. Die Fragen habe ich mit der hier im Forum üblichen Zitatformatierung ausgezeichnet.
Sehr geehrter Herr Schall!
Ihrem Wunsch entsprechend, übersende ich Ihnen meine Stellungnahme zu den Vorwürfen von Herrn Jakob. Gleichzeitig möchte ich Ihre Fragen wie folgt beantworten:
1) Hat sich jemals die Bürgerinitiative "IG Erdkabel" (oder sonst ein Mastgegner dort) mit Ihnen darüber ausgetauscht, dass die Mastgegner Ihr Gutachten anzweifeln?
Siehe meine Stellungnahme
2) Hat sich Hans-U. Jakob mit Ihnen darüber ausgetauscht, was seiner Einschätzung nach die Mängel in Ihrem Gutachten sind?
Nein
3) Hat man Ihnen die angeblich zwölf schwerwiegenden Mängel Ihres Gutachtens in irgendeiner Form zur Kenntnis gebracht?
Die Stellungnahme Herrn Jakobs wurde mir – gemeinsam mit der Stellungnahme der Seibersdorf Labor GmbH (die mir Schlüssigkeit und Korrektheit bescheinigt) von der IG Erdkabel mit dem Ersuchen um Stellungnahme übermittelt.
4) Wie beurteilen Sie die Vorwürfe von Herrn Jakob, irrt er, oder hat er zumindest stellenweise nicht ganz unrecht?
Siehe meine Stellungnahme
5) Werden Sie noch einmal aktiv werden, z.B. um der Gemeinde gegenüber eine Richtigstellung von unzutreffenden Vorwürfen vorzubringen?
Die IG Erdkabel hat die Absicht bekundet, meine Stellungnahme öffentlich zu machen.
6) Darf das IZgMF Ihr Gutachten einsehen und zum Download anbieten?
Ich halte mich an die Gepflogenheit, dass nur der Auftraggeber über (m)ein Gutachten verfügt, nehme aber an, dass es beschaffbar ist.
7) Ist Ihnen das schon einmal passiert, dass Laien ein Gutachten von Ihnen anzweifeln, sich von fachlich fragwürdiger Stelle beraten lassen und dann versucht haben, mit einer Entwertung Ihres Gutachtens Boden gut zu machen?
In dieser massiven Form nicht.
8) Nach der Entwertung Ihres Gutachtens durch Herrn Jakob sieht es nach einer Patt-Situation vor Ort aus: Sehen auch Sie dies so und wie könnte es jetzt Ihrer Meinung nach dort weiter gehen?
Ich sehe keinesfalls eine “Entwertung“ meines Gutachtens und auch keine „Patt-Situation“. Es wäre zu viel der Ehre für Herrn Jakob, wenn seinen unqualifizierten Anwürfen eine derartige Nachhaltigkeit zukäme.
Mit freundlichen Grüßen
N. Leitgeb
Univ.-Prof. Dr. Norbert Leitgeb
Dean of Study Biomedical Engineering
Head Institute of Health Care Engineering
Head European Notified Body of Medical Devices(0636)
Graz University of Technology
Kopernikusgasse 24
A-8010 Graz, Austria
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Stellungnahme Prof. Leitgeb zu den Vorwürfen von H.-U. Jakob
Alexander Lerchl , Dienstag, 04.09.2012, 09:39 (vor 4491 Tagen) @ H. Lamarr
Donnerwetter! Da hat der Herr "Gutachter" H.U. Jakob von Prof. Leitgeb ja mächtig einen auf den Deckel bekommen!
"... vorsätzliches Ignorieren ..."
"... schlicht das Thema verfehlt ..."
"... mangelndes Erfassungsvermögen ..."
"... mit unlauterer Absicht ..."
"... bedenkliche Grundhaltung in Form von rufschädigenden Unterstellungen ..."
"... ist die Unterstellung für Ihren 'Gutachter' entlarvend."
"... die Phantasie mit dem 'Gutachter' durchgegangen ..."
"... ungerechtfertigte und rufschädigende Unterstellung ..."
"Sein 'Gutachten' kann aber immerhin als beeindruckendes Dokument angesehen werden, das es einem objektiven Leser gestattet, sich seine eigenen Meinung über die fachlichen und menschlichen Qualitäten Ihres 'Gutachters' und sein Verständnis von Anstand zu bilden."
Siehe auch den denunzierenden Brief von Jakob an den Präsidenten meiner Uni.
Was ich nach wie vor nicht verstehe: Warum realisieren die Mitglieder des Vereins Gigaherz (wenn es denn mehr als 3 sind) nicht, wer da als ihr Präsident agiert, denunziert, unterstellt und pöbelt, was das Zeug hält? Muss man ihnen ebenfalls "mangelndes Erfassungsvermögen" unterstellen?
--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
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Jakob, Denunzieren, Gigaherz, Leitgeb
Stellungnahme Prof. Leitgeb zu den Vorwürfen von H.-U. Jakob
Kuddel, Dienstag, 04.09.2012, 21:43 (vor 4491 Tagen) @ H. Lamarr
Zitat Leitgeb:
Ich bedaure die zunehmende Praxis Betroffener und Sendungsbewußter, zur Durchsetzung ihrer Anliegen zu Untergriffen und persönlichen Diffamierungen zu greifen und für sich in Anspruch zu nehmen, die Regeln des Anstandes und der Fairness außer Kraft setzen zu dürfen.
Gerade diese Praxis ist kennzeichnend für die gesamte Elektrosmog-Szene.
Ich verzichte... darauf, zu beurteilen, ob es tatsächlich, wie behauptet, im Wissen und mit Zustimmung der (Zitat) "International agierenden Organisation Gigaherz mit 500 angeschlossenen Unterorganisationen"...erstellt worden ist, um einer gesamten Organisation eine Peinlichkeit zu ersparen.
"500 angeschlossene Unterorganisationen"
Da hat sich der Präsident m.M.n. seine "Organisation" ganz schön großgerechnet.
Würde mich wundern, wenn er überhaupt auf 500 Mitglieder kommt.
K
Gutachten Dr. N. Leitgeb
Doris , Mittwoch, 05.09.2012, 08:20 (vor 4490 Tagen) @ H. Lamarr
6) Darf das IZgMF Ihr Gutachten einsehen und zum Download anbieten?
Ich halte mich an die Gepflogenheit, dass nur der Auftraggeber über (m)ein Gutachten verfügt, nehme aber an, dass es beschaffbar ist.
Wenn Sie bei dem "umgeparkten" Artikel nach unten scrollen, werden die Unterlagen der Pressekonferenz der IG-Erdkabel als PDF-Dokument zum Download angeboten.
--> http://www.salzburger-fenster.at/ic-orig/Direktupload/pressekonferenz.pdf
Dort finden Sie neben weiteren umfangreichen Informationen übrigens auch das Gutachten von Dr. Leitgeb, die Stellungnahme von Seibersdorf und die Mängelliste von Herrn Jakob.
Gutachten Dr. N. Leitgeb
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.09.2012, 08:51 (vor 4490 Tagen) @ Doris
Wenn Sie bei dem "umgeparkten" Artikel nach unten scrollen, werden die Unterlagen der Pressekonferenz der IG-Erdkabel als PDF-Dokument zum Download angeboten.
Danke Doris, dieses PDF habe auch ich heute morgen entdeckt, da sind Sie mir zuvor gekommen. Mich hat erst noch diese Geschichte mit dem gelöschten Artikel beschäftigt. Der ist tatsächlich weg, er wurde nicht umgeparkt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Stellungnahme Prof. Leitgeb zu den Vorwürfen von H.-U. Jakob
Christopher, Donnerstag, 13.09.2012, 23:02 (vor 4482 Tagen) @ H. Lamarr
Um dies und mehr herauszufinden, habe ich vor ein paar Tagen einen kleinen Fragenkatalog an Prof. Leitgeb geschickt. Heute hat er ihn beantwortet und gleich noch eine - für den Gigaherz-Präsidenten wenig schmeichelhafte Stellungnahme (PDF, 5 Seiten) zu dessen Vorwürfen mit angeheftet.
Offensichtlich hat sie H-U jetzt auch zu lesen bekommen und giftet natürlich gleich drauf los.
Aus diesem Anlass hab ich mir jetzt auch mal Jakobs "Gutachten" zu Gemüte geführt, und meine erste Anzeichen von Demenz zu erkennen...
Klar, die ersten 4 Punkte sind Stuß und widerlegt, wenn man sich die Mühe macht, Leitgebs Text ganz zu lesen.
Punkt 5 ist auch schön zu lesen, und wieder schafft es H-U, seine unvergleichliche Komik unterzubringen: "Diese Aussage stimmt sehr schön mit den abgebildeten Stromkurven ... überein und soll wohl suggerieren, daß bei symmetrischer Belastung das Magnetfeld am höchsten ist. Das ist Unfug."
Was ist Unfug? Daß die Aussage mit der Abbildung übereinstimmt? Na eher nicht. Daß sie etwas suggerieren soll? Vermutlich. Daß das Magnetfeld bei symmetrischer Belastung am höchsten ist? Wurde nirgends behauptet, außer bei H-U.
P6, P7 und P8 sind ein und der selbe Sachverhalt, P7 und P8 sogar praktisch identisch formuliert.
Wenn er es als so kritisch sieht, sollte er vielleicht belegen, daß die postulierten Betriebszustände in der Realität tatsächlich in nennenswertem Umfang auftreten.
Nichtsdestotrotz, der bisher erste Kritikpunkt, den ich halbwegs nachvollziehen kann. Auch wenn man leicht überschlagen kann, welche Magnetfelder bei Berücksichtigung der Effekte auftreten würde.
P9 drehen wir einfach mal um: Welche Anhaltspunkte hat H-U, daß es Manipulationen gegeben haben könnte? Warum bezweifelt er nur die Ströme und nicht die Magnetfeldmesswerte?
P10 zeigt, daß es da wohl eine Schwäche im Kurzzeitgedächtnis gibt. Was er wissen will, steht in Abschnitt 1 "Auftrag".
P11 hat welche Relevanz für die aktuellen Meßwerte?
P12: Siehe P10. Kurzzeitgedächtnis. Auch Abschnitt 1 (aber Fußnote - vielleicht sinds ja auch die Augen).
Insgesamt hat er also in meinen Augen genau 1 denkbaren Kritikpunkt geäußert, und nicht 12. Und selbst für diesen bleibt er den Nachweis schuldig, daß er an der vermessenen Trasse überhaupt nennenswerte Bedeutung hat.
Abgesehen davon disqualifiziert er sich allein schon durch seinen Tonfall - Suggestionen (jaja) und Unterstellungen an jeder Ecke, Fakten Fehlanzeige.
Sorry, das mußte einfach mal raus. Der Mann zwingt einen geradezu, ihm zu widersprechen (bzw. muß man ja nicht, man muß nur herausarbeiten, wo er sich selbst widerspricht, oder einfach nur lügt). Käptn Blaubär halt, nur ohne Meer, und ohne den Unterhaltungswert.
Prof. Lerchl (D): Ghostwriter für H.U. Jakob (CH)
Alexander Lerchl , Freitag, 14.09.2012, 08:12 (vor 4481 Tagen) @ Christopher
Offensichtlich hat sie H-U jetzt auch zu lesen bekommen und giftet natürlich gleich drauf los.
... und benutzt ausgerechnet meine (!!) Zusammenstellung dessen, was Prof. Leitgeb am "Gutachten" des "Gutachters" Jakob auszusetzen hatte:
Zitat Jakob (Quelle):
"... vorsätzliches Ignorieren ..."
"... schlicht das Thema verfehlt ..."
"... mangelndes Erfassungsvermögen ..."
"... mit unlauterer Absicht ..."
"... bedenkliche Grundhaltung in Form von rufschädigenden Unterstellungen ..."
"... ist die Unterstellung für Ihren 'Gutachter' entlarvend."
"... die Phantasie mit dem 'Gutachter' durchgegangen ..."
"... ungerechtfertigte und rufschädigende Unterstellung ..."
usw. usw.
nur so um sich schmeissen würde.
Prof Leitgeb kommt zum Schluss
Zitat: "Sein 'Gutachten' kann aber immerhin als beeindruckendes Dokument angesehen werden, das es einem objektiven Leser gestattet, sich seine eigenen Meinung über die fachlichen und menschlichen Qualitäten Ihres 'Gutachters' und sein Verständnis von Anstand zu bilden."
Zitat Lerchl (Quelle):
"... vorsätzliches Ignorieren ..."
"... schlicht das Thema verfehlt ..."
"... mangelndes Erfassungsvermögen ..."
"... mit unlauterer Absicht ..."
"... bedenkliche Grundhaltung in Form von rufschädigenden Unterstellungen ..."
"... ist die Unterstellung für Ihren 'Gutachter' entlarvend."
"... die Phantasie mit dem 'Gutachter' durchgegangen ..."
"... ungerechtfertigte und rufschädigende Unterstellung ..."
"Sein 'Gutachten' kann aber immerhin als beeindruckendes Dokument angesehen werden, das es einem objektiven Leser gestattet, sich seine eigenen Meinung über die fachlichen und menschlichen Qualitäten Ihres 'Gutachters' und sein Verständnis von Anstand zu bilden."
(fett = identische Textstellen)
... und das, obwohl er (Jakob) dann weiter schreibt, es handele sich beim IZgMF um ein "Schmutz-Forum".
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Prof. Lerchl (D): Ghostwriter für H.U. Jakob (CH)
kureck , Freitag, 14.09.2012, 12:35 (vor 4481 Tagen) @ Alexander Lerchl
Offensichtlich hat sie H-U jetzt auch zu lesen bekommen und giftet natürlich gleich drauf los.
... und benutzt ausgerechnet meine (!!) Zusammenstellung dessen, was Prof. Leitgeb am "Gutachten" des "Gutachters" Jakob auszusetzen hatte:
Vermutlich hat er die Stellungnahme von Leitgeb nicht mal richtig gelesen, bzw. wenn überhaupt nach den ersten Sätzen abgebrochen (wozu sonst abschreiben?). Genauso wie er die Forenbeiträge hier nicht richtig gelesen haben kann wenn er denkt dass es "Bezeichnend für Prof. Leitgebs Verhalten war, dass er seine Antwort zuerst im internationalen Mobbing-Forum IZgMF in München (Leitung Stefan und Heidrun Schall) publizieren liess."
Auf eine höfliche Anfrage zu antworten kann mal wohl kaum Publizieren nennen, die Initiative ging von spatenpauli aus.
Von einer "Schimpfkanonade" kann man bestenfalls bei Jakobs Beiträgen sprechen. Beharrliches Ignorieren oder mangelndes Erfassungsvermögen ist hier die Frage, die sich nicht nur Leitgeb stellt sondern auch jeder vernünftige Mensch.
"Von einzelnen Fakten und physikalischen Tatsachen wie diese im Bau, Betrieb und Unterhalt von Höchstspannungsleitungen vorkommen und in meiner Stellungnahme vermerkt sind, hat er vermutlich zum ersten mal etwas gehört."
...sagt wer? Ein Elektriker? Wodurch qualifiziert sich diese Person eigentlich?
IG Erdkabel, Salzburger Fenster: Im Banne des Scharlatans
Lilith, Mittwoch, 05.09.2012, 07:34 (vor 4490 Tagen) @ Gast
Auszug aus Salzburger Fenster. Es geht um eine Hochspannungs-Freileitung in Oberösterreich:
Kommentar: Dass der Elektriker aus der Schweiz vielleicht ein Scharlatan ist und der Professor aus Graz korrekt und sauber gearbeitet hat, das kommt einem bei diesem grauenhaft tendenziösen Artikel nicht in den Sinn. Das Salzburger Fenster, es kann meiner Meinung nach getrost geschlossen werden, solange dort Werbetexter statt Journalisten arbeiten.
Link zur IG Erdkabel
http://www.ig-erdkabel.at/de/neues/uvp.html
Auf ihrer Website beklagt die IG übrigens noch, dass sie nicht an das Gutachten von Norbert Leitgeb herankäme ("380-kV-Leitung: Land rückt Strahlen-Messdaten nicht heraus"). Tatsächlich muss sie das Gutachten inzwischen längst bekommen haben, sonst hätte Hans-U. Jakob nicht angeblich "schwere Mängel" darin gefunden. Doch darüber gibt es keine Meldung und auch das Gutachten sowie Jakobs Mängelliste findet sich auf der site (derzeit) nicht.
Der Link zum "Salzburger Fenster" funktioniert (derzeit?) nicht mehr. Man darf da für den Moment hoffen, daß jemand in der dortigen Redaktion sich noch einen Sensor für drohende Selbstblamagen bewahrt hat.
Der gesamte Vorgang bis hin zur nun einsehbaren Stellungnahme des Prof. Leitgeb ergibt eine hübsche Dokumentation darüber, wie willig sich verunsicherte Bürger durch anmaßende Scharlatane, die noch nicht einmal einfachste Höflichkeitsregeln einhalten, vereinnahmen lassen.
Es zeigt sich hier auch wieder einmal, daß in Provinzredaktionen, wo es mit der fachlichen Ausbildung der Reporter ohnehin nicht so weit her ist, solch grauenhafte Märchenerzählungen immer wieder gerne und willig übernommen werden.
In der Redaktion des "Salzburger Fenster" scheint man nicht zu verstehen, was einen seriösen Gutachter überhaupt ausmacht. Das lässt befürchten, daß man auch im Zusammenhang mit anderen Themen jedem Dahergelaufenen glaubt und dessen dummdreiste Behauptungen veröffentlicht, ohne überhaupt die fachliche Legitimation zu prüfen. Eine gebotene, dem Journalistenberufsstand immanente kritische Distanz fehlt hier völlig. Der Herausgeber schläft dazu augenscheinlich einen Schlaf des Gerechten.
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Meine Beiträge sind als Meinungsäußerungen aufzufassen. Die Meinungsäußerungsfreiheit ist ein in allen zivilisierten Ländern gesetzlich geschütztes Grundrecht.
"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)
Salzburger Fenster: Artikel entschärft und umgeparkt
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.09.2012, 08:02 (vor 4490 Tagen) @ Lilith
Der Link zum "Salzburger Fenster" funktioniert (derzeit?) nicht mehr. Man darf da für den Moment hoffen, daß jemand in der dortigen Redaktion sich noch einen Sensor für drohende Selbstblamagen bewahrt hat.
Ja, da hat sich tatsächlich etwas in die richtige Richtung bewegt. Getilgt wurde der Beitrag allerdings nicht. Er wurde redaktionell überarbeitet, dabei von den gröbsten Schnitzern befreit, und dann umgeparkt.
Was immer die Ursache für dieses erstaunliche Manöver des "Salzburger Fenster" ist, Schadenfreude empfinde ich darüber nicht. Eher die Hoffnung, dass der Verfasser sich künftig besonders bei Reizthemen seiner Verantwortung als Journalist stärker bewusst ist und seine persönlichen Neigungen nicht so stark durchschlagen.
Leider hat das grauenvolle Original des Artikels bereits eine (unbehandelte) Metastase geworfen, die sich auf der Website des Gelobten festgesetzt hat. Die "Fairness" von Herrn Jakob ist auch daran erkennbar, dass er keinen Link aufs Original setzt. Für ihn hat das den Vorteil, keiner seiner Leser hat die Chance zu bemerken, dass es den Artikel in dieser Form beim "Salzburger Fenster" nicht mehr gibt. Der Copyright-Schutz einer Veröffentlichung ist so gesehen auch ein qualitätsstiftendes Element, wenn sich Leute wie Herr Jakob nur daran halten würden und nicht komplette Artikel entwenden, um sie für Ihre Zwecke missbrauchen zu können. Auch der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk betreibt dieses 1:1 Copy-Paste-Geschäft mit viel Fleiß, erbittet eigenen Angaben zufolge aber wenigstens die Erlaubnis beim Rechteinhaber und setzt einen Link aufs Original. Dieser Verein operiert damit mMn nur halb so schlecht wie Gigaherz.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Salzburg
Salzburger Fenster: Artikel nicht entschärft und umgeparkt
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.09.2012, 08:45 (vor 4490 Tagen) @ H. Lamarr
Ja, da hat sich tatsächlich etwas in die richtige Richtung bewegt. Getilgt wurde der Beitrag allerdings nicht. Er wurde redaktionell überarbeitet, dabei von den gröbsten Schnitzern befreit, und dann umgeparkt.
Das stimmt leider nicht. Das "Salzburger Fenster" veröffentlichte im August 2012 zwei Artikel über den Streit wegen der 380-kV-Salzburgleitung. Der schlimm-tendenziöse wurde tatsächlich ersatzlos entfernt, der andere (bessere), den ich unzutreffenderweise als "umgeparkt" erkannt habe, der durfte stehen bleiben.
Ich habe soeben beim "Salzburger Fenster" angefragt, ob die 1:1-Kopie des gelöschten Exemplars vom Autor autorisiert weiterhin auf der Website von Gigaherz steht, oder nur das Ergebnis eines Schweizerischen Raubzuges in Österreich ist.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Hochspannung: Die gewonnen Gerichtsfälle des Herrn Jakob
H. Lamarr , München, Mittwoch, 05.09.2012, 09:34 (vor 4490 Tagen) @ Gast
In etlichen Gerichtsfällen war Gigaherz auch bereits erfolgreich: Plangenehmigungen für Freileitungen wurden gerichtlich aufgehoben und eine Neu-Planung mit Boden-Verkabelung verfügt.
Etwa im Fall Lauerz, bei einer 380-kV-Leitung von drei Kilometern, oder im Fall Wattenwil-Mühleberg (32 Kilometer 230-kV-Leitung) und im Fall Galmiz-Villarepos, wo es um 16 Kilometer 230- beziehungsweise 380-kV-Leitung ging.
Hmmm ...
Schaut man sich das Begleitschreiben von Herrn Jakobs Kritik am Leitgeb-Gutachten (PDF) an, dann schmelzen die "etlichen" Gerichtsfälle, die Gigaherz gewonnen haben will, auf drei. Ob es je mehr waren, weiß der Himmel.
Ich habe mir willkürlich den Fall "Wattenwil-Mühleberg" herausgepickt, um zu prüfen, ob Gigaherz diesen tatsächlich gewonnen hat. Bei Herrn Jakobs Bekundungen sind bekanntlich solche Prüfungen unerlässlich, sie führen regelmäßig zu anderen Ergebnissen.
So auch diesmal: Nicht Gigaherz hat diesen Fall gewonnen, sondern andere. Unter der verlinkten Quelle wird Gigaherz nicht erwähnt, und ob der Sieg tatsächlich einer ist, das ist noch nicht endgültig heraus, da der Fall höchstinstanzlich weiter verhandelt wird. Nur Gigaherz selbst bringt sich als Sieger mit ins Spiel, nämlich gewohnt polemisch hier. Dort heißt es:
"Die technische Beratung der IG-UHWM erfolgte übrigens durch die Fachstelle Nichtionisierende Strahlung von Gigaherz.ch, der Schweizerischen Interessengemeinschaft Elektrosmog-Betroffener."
Meine (polemische) Meinung: Wirklich verblüffend, dass die IG-UHWM trotz dieser angeblichen technischen Beratung "gewonnen" hat . Was immer die Gründe gewesen waren, warum das Bundesverwaltungsgericht den Mastengegnern entgegen kam, keiner weiß das so ganz genau. Gigaherz-Präsident Jakob ist das egal, er reklamiert das Urteil für sich als "gewonnen Fall", auch wenn sein Verdienst daran noch so bedeutungslos gewesen sein mag.
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Dr. Oberfeld: psychosomatische Beschwerden
H. Lamarr , München, Montag, 03.06.2013, 00:43 (vor 4220 Tagen) @ Gast
Wie sich die Szenen doch gleichen wenn Betroffene sich wehren und zugleich spüren, dass da irgendwo in ihrem Verhalten der Wurm drin ist.
Geht es gegen einen Funkmasten, beteuern Funkmastengegner gerne, sie seien nicht gegen Funk an sich. Im Grunde sei man sogar für Funk, der aber müsse human sein und nicht so unmenschlich wie der heutige. Denn der sei schädlich. Jedenfalls dann, wenn er vor ihrer Haustür stattfindet (Beispiel).
Geht es um Hochspannungsmasten, beteuern Hochspannungsmastengegner gerne, sie seien grundsätzlich ja für den Netzausbau. Aber deswegen müsse man ja nicht gleich Monstermasten errichten. Die werden zwar seit Jahrzehnten verbaut, aber, nein danke, bitteschön doch nicht in ihrem Sichtfeld. "Wir möchten", heißt es dann hoch sozial "dass die Gesundheit der Anwohner keinen Schaden nimmt!", wobei der Verdacht bleibt, dass der Schreiber dieses frommen Wunsches zuerst einmal sich und die seinen meint (Beispiel).
Als erstaunlich weitsichtig erweist sich in diesem Zusammenhang Dr. Gerd Oberfeld. Er hatte schon 2006 einen "Prüfkatalog" (PDF, 185 Seiten) für die "Salzburgleitung" (380-kV-Freileitung) im Programm. Damals war Oberfeld noch eher der Szene der Mobilfunkgegner ein Begriff, bevor er 2008 den verhängnisvollen Fehler beging, einem Sendemasten in einer aufwendigen Studie zahlreiche Krebsfälle anzudichten, obwohl es diesen Masten gar nicht gegeben hatte.
Seit der Pleite von 2008 tritt Dr. Oberfeld nur noch selten öffentlich auf. Sein Prüfkatalog aus dem Jahr 2006 aber hat alle Stürme überstanden und wird auch 2013 noch von einer Kölner Initiative auszugsweise gegen eine Hochspannungs-Freileitung verwendet.
Der Auszug startet durchaus überraschend mit einer Feststellung, die für ein Oberfeld-Papier ungewöhnlich ist: "Unterschiedliche Studien belegen (siehe Beilage 2), dass Elektrosmog die verschiedensten somatischen Symptome, Störungen und in der Folgen Krankheiten verursachen kann."
Weiter vorne im Original, in einem Abschnitt über die Definition, was eine "Belästigung" sei, findet sich dann sogar ein Hinweis auf Psychosomatik:
"Unzumutbar ist eine Belästigung, wenn sie zu erheblichen Störungen des Wohlbefindens, zu psychosomatischen Beschwerden bzw. zu funktionellen oder organischen Veränderungen führen kann oder über das ortsübliche Ausmaß hinausgeht, wobei in diesem Fall wegen der bestehenden Erwartungshaltung auch die für die Widmung von Liegenschaften maßgebenden Vorschriften zu berücksichtigen sind."
Was somatische Störungen sind und wie sich Somatiker von Hypochondern unterscheiden, wir hier anschaulich erklärt.
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