Gro Harlem Brundtland: gefangen in der eigenen Überzeugung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 08.01.2013, 21:18 (vor 4119 Tagen) @ Alexander Lerchl

Mobilfunkgegnerin Magda Havas will, so meldet es Teilnehmer "unsereiner" im GHz-Forum, im April 2012 von Frau Brundtland öffentlich folgende Auskunft über die Ursache ihrer "Elektrosensibilität" bekommen haben:

Da kann was nicht stimmen:
[...]
1) Kobaltblau ist ein kobalthaltiges Pigment und KEIN METALL! Das kann also schon mal nicht stimmen.
2) Wenn was so blitzt, dass es einen blendet, schließt man automatisch die Augen.
3) Eine einjährige (!!) beidseitige (!!) Blindheit aufgrund eines Blitzes (wie auch immer er entstand) erscheint mir unplausibel. Ich werde da mal einen Fachmann fragen.

Der englische Text bei Magda Havas ist nicht wörtlich belegt, er ist nur ein Gedächtnisprotokoll. Eine zweite Quelle neben Frau Havas gibt es jedoch nicht, obwohl vermutlich ein paar hundert Leute die Festrede von Frau Brundtland verfolgt haben müssen. Es gibt ja auch Medienberichte über das Ereignis, aber nirgendwo dort steht etwas über diese faszinierende Antwort auf Havas' Frage. Eher ungewöhnlich in einer Welt, in der von A-C-Promis jede noch so kleine Regung medial verarbeitet wird. Das Problem an dem Gedächtnisprotokoll ist der starke Stallgeruch von Magda Havas, ich schließe daher nicht aus, dass Frau Havas Gedächtnis stellenweise "unterstützend" eingegriffen hat, um die Geschichte schön rund zu machen. Deshalb werde ich noch ein bisschen umherstreifen, vielleicht findet sich ja doch noch eine second Source.

Die "Blindheit" habe ich nicht als solche interpretiert, mit "blending" könnte sie mMn auch diese unangenehmen blinden Flecken meinen, die man eine zeitlang hat, wenn man in grelles Licht schaut. Eine 1 Jahr blind umhertappende WHO-Generalsektretärin wäre sicher in den Medien kommentiert worden, davon aber ist nichts zu finden.

Was Sie mMn vergessen haben zu erwähnen: Die gesamte Schilderung mag irgendwelche länger anhaltende Sehstörungen erklären, eines aber erklärt sie in keiner Weise: Wieso Frau Brundtland davon elektrisch "empfindlich geworden" sein soll (vermutlich meint sie damit "elektrosensibel"). Da zieht sie eine abwegige Verbindungslinie, die ich einer Frau ihres Formats nicht zugetraut hätte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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