Homo perfekto beneficaris (Gutmensch) (Allgemein)

Alexander Lerchl @, Sonntag, 04.07.2010, 16:29 (vor 5017 Tagen)

[Hinweis Moderator: Das Posting wurde vom Thread "Wie gehe ich am besten mit Desinformaten um?" hier abgetrennt.]

Und der nicht einmal den Minimalanstand besitzt, diese Unwahrheiten wieder geradezurücken, nachdem er darauf hingewiesen wurde.

Auch das ist wieder so ein Thema, das es wert wäre, einmal genauer betrachtet zu werden.

Ich frage Sie: haben Sie es in all den Jahren ein einziges Mal erlebt, dass ein öffentlich wahrgenommener Mobilfunkgegner, dem Sie oder jemand anders ein Unwahrheit nachgewiesen haben, diesen Fehler öffentlich eingeräumt hat?

Mir ist auch kein solcher Fall bekannt. Das passt aber auch nicht zum Habitus des Homo perfekto beneficaris (Gutmensch). Der Link bietet eine interessante satirische Sozialstudie, die lesenswert ist. Am Ende ist ein Gedicht, das ich hier gerne zitieren möchte. Ist nicht von mir, und spatenpauli bitte ich um Entschuldigung, es soll vorerst das einzige Gedicht bleiben, welches ich poste:

Der Gutmensch

"Der Gutmensch, und das ist verbrieft,
vor Güte, Selbstgefallen trieft.
Sinn oder Zweck des Tuns ist häufig
ihm selbst nur teilweise geläufig,
und neben hehrem Antrieb ist
der wahre Hintergrund meist Mist.
So sehnt er sich von ganzem Herzen,
die Autochthonen auszumerzen,
denn anders ist's nicht zu erklären,
nur Immigranten zu begehren.
So täuscht er, liebevoll verbrämt,
und ohne dass er sich was schämt,
das Volk, das seinen Wohlstand schuf,
mit Freuden, sieht den Pferdehuf,
der hinter all dem steckt, mitnichten,
erklärt stets laut zu seinen Pflichten,
Verbrecher, Gauner zu beschützen
und meint, damit der Welt zu nützen.
Dumm ist, wer dies nicht alles glaubt
und sich die Frechheit noch erlaubt,
hier Absichten zu unterstellen,
die wahren Gründe zu erhellen,
die seines Trachtens böser Trieb.
Dabei sind „Gute“ doch nur lieb,
wollen das Beste nur für alle
und speien gründlich Gift und Galle,
wenn man sie damit konfrontiert,
dass sie sich hoffnungslos verirrt.
Schnell folgt d’raufhin der Griff zur Keule,
der Böse hat bald eine Beule
und wird als Nazi und Faschist
vom Tisch der Diskussion gewischt.
Und damit endet die Debatte,
die abzuführ’n nie vor man hatte."


(Autor unbekannt, aus den unendlichen Weiten der ORF Foren)

Lässt man's laufen, wächst mMn die Gefahr, dass der Gegenspieler im Nachhinein viel schwerere Gewichte auflegen muss, um zu retten, was zu retten ist. Für mich als Gegenspieler stellt sich jedoch die Frage, die Sie und etliche andere sich längst auch schon gestellt haben: Wieso ausgerechnet ich? Ist das noch "normales" gesellschaftliches Engagement?

Ist es sicher nicht, eher Theapieversuche an Untherapierbaren. Dennoch, würde man solches Tun unterlassen, hätten es die bekannten Desinformaten, Volksaufwiegler und zum Teil unsere Volksvertreter noch leichter, den Blödsinn, den sie verzapfen, unters Volk zu bringen.

Wäre es bei angeblich "30 % gegenüber Funk besorgten Bundesbürgern" nicht eher Aufgabe des Staates oder der Mobilfunkbranche, gezielt der Frau Paroli zu bieten?

Das kann und wird sich kein Staat als Aufgabe definieren können, glaube ich. Hier ist nur Information, Information, Information angesagt.

Ich schreibe das als "Hilferuf", weil mir "Franz" soeben mal wieder den Rüffel erteilt hat, den Quatsch sein zu lassen und das Forum in den Wind zu schießen.

Tun Sie's bitte nicht. Ich denke, die diversen Beispiele Ihres Wirkens zeigen, dass Ihre Arbeit wichtig ist (z.B. Jo Mutter, Jo Leinen, Eva Weber, "wuff", um nur einige zu nennen). Ich bin davon überzeugt, dass die noch zu differenziertem Denken Fähigen nach und nach erkennen, was hier los ist.

--
"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

Tags:
Gutmensch, Verbrecher


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