Hennen-Berichterstattung - Frage an Dr. Lerchl (Allgemein)

Doris @, Montag, 30.03.2009, 01:14 (vor 5791 Tagen) @ Alexander Lerchl

Voran möchte ich stellen, dass ich nicht meine Meinung und Bedenken geäußert habe, sondern immer wieder versuche die Gedanken und Ängste anderer Menschen nachzuvollziehen.Und ich kann mich sehr gut in andere Menschen hineinversetzen. Ich habe manchmal dein Eindruck, durch das intensive Diskutieren hier in diesem Forum neigen wir zu vergessen, dass der Laie nicht so tief drin ist in der Materie und auch anders "tickt". Ich habe insgesamt sehr oft das "Ohr am Volk" und das Vertrauen des Volkes ist aufgrund der täglichen Berichterstattung über Lug und Betrug oft sehr negativ. Das bezieht sich jetzt nicht nur auf den Mobilfunk.

Aufgebracht? Warum sollte sie das sein? Ist es nicht beruhigend zu erfahren, dass von einer vermeintlichen Gefahrenquelle keine Gefahr ausgeht? Siehe auch weiter unten.

Das wollte ich ja von Ihnen wissen, wie die Stimmung dort ist, ob die Leute beunruhigt sind durch diese Dr. Eger Studie. Sie waren vor Ort. Ob es die Leute dort als Beruhigung empfinden, das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob die dortige BI einen stärkeren Einfluss hat, als eine Behörde. Die Gründe dafür sehe ich darin, was ich oben geschrieben habe.

Oberstes Ziel denke ich, ist ja wohl die Ängste der Leute dort in dem Ort ernst zu nehmen.

Das tun die Leute vor Ort (Verwaltung Iserlohn) in vorbildlicher Weise. Die sind auch von Anfang an ganz offen mit dem Thema umgegangen.
Nur als Beispiel: es sollte der Standort mit dem Rundstrahler gekündigt werden, nachdem es Bürgerproteste gab. Die Alternativen (u.a. ein 30 m hoher Mast) waren allerdings ungünstiger. Ein Runder Tisch mit Beteiligung der Bewohner hat ergeben, dass es besser ist, wenn alles so bleibt.

Gut, das freut mich zu hören.

Eben. Krebsfälle gibt es immer und überall. Leider. Den Leuten vor Ort mit einer derart hanebüchenen „Studie“ zu vermitteln, die Ursache sei der Mobilfunkmast, ist allerdings ärztlich absolut unverantwortlich und menschlich verwerflich. Denn: es wird eine vermeintliche Ursache der Leiden der Betroffenen benannt, der sie sich außerdem nicht entziehen können („Zwangsbestrahlung“). Das macht ANGST!

Ja, das sehe ich auch so.

Was hat das BfS in Bezug auf die Ängste in der dortigen Bevölkerung getan?

Aufgeklärt, und zwar ziemlich schnell.

o.k.

Aus der „Stellungnahme“ des Dr. Eger entnehme ich, dass er auf kein einziges Argument (!!!) der Kritik vom BfS und von mir eingeht. Das nenne ich arrogant. Ganz extrem arrogant ist folgendes Zitat von Dr. Eger: „Bitte haben Sie Verständnis, dass meine Arbeitszeit nicht ausreicht, um Talkrunden im Internet zu besuchen.“ Der gute Mann hat Zeit und Muße, die Leute in Hennen massiv zu verunsichern, ist sich aber zu schade, ein paar Minuten im Forum zu investieren???

Ich denke eher, es ist eine Form von Besessenheit. Bei manchen Kritikern habe ich den Eindruck, die verrennen sich total in etwas. Es ist auf alle Situationen im täglichen Leben anzuwenden. Man kann sich lange genug was einreden, irgendwann glaubt man es tatsächlich und lässt sich auch nicht mehr davon abbringen, oder man kann nicht mehr zurück.

Aus der Stellungnahme von Dr. Eger sehen Sie, dass er von seiner Überzeugung nicht abzubringen ist und er ist den Erkrankten und Besorgten dort sicherlich näher als das BfS und Sie.
Doris, der letzte Satz von Ihnen ist nicht ok.

Nein, er kam wohl total falsch bei Ihnen an. Ich bin froh, dass Sie es mir gesagt haben, ich hätte nicht annähernd gedacht, dass Sie es so auffassen könnten, obwohl ich mir immer gut überlege, was ich wie schreibe. Ich kenne die Situation dort in Hennen und den Einfluss von Dr. Eger und Herrn Neppe auf die Bevölkerung und vor allen Dingen die Erkrankten nicht. Aber aufgrund von Erfahrungen bei mobilfunkkritischen Veranstaltungen, könnte ich mir schon vorstellen, dass die Herren ein gewisses Vertrauen genießen, und wollte ausdrücken, dass die Erkrankten vielleicht mehr Vertrauen in diese beiden Herren haben als in eine Behörde, die von den solchen Kritikern ja schon im Vorfeld als korrupt bezeichnet wird.

Wenn ich nicht durch Ihre vorherigen Beiträge Grund hätte anzunehmen, dass Sie im positiven Sinne kritisch sind,

das bin ich

würde ich Ihnen diesen Satz richtig übel nehmen.

Wie wichtig ist Kommunikation. Da hätte ich ja was riskiert :-), was ich jetzt hoffentlich ausräumen konnte.

Dem BfS und ganz sicher mir sind an Krebs Erkrankte nicht egal.

Das glaube ich Ihnen

Falsch. Es gibt Messwerte, die Herr Eger allerdings nicht erwähnt hat (Frage: warum nicht??), und zwar von 2 Messaktionen in der Umgebung der Rundstrahler, sowohl in Außen- als auch in Innenbereichen. Durchgeführt von T-Mobile (2004) und von einer öffentlichen Stelle in NRW (kann ich morgen noch mal nachsehen, ich glaube 2006). Ergebnisse: die Grenzwerte wurden jeweils zu max. 0,4 bzw. 0,7 % ausgeschöpft. Das alles wurde öffentlich in Iserlohn bekannt gegeben. Herr Eger und sein Co-Autor (Wohnort Hennen) müssen das gewusst haben!

Das ist interessant und schäbig

Das ist ein Kommunikationsproblem. Wenn bei derartig klarer Lage noch jemand der Darstellung des Herrn Eger mehr traut als dem Bundesamt für Strahlenschutz, ist das Ende der Fahnenstange erreicht.

Unterschätzen Sie nicht die Ängste der Menschen, die Verbitterung der Menschen hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Behörden und Politiker usw. und auch die Tatsache, dass Menschen, die eine schreckliche Diagnose bekommen anders denken.

Schönen Abend, Doris,

Das wünsche ich Ihnen auch zu dieser sehr späten Stunde, aber es war mir noch wichtig, dieses Missverständnis klarzustellen.

Doris

@ spatenpauli: Die Antwort auf das "Steuerzahler-Posting" mache ich morgen bzw. heute Abend, um 6.00 klingelt der Wecker


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