Vorsorge ! (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 04.05.2008, 00:21 (vor 6177 Tagen) @ Karl

Ganz offensichtlich ist dies eine sehr leichtfertige Äußerung, denn auch Herr Prof. Lerchl hat kein Wirkmodell zu bieten, wie Effekte, die durch Mobilfunk entstehen, zustande kommen könnten.

Selbstbestimmte Vorsorge braucht kein Wirkmodell. Unter der Annahme, die einwirkende Energie stellt ein noch unbekannte Problem in Aussicht, birgt die Handynutzung das größere Risiko und dies muss der Nutzer eigenverantwortlich für sich genommen abschätzen.

Herr Dr. Lerchl stellt m.E. mit dieser Aussage nur dar, in welcher Relation der Masten zum Handy steht. Obwohl diese Diskussion auch unter dem Thema "Bringen wir uns und unsere Kinder in Gefahr", behandelt wurde, war aus den beiden Zeitungsberichten seine Haltung zu Handys und Kinder/Jugendliche nicht zu erfahren.
Sie können nur dann eine Vorsorge für sich treffen, wenn Sie über ein evtl. Risiko auch aufgeklärt sind. Als Laie informieren Sie sich nicht auf mobilfunkkritischen Seiten über dieses Thema, sondern Sie nehmen das mit, was Sie über die allgemeinen Medien erfahren. Die Medien nehmen m.E. dieses Thema eher etwas einseitig auf, wenn Berichte kommen, werden schon häufig die Masten in den Mittelpunkt gestellt. Eine wirklich eindeutige Aussage von Politikern oder Ämtern, in der das Handy als größte Belastung dargestellt wird und dass Kinder und Jugendliche diese Technik nicht oder nur sparsam nutzen sollen und das auch noch in ernstzunehmenden Sendungen, habe ich noch nie gehört. Und solange dies nicht geschieht, wird auch keine Vorsorge getroffen.

Wenn wir mal jetzt nach den ganzen Diskussionen, ob es nun zu ernstzunehmenden DNA Brüchen kommt, und auch mal die Elektrosmogbelastung gegen die die Betroffenen ankämpfen mal als ungeklärt ablegen, stört mich an dieser ganzen Mobilfunkgeschichte, deren Langzeitauswirkungen eben doch noch nicht geklärt sind eigentlich vorrangig, dass die hemmungslose Nutzung durch Kinder und Jugendliche zugelassen wird. Wir haben ein Jugendschutzgesetz, in dem u.a. auch das Rauchen und Alkoholgenuss geregelt ist. Rauchen unter 16 Jahren war nicht erlaubt, auch zu einer Zeit als die Rauchfolgen noch nicht eindeutig bekannt waren. Ein Handy ist ein Telefon und kein Kinderspielzeug und bei der Einführung dieser Technologie hat keiner ahnen können, dass es innerhalb kürzester Zeit wirklich zum Lieblingsspielzeug manches Erwachsenen aber eben auch vorwiegend für Kinder und Jugendliche wird. Als erkannt wurde, dass gerade diese Zielgruppe sehr heftig darauf anspringt, wurde diese Zielgruppe hemmungslos angepeilt entweder über die Jugendlichen selber durch ständige Werbung und über die Eltern über eine verkaufte "trügerische Sicherheit" was die Überwachung ihrer Kinder anbetrifft.
Und das widerstrebt mir eigentlich am meisten. Und die Einteilung von Wissenschaftlern in "sorglos" und "unbesorgt" anstatt "unabhängig" und "abhängig" finde ich eigentlich ganz gut, da sie vielleicht etwas an das Gewissen appelliert. Derart "unbesorgt" bei noch nicht geklärten Langzeitauswirkungen stört mich schon sehr, denn wie gesagt ein Handy ist weder lebensnotwendig noch ein Spielzeug, sondern war ursprünglich einfach mal ein Telefon bis entdeckt wurde, was daraus alles zu machen ist, vor allen Dingen bei den dafür anfälligen Jugendlichen. Hoffentlich rächt sich diese "Unbesorgtheit" gerade von Wissenschaftler, die das Hauptvertrauen der Bevölkerung genießen, nicht irgendwann einmal.


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