"Der Funkmast muss weg!" (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 01.05.2008, 22:26 (vor 6179 Tagen) @ Kuddel
bearbeitet von Doris, Freitag, 02.05.2008, 00:06

Man muß wissen was man möchte:
1.) Ein hohes Maß an Mobilkommunikation bei geringst-möglicher Belastung der Nutzer, quasi die Aussage "Ja zum Mobilfunk, aber bitte mit geringstmöglicher Belastung". Bei dieser Zielsetzung wird man offene Türen einrennen, die "Smog-Belastung" durch Basisstationen aber zunehmen.

2.) Oder ist das Ziel, "Sowenig Mobilfunk wie möglich bzw nur soviel wie unbedingt nötig, Festnetz als Vernuftslösung, als Kompromiß wird eine höhere Belastung der Nutzer in Kauf genommen". Bei dieser Zielsetzung haben die Betreiber von sich aus kein Interesse, ihre Kosten unnötig zu erhöhen, da der Umsatz damit nicht zu steigern ist.

3.)"Sowenig Mobilfunk wie möglich bzw nur soviel wie unbedingt nötig, Festnetz als Vernuftslösung und geringstmögliche Belastung für den Nutzer. Möglich wäre es nur über politischen Druck, d.h. eine politisch gewollte künstliche Steigerung der Mobilfunkpreise durch Auflagen für die Betreiber...

Das ist doch mal eine sehr interessante Auflistung und bestätigt für mich meine Meinung, dass eine optimale Lösung für alle nicht möglich ist. Und zu dem Begriff "alle" gehören neben den Nutzern und den Anwohnern (die könnte man ja noch eher vereinbaren) eben auch die Mobilfunkindustrie, die man hier nicht unterschätzen darf.

Was wird momentan praktiziert, eher 1 oder 2?

Zu 1.) diese Möglichkeit werden die Mobilfunkkritiker ablehnen, die davon überzeugt sind, dass sie unter dem Elektrosmog schon akut leiden bzw. glauben, dass sie auf Dauer davon krank werden. Und die sind zahlenmäßig den anderen Kritikern überlegen.

zu 2) Die sich evtl. abzeichnenden Langzeitauswirkungen bei den Handynutzern müssen u.U. Maßnahmen nach sich ziehen, die den Nutzer mehr schützen muss. Um den Nutzer mehr zu schützen,müssten u.U. die Grenzwerte für die Handys gesenkt werden, was ein dichteres Netz bedeuten würde um so wenig wie möglich Belastung am Kopf zu haben. Dann könnten die Anhänger der Gruppe 1 nicht berücksichtigt werden.

zu 3) hier kommt m.E. neben den Nutzern und den Anwohnern eben noch die nicht zu unterschätzende Mobilfunkindustrie (Netzbetreiber und Handyhersteller) ins Spiel. Denen gegenüber wird sich die Politik erstrangig und aktuell auf jeden Fall verpflichtet fühlen auch aufgrund der Arbeitsplätze. Da eine Beeinträchtigung durch Elektrosmog (noch) nicht erwiesen, auch sehr diffus ist und als eher unwahrscheinlich gilt, ein Arbeitsplatzverlust aber eine konkrete Sache ist, werden und können sich die Politiker nicht gegen die Industrie stellen. Auch wenn ich mich nicht zu den Verschwörungstheoretikern zähle, stellt sich aber genau in dieser Situation für mich immer die Frage, ob dies vielleicht auch der Grund ist, warum die Elektrosensiblen und auch die Kritiker, die sich an die REgierungsverantwortlichen wenden, nicht gehört werden. Denn wenn man sich dieser Personengruppe annehmen würde, dann müsste man Nr. 3) wählen und sich somit gegen die Industrie stellen. Und das wird nur dann passieren, wenn eindeutige Beweise vorliegen, wie dies beim Rauchen geschehen.


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