"...soll demnächst publiziert werden" (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 02.03.2008, 12:39 (vor 6343 Tagen) @ RDW

"Die fertige Studie soll demnächst publiziert werden"[/i] Es ist immer das gleiche mobilfunkkritische Spiel: Bevor man sich fachlich damit auseinandersetzen kann, werden die vermeintlichen Ergebnisse schon einmal plakativ durch die Medien gejagt.

Das Kräfteverhältnis ist unausgeglichen und aufgrund der exzessiven Funkausbreitung werden kritische Stimmen immer mehr im Keime erstickt. Vielleicht muss es deshalb von Seiten der Kritiker so eine Vorgehensweise geben, damit evtl. Erkenntnisse nicht komplett untergehen.

Nach der Veröffentlichung interessiert es dann niemanden mehr, ob es diesen und jenen Mangel oder vielleicht auch Irrtum darin gibt, von anderen (bereits veröffentlichten) Ergebnissen ganz zu schweigen.

Kann diese Studie wirklich mit den Ergebnissen von Michael Kundi verglichen werden?
In der von Ihnen verlinkten Studie aus dem DMF Forschungsprogramm wurden Ratten 4 Wochen lang 5 Tage pro Woche 2 Stunden lang befeldet. Die Intensitäten waren unterschiedlich, teilweise so hoch, wie sie im realen Leben nicht vorkommen. Demgegenüber steht
eine Beobachtung an Menschen, die angeblich intensive Handynutzer waren und zwar über mehrere Jahre. (Genaues ist allerdings noch nicht bekannt).
Was ich als zunehmend schwierig an solchen Studien finde ist die Tatsache, dass es über kurz oder lang keine Menschengruppe mehr geben wird, die nicht mit dem Handy telefoniert und somit können alle Beobachtungen in Zusammenhang mit Mobilfunkgesprächen gebracht, weil es zum täglichen Leben dazugehört wie das Zähneputzen.

Also ich finde, dass kein echter Vergleich zwischen der Studie an Ratten und den angekündigten Erkenntnissen von Michael Kundi besteht und er gehört m.E. auch zu den unaufgeregteren Mobilfunkkritikern und ist glaubwürdiger als so manche andere Akteure.

Oder man packt es nach einiger Zeit noch einmal aus und lässt die Menschen glauben, es sei schon wieder etwas Neues.

Das fällt mir übrigens auch auf in den letzten Wochen, dass irgendwelche bereits veröffentlichten und bereits diskutierten Erkenntnisse wieder so durchs Netz gejagt werden, dass beim nicht ständig lesenden Leser der Eindruck erweckt wird, "schon wieder was Neues". Das stört mich sehr, allerdings hat das mit der Tinnitus-Studie von Michael Kundi nichts zu tun.

Kann nur noch auf diese Weise Eindruck gemacht werden, oder mit Fakes?

Ich hoffe nicht.
Ich habe allerdings schon auch den Eindruck, dass jedes ERgebnis, das nicht ins Bild passt oder auch passen soll, von den Netzbetreibern sofort dementiert wird. Zur Zeit überschlagen sich die Newsletter der Netzbetreiber wirklich und auch von dort werden nicht Fakten geliefert, sondern es wird stoisch dementiert. Es muss auch unterschieden werden zwischen ordentlicher wissenschaftlicher Arbeit und den Netzbetreibern. Von den Letzgenannten werden auch "Hinweise" rigoros dementiert und die Verführung zu exzessiven Handygebrauch auch bei Jugendlichen unkritisch weiterbetrieben.

P.S.: Mich würde z. B. interessieren, ob der Tinnitus (falls er durch die Handynutzung kommt) durch das elektromagnetische Feld und/oder z. B. auch durch die Lautstärke des Hörers entstehen könnte. In diesem Zusammenhang könnte man z. B. auch das Tinnitus-Geschehen von langjährigen Walkmannutzern untersuchen. Wahre Mobilfunkkritiker wollen das natürlich nicht hören....

Dass sich MP3 Player oder Walkmann sehr negativ auf das Hörzentrum auswirken ist m.E. sehr deutlich belegt. Dazu gab es auch in den MEdien schon etliche Warnungen und Demonstrationen an Jugendlichen. Diese ließen sich allerdings trotz demonstriertem bereits vorhandenem Hörschaden nicht davon abbhalten, sich weiterhin laut beschallen zu lassen.
Inwiefern ein Tinnitus durch das elektromagnetische Feld, wie es bei einem Handytelefonat vorkommt, ausgelöst werden kann, diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Dass er durch die Lautstärke des Hörers ausgelöst wird, das kann ich mir gar nicht vorstellen, denn dann müssten ja durch sämtliche Telefonate Tinnitus ausgelöst werden, denn so gravierend kann ein Unterschied in der Lautstärke zwischen Handy und Festnetz nicht sein, und Handytelefonate werden schon noch überwiegend kürzer gehalten, als Telefonate mit dem Festnetz.
Also für mich passt diese Überlegung nicht. Tinnitus gibt es ja schon lange und es stellt sich nur die Frage, können die elektromagnetischen Felder, wie sie durch Handys entstehen auch ein Auslöser sein, ein intensives Nutzen eines MP3 Players ist es ganz sicherlich.


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