Hohe Kosten, viel Blendwerk, wenig Aussagekraft (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 10.02.2008, 17:01 (vor 5957 Tagen) @ Doris
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 10.02.2008, 18:38

Was die Studie mir persönlich zeigt, dass es auf jeden Fall wieder mit der Intensität zusammenhängt, je näher am Sender, desto häufiger das Krebsaufkommen und zwar hier im Gegensatz zu Naila waren es sogar im Umkreis von nur 200 m.

Meiner Meinung nach handelt es sich hier um eine Studie, welche mit hohem finanziellen Aufwand und statistischem "Blendwerk" ein alarmierendes Ergebnis mit geringer Aussagekraft erzeugt hat.

Warum ?

Es wurde nur ein Sender untersucht und dieser Sender wurde nicht zufällig ausgewählt, sondern weil viele Krebsfälle um ihn herum auftraten.

Diese Studie genügt damit nicht einmal dem "Einfach-Blind" -Kriterium.
Im Gegenteil, das Wunschergebnis des Mobilfunkkritikers Dr. Oberfeld stand schon vor Studienbeginn fest und war quasi mit einem dicken neongelben Pfeil markiert. Die einzige Erkenntnis ist nun eine Zahl X, welche bestätigt, daß es sich hier um eine besonders auffällige Häufung von Krebsfällen in der Nähe einer Sendeanlage handelt, was die Auftraggeber aber schon vorher wußten.

Beispiel: Ich stelle die These auf, daß z.B. Flutlichtanlagen an Fußballfeldern schädliche Strahlen aussenden und eine erhöhte Krebsrate hervorrufen. Dann gehe ich auf die Suche nach einem Fußballfeld, in dessen Umfeld tatsächlich eine erhöhte Krebsrate auftritt, mache eine Studie, welche die Krebsfälle in Relation zur Entfernung des Fußballplatzes bringt und behaupte keck:
Ich habe nachgewiesen: "Die Krebsrate im Umfeld von Fußballplätzen ist um das "x-fache" erhöht...

Welche Aussagekraft hat das Ergebnis ?

Was hätte man besser machen können ?

Eine Aussagekraft einsteht nur, wenn man die Krebshäufigkeit an möglichst vielen und vor allem zufällig ausgewählten Fußballplätzen untersucht.
Dazu muß man nicht einmal alle möglichen "Strahlenmessungen" und Funkfeldsimulationen von Baubiologen durchführen lassen, die Statistik würde einen solchen Entfernungszusammenhang auch ohne derartige Messungen sichtbar werden lassen.


Die eigentlich zentrale Frage wurde in der Studie (absichtlich ?) nicht gestellt und durch die Studie nicht beantwortet: Ist die Krebshäufung Zufall, oder ist es auch im Umfeld anderer Sender so ?

Die Messungen, Simulationen und das ganze Statistik-Genudel sind nichts als sinnloses "Blendwerk" um die Studie "inhaltlich" mit etwas zu füllen.

Das Studiendesign ist m.M.n. nicht im geringsten geeignet, einen Zusammenhang zum Mobilfunksender nachzuweisen.

Schade um das Geld, was dabei verpulvert wurde....aber halt, immerhin hat es den Bekanntheitsgrad und den Lebensunterhalt von ein paar Meßtechnikern und einem Dr. gesichert.

K

Tags:
Oberfeld, Sendemast, Blendwerk, Krebsrate, Krebshäufung


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