Nachosterüberraschung (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 28.04.2007, 18:00 (vor 6673 Tagen) @ Doris

Seltsam, in der Betreffzeile lese ich immerzu Nahostüberraschung :no:

So, das Ganze hört sich für mich als Mobilfunkkritikerin grundsätzlich interessant an.

Auch wenn es mit Mobilfunk überhaupt nichts zu tun hat?

Da es sich aber zumindest für mich gezeigt hat, nicht mehr alles einfach zu glauben, was ich vorgesetzt bekomme ...

Kann ich gut nachvollziehen.

Es gibt inzwischen eine profunde Arbeit des renommierten Salzburger Wissenschaftlers Dr. med. Oberfeld

Profund + renommiert + Wissenschaftler: Wenn so dick wertend aufgetragen wird, habe ich immer das Gefühl, dass mir jemand etwas unterjubeln will worüber ich nicht groß nachdenken soll.

Wurde hier beim BfS nachgefragt, warum der Text auf der Homepage verändert wurde, oder ist das wieder eine Spekulation, die - wenn sie so einfach weitergegeben wird - genau das ergibt, was man eine "MObilfunkkritikerlüge" bezeichnet.

Ich spekuliere mal, es ist eine Spekulation. Also wieder das gleiche Spiel: Wer fragt beim BfS nach? Wir vermeiden unnötige Arbeit, wenn wir dies vorab klären.

Einen Grund für die Veränderung muss es geben und es wäre außerordentlich interessant diesen schwarz auf weiß zu haben.

:yes:

Für diese Arbeit soll Dr. Oberfeld von der Umweltrechtsabteilung des Landes Oberösterreich heftig kritisiert worden sein. Dies wurde vor kurzem im RDW-Forum diskutiert. Ich stehe den Diskussionen im RDW-Forum sicherlich sehr kritisch gegenüber, genauso wie manchen Ausführungen in unseren Reihen. Aber man sollte sich die Argumente der GEgenseite zumindest mal anschauen, erst dann kann man sich - mit entsprechenden Fach- bzw. Hintergrundkenntnissen - mit der Sache auseinandersetzen. Und da es hier ja genügend Fachleute auch von der "nichtkritischen Seite gibt", können die uns sicherlich auch was dazu sagen. Wenn die allerdings immer nichts sagen, dann werde ich persönlich immer besonders hellhörig.

Ich weiß nicht so recht, Doris, was wir hier überhaupt diskutieren sollen. Oberfeld will links und rechts der 380-kV-Trasse je etwa 250 m besiedelungfrei halten, den anderen Gutachtern genügen je etwa 70 m. Damit sind Konflikte programmiert, nur können wir nichts zur Lösung beitragen, denn ob 0,1 µT, wie sie Oberfeld fordert, das Gelbe vom Ei sind, das können wir nicht bewerten, und Meinungen dürften bei solchen Projekten eine eher kleine Rolle spielen. Die Sypathien der Bevölkerung hat Oberfeld mit seiner Je-kleiner-desto-besser-Forderung sicherlich auf seiner Seite. Aber rechtfertigen seine Bedenken die Ausdehnung der Schutzzone auf 500 m? Die Bewilligungsbehörde sagt nein und signalisiert, dass sie Oberfeld nun eben nicht für einen profunden, renommierten Wissenschaftler hält. Dem Oberfeld dürfte das freilich ziemlich wurscht sein, denn er hat ja nichts zu verlieren. Im Gegenteil: wenn seine Bedenken in den Wind geschlagen werden, dann festigt er damit - auf Seiten der Kritiker - seinen Ruf als Salzburger Volkstribun, der unbeirrt die Interessen der Bürger gegen schnöde Wirtschaftsinteressen verteidigt, egal ob er dabei gewinnt oder verliert. Eine Karriere im diplomatischen Korps steht für Dr. Oberfeld daher nicht unbeding in Aussicht ;-)

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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