"Maulkorb" für EHS (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 30.05.2011, 22:23 (vor 4932 Tagen) @ ES

Sie scheinen wuff ja richtig hinterherzutrauern...:-)

Ich kann bis heute nicht einschätzen, was Ihnen die Kompetenz verleiht, dies zu beurteilen :lookaround:.

Wenn jemand ständig erwähnt wird, der nach Ihren Angaben "zu recht" ausgeschlossen wurde, finde ich es eigenartig ...

Also gut, dann hier eben die Langfassung von "Mein Stalker und ich". Weil er hier nicht mehr so darf wie er gerne möchte, hat "wuff" bei Gigahert Quartier bezogen und stänkert dort mit der ihm eigenen Hingabe gegen das IZgMF. Hin und wieder leiste ich es mir, direkt oder indirekt auf sein Gezeter einzugehen.

Nein, Sie machen den zweiten vor dem ersten Schritt wenn Sie behaupten, es gäbe EHS. Alle mir bekannten EHS-Tests galten nicht "Problemen mit Elektrosmog", sie galten schlicht der Frage: Können die Probanden die behauptete unerwünschte Fähigkeit unter kontrollierten Bedingungen reproduzierbar zeigen. Getestet wurden mehr als 1200, gekonnt hat es keiner.

Sicher waren da Leute dabei die eindeutige Reaktionen zeigten, diese dann aber im "strengen Doppelblindversuch" nicht repliziert werden konnten, und "zur Strafe" hat man es dann auch garnicht länger probiert mit diesen Leuten... oder die "Probanden" hatten keine Lust mehr, whatever.
So findet man keine "EHS", dass leuchtet ein.

Klar, wenn's nach ihnen geht, muss notfalls bis zum 'Jüngsten Gerücht' getestet werden, bis einer gefunden ist. Und dann? Tanzen die EHS dann auf den Tischen? Wohl kaum, denn ihr habt euch mit eurer Argumentation, "jeder EHS reagiert anders" in eine ausweglose Lage gebracht. Eigentlich sollte das Argument ein Alibi sein, um das Scheitern bei Tests plausibel bzw. eine Teilnahme madig zu machen. Unangenehme Nebenwirkung: Sollte je ein EHS gefunden werden, gucken alle anderen in die Röhre, weil sich das Ergebnis nicht verallgemeinern lässt. Das ist ganz schlecht, falls da jemand (wie Frau Dr. Stöcker) an Verrentung denkt.

Aus meiner Sicht hätte man Probanden, die ausreichende Reaktionen auf gegebene Umstände zeigten, selektiv in Folgestudien zusammenfassen müssen, aber das hatte ich sicher schon geschrieben. Ich will Sie ja auch nicht weiter langweilen...

Dann fragen Sie doch mal bei den großen Trompeten der Szene an, ob die außer trompeten auch mal was in dieser Richtung für EHS tun können. Jakob verpulvert fast 7000 Frankem für ein ödes Anti-Handy-Lied, die sogenannte Kompetenzinitiative sponsorte eine Kritiker-Tagung in USA mit angeblich 15'000 Euro. Wieso schreien Sie da eigentlich nicht laut auf: Hallo, habt ihr sie noch alle?! Anscheinend merken Sie wirklich nicht, was da ab geht.

Die Folge: Ich bin nicht (mehr) bereit, die Diskussion erst ab dem zweiten Schritt zu führen, solange der erste nicht geklärt ist. Darauf bin ich schon zu oft hereingefallen. Und ich sehe nach rund zehn Jahren Teilnahme an der Debatte nur noch minimale Chanchen, dass je ein Kausalzusammenhang zwischen schwachen Funkfeldern und EHS-Beschwerden gefunden wird. Das für mich mit Abstand plausibelste Erklärungsmodell für EHS ist inzwischen die Elektrosmog-Phobie - auch wenn Ihnen das überhaupt nicht zusagt.

Das haben sie völlig ausreichend dargelegt, in ähnlicher Form bestimmt dutzendfach in diesem Forum nachzulesen...

Nein, so deutlich wie Ihnen habe ich das zuvor nie gesagt. Mit Ihrer Person hat das nur am Rande zu tun, nur, nach bald zehn Jahren E-Smog-Debattierens bin ich es leid, wenn einer meint, wieder bei Null anfangen zu müssen.

Ist aus meiner Sicht ungewöhnlich, dass jemand überhaupt so vorgeht, doch wirklich sonderlich finde ich, dass eben Sie "EHS" wie auch eingangs hier, immer wieder in einen Zusammenhang bringen, den wohl nur "eingeweihte" so sehen würden, auf der Basis nur noch unzureichenderen "wissenschaftlicher Erkenntnis".
Damit beschwören Sie wissender Weise Reaktionen, die Sie eigentlich hier nicht mehr sehen wollen. Das wirkt schon ziemlich absurd auf mich.

Könnten Sie das nochmal mit klareren Worten sagen, ich steig' nicht durch.

Über ein schönes Beispiel ähnlicher Art bin ich vor kurzem gestolpert:
Zitat:
Das Phänomen wurde schon mit Beginn der Luftfahrt entdeckt, jedoch häufig als Spinnerei von Piloten abgetan. Das Ergebnis war, dass Piloten in der Folge viele solcher Beobachtungen verschwiegen.

Das ist kein schönes, sondern ein denkbar schlechtes Beispiel. Denn die Phrase ist ein Paradoxon: Wie kann jemand berichten, viele hätten etwas verschwiegen? Nehmen Sie doch einfach was weniger Verquertes, Justizirrtümer zum Beispiel, die sind schön dokumentiert. Und nun? Ja, es gibt unstreitig Irrtümer, die man nicht für möglich halten würde. Etwa dass jemand glaubt/bezweifelt, er könne schwache Funkfelder spüren. Oder nehmen Sie die Fundamentalisten, die glaubten, am 21. Mai 2011 werde die Welt untergehen. Scheren Sie nicht alles über einen Kamm, der Irrtum, dass EHS angezweifelt wird, obwohl es dies tatsächlich gibt, unterliegt den gängigen Gesetzen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Und mMn werden Sie eher bei einem Waldspaziergang von einem Meteor getroffen, als dass der Nachweis von EHS bei schwachen Funkfeldern gelingt.

Wollen Sie darauf hinaus? Eine "Maulsperre" für EHS...?
Das wäre doch was, oder nich...

Ich nehme an Sie meinen "Maulkorb", denn "Maulsperre" ist eine Krankheit.

Ja, ich will einen Maulkorb für EHS und formuliere dies bewusst so, dass es leicht aus dem Zusammenhang gerissen werden kann. Und dieser Zusammenhang lautet: Ich will diesen Maulkorb dann, wenn EHS mit Mutmaßungen, Verdrehungen, Weglassungen, Unterstellungen oder hanebüchenen Vermutungen - kurz mit verantwortungslosem Alarmismus in die Öffentlichkeit drängen. Keinen Maulkorb will ich für EHS, die auf dem Boden der Wahrheit bleiben und seriös, unaufgeregt, sachlich richtig und mit angemessenem Ton die Problematik überzeugter EHS thematisieren wollen. Dazu gehört mMn zwingend auch ein unverkrampfter Umgang mit der Frage, inwieweit die Psyche für das Symptombild zuständig ist. Nur, wer von den bekannten EHS soll diese Aufgabe stemmen können? Meinen ehemaligen Vorschlag "wuff" halte ich nicht mehr aufrecht.

Wie weit sind Sie denn mit Ihrer eigenen Objektivierung fortgeschritten?

Unter diesen Umständen, werde ich mich zurückhalten weitere Erkenntnisse hier zu veröffentlichen.

Schade. Aber wieso auch ausgerechnet das IZgMF, die Szene gibt doch mehr her. Ich habe da eine Idee. Es ist doch so, dass es in der Szene ein paar Großmäuler gibt, die sich sehr wichtig geben, bislang die Finger aber nur krumm gemacht haben, um Alarmmeldungen für ihre Webseiten zu tippen. Bei denen müssen Sie keine bohrenden Fragen fürchten, die nehmen Ihre Geschichte mit Kusshand. Neu wäre nun, wenn Sie bei denen nicht nur die x-te Story vom gepiesackten EHS abliefern, sondern tatkräftige Unterstützung für Ihr Projekt fordern, also so, wie Sie es hier bei den Skeptikern schon mal gemacht haben. Lassen Sie doch mal bei Giga-hese oder Diagnose-Funk die Puppen tanzen. Die wären mMn geradezu verpflichtet, Sie mit Rat und Tat zu unterstützen. Vielleicht erleben wir es ja doch noch einmal, dass Vereine wie diese nicht nur laut tönen, sondern auch mal was Greifbares für Elektrosensible tun.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Elektrosmog-Phobie, Gerücht, Alarmschläger, Maulkorb, Paradox, Untätig


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