Elektrosensibilität Bewertung durch 3 Institutionen (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 29.05.2011, 17:13 (vor 4934 Tagen) @ Schmetterling
bearbeitet von Doris, Sonntag, 29.05.2011, 17:50

Wie wollen s., D., K., usw. das verantworten?

10. Elektrosensibilität und Mobilfunk - Bewertung durch nationale und internationale Institutionen

(Quelle: EMF Portal http://www.emf-portal.de/overview_mb.php?l=g&explode=5&view=1&tab=20#alle )

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte 2005 ein Factsheet 296 zum Thema Elektrosensibilität. In dem aktuelleren Factsheet 193 von 2010, das sich allgemein mit dem Thema "Elektromagnetische Felder und Gesundheit: Mobiltelefone" befasst, geht die WHO gegenwärtig davon aus, dass, bis auf thermische Wirkungen, keine nachteiligen gesundheitlichen Wirkungen durch Hochfrequenz-Befeldung durch Mobiltelefone entstehen. Weiterhin scheint nach derzeitigem Forschungsstand keine kausale Beziehung zwischen der Exposition mit elektromagnetischen Feldern und selbstberichteten Symptomen bzw. Elektrosensibilität zu bestehen.

In Deutschland hat die Strahlenschutzkommission SSK, das Beratungsorgan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMU 2008 eine Stellungnahme über die Studien des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms DMF herausgegeben, die auch das Thema Elektrosensibilität berücksichtigt: Die SSK kommt zu dem Schluss, dass die Studien die Annahme einer kausalen Beziehung zwischen elektromagnetischen Feldern und Gesundheitsbeschwerden nicht bestätigen. Trotz unterschiedlicher Zielgruppendefinition und Rekrutierung kann in der Zusammenschau der Literatur der Schluss gezogen werden, dass Elektrosensibilität mit großer Wahrscheinlichkeit nicht existiert. Im Abschlussbericht des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (Ergebnisse des DMF - Bewertung der gesundheitlichen Risiken des Mobilfunks) steht genauer: "Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen EMF und den Beschwerden elektrosensibler Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann. Auch für die von den Betroffenen behauptete, im Vergleich mit der Allgemeinheit erhöhte Belastung mit Allergien und Chemikalien bzw. eine geringere Entgiftungskapazität der Leber ergaben sich keine Belege. Hinsichtlich sonstiger medizinischer Parameter wurden bei den elektrosensiblen Personen teilweise Abweichungen von der Allgemeinbevölkerung bzw. von den entsprechenden Kontrollpersonen gefunden. Es zeigte sich, dass die Elektrosensiblen eine heterogene Gruppe darstellen, die nicht mit einem einfachen Modell zu beschreiben ist. Als mögliche Erklärung für das Entstehen bzw. Aufrechterhalten der Elektrosensibilität bietet sich aber nach den Ergebnissen im DMF eine fehlerhafte Verarbeitung von Umwelteinflüssen bzw. eine schlechtere Anpassungsfähigkeit des Nervensystems an Umweltreize an."

Das Schweizer Bundesamt für Umwelt BAFU zog in einer umfangreichen Bewertung zur hochfrequenten Befeldung und deren gesundheitlichen Wirkungen (BAFU 2006) im Teilbereich "Wirkungen auf das Befinden: Elektrosensitivität (= Feldwahrnehmung)" folgendes Fazit: "Aufgrund dieser [...] Ergebnisse kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Personen hochfrequente Strahlung [...] wahrnehmen können. Dies ist aber die Ausnahme und trifft für die meisten sich selbst als elektrosensibel bezeichnenden Personen nicht zu. [...] In diesem Bereich besteht erheblicher Forschungsbedarf."
Zum Teilbereich "Unspezifische Symptome, elektromagnetische Hypersensibilität" wurde als Bewertung veröffentlicht: "Die bisherigen experimentellen Studien konnten nicht belegen, dass kurzfristige Belastungen mit hochfrequenter Strahlung [...] zu mehr Beschwerden führen als eine Scheinbelastung, auch nicht bei sich selbst als elektromagnetisch sensibel einstufenden Personen. [...] Über länger andauernde Belastungen kann [...] nichts ausgesagt werden." Aufgrund von epidemiologischen Untersuchungen "wird weiterhin als wahrscheinlich beurteilt, dass die Häufigkeit von unspezifischen Symptomen mit erhöhtem Mobiltelefon-Gebrauch assoziiert ist. Ob diese Zunahme durch die hochfrequente Strahlung oder durch andere Begleitfaktoren des Mobiltelefonierens verursacht wird, kann nicht beurteilt werden."

Das ist der aktuelle Stand der Dinge.

Nachtrag:
Für die Schweiz wird der BAFU Bericht aus dem JAhre 2006 wohl nicht mehr der aktuelle Stand sein, sondern die Ergebnisse des NFP 57 Projektes. Die Ergebnisse was Elektrosensibilität betrifft, sind jedoch schon bekannt.
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Da liegt die Verantwortung und nicht bei Laien, die sich durch Schilderungen im Netz oder durch persönliches Kennenlernen von betroffenen Personen lediglich eine Meinung bilden können und auch dürfen.

Tags:
WHO, Fact-Sheet 296, EMF-Forschungsprogramm, Feldwahrnehmung


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