Favre-Replikation: Widerlegung noch offen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 26.07.2011, 16:09 (vor 4861 Tagen) @ Capricorn

Erstaunlich, dass Sie bedingungslos eine subjektive Wertung als Bestätigung für Favre sehen. Dass ich als "Zweithörer" die Einschätzung des Imkers nicht teile, ignorieren Sie.

Sie verstehen ja nichts von Bienensummen. Sie hielten ja sogar normales Flugsummen für Piping, worauf ich Ihnen das mit der "Drehzahl" erklären musste (was eigentlich jeder Ingenieur wissen muss).

Also verlassen Sie sich doch einfach auf Ihren Imker, der kennt seine Bienen am besten und weiss, wie normales Summen klingt und was aussergewöhnlich klingt.

Gesagt, getan. Der Imker räumt ein, dass das Geräusch des Lüfters im Funkmessplatz seine Wahrnehmung durchaus getrübt haben kann. Auf den Lüfter hat er selber hingewiesen, nicht ich.

Und Sie ignorieren, dass auch der Imker nach Abschalten des Handys keinerlei Reaktion der Bienen hören konnte.

Nein, das habe ich nicht ignoriert, sondern damit erklärt, dass das "Abregen" länger dauern kann weil die Feldstärke bei Ihnen grösser war als bei Favre.

Nanu?! Woher wollen Sie denn wissen, dass Favre stets mit kleinerer Feldstärke zugange war? Es ist ja eben eine der Schwächen der Favre-Studie, dass über die Emission der Handys keinerlei Angaben gemacht werden und auch Messwerte fehlen.

Sie picken sich den einen, den einzigen Hinweis auf einen Effekt heraus und verkünden, die Favre-Studie sei bestätigt worden. Typisch Mobilfunkgegner, Blumentöpfe aber gewinnen Sie damit keine!

Und Sie bestreiten einfach, dass das veränderte Summen durch die Handy-Befeldung ausgelöst wurde, und dass es Piping ist. Typisch Mobilfunkbefürworter, Blumentöpfe aber gewinnen Sie damit keine!

Stimmt nicht ganz: Ich bestreite, dass es überhaupt eine Veränderung im Summen gegeben hat. Wir haben übrigens auch noch den Betrieb am Landebrett des Bienenkastens vor, während und nach dem Versuch beobachtet, auch da war (subjektiv) keinerlei Veränderung erkennbar.

Es ist nicht so, dass wir im Bienenhaus 45 Minuten gewartet, und dann das Ohr ans Holz des Kastens gelegt haben, um das Summen zu werten. Richtig ist: Wir gingen erst zur Minute 45 ins Bienenhaus und machten dort eine "akustische Momentaufnahme".

Ja und, wegen dem stärkeren Feld hat das Piping vielleicht auch schon vorher angefangen. Ihr Imker hätte ja auch schon früher reinhören können, sagen wir alle 10 Minuten.

Sie biegen sich hier im nachhinein ziemlich viel zurecht, was die Favre-Studie nicht hergibt.

Niemand weiß, ob möglicherweise ausgerechnet zu diesem Zeitpunk ein fremdes Insekt im Kasten war, das für ähnliche Aufregung sorgte wie später zur Minute 1:17 (siehe Bild).

Das beurteile ich dann, wenn ich die Audiodatei angehört habe.

Das können Sie nicht beurteilen, weil das während der Befeldungsphase war und deshalb die NF-Aufzeichnung infolge EMF-Einstrahlung versagte. Ich dachte, das wäre inzwischen klar. Bis zur Stunde 1:03 können Sie die komplette Aufzeichnung nur als Beweis dafür verwenden, dass ein starkes mit 217 Hz gepulstes Signal ins Aufnahmegerät eindrang.

Wahrscheinlicher ist jedoch eine andere Erklärung: Ungeschickterweise hatte ich den Imker vorab über alle Details des Versuchs in Kenntnis gesetzt. ...

Oh wie unprofessionell -- wie wichtig Verblindung ist, hätten Sie doch spätestens seit der Lerchl-Debatte wissen müssen. :wink:

Wie ich diese Im-Nachhinein-Besserwisser doch mag!

Wahrscheinlich brauchen sie bei Ihrer starken Befeldung länger, bis sie sich "abregen".

Wenn Sie sich das Bild ansehen werden Sie erkennen, dass wir nicht nur 3 Minuten Abregphase abgewartet haben, sondern geschlagene 45 Minuten - und die sind sogar in der Aufzeichnung dokumentiert! Da fand keinerlei Abregen statt, um Minute 1:17 kam es sogar zu einem ca. 5 Minuten dauernden Aufreger - das Handy war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon rd. 15 Minuten abgeschaltet.

Was ist denn Ihre Erklärung für das lange Nicht-Abregen?

Wo keine Aufregung, da keine Abregung. Den Bienen war die Befeldung offenbar wurscht.

Signalauswertung deckt technischen k.o. auf
...
Das mit Maximalleistung sendende Handy hat durch Einstrahlung in das Diktiergerät dessen akustische Signalaufzeichnung völlig zum Erliegen gebracht.

:no: Das hätten Sie jawohl schon im Büro merken können (ohne den ganzen Bienenaufwand), zumal ja genau diese Einstrahlung von Anfang an Ihre These gegen Favre war.

Ja, das war ein Fehler von mir. Ich hätte nicht auf Ihren energischen Einsprech hören sollen, dass bei Favre keine Einstrahlung Wirkung zeigte.

Das ist aber eine unlogische und oberfaule Ausrede, um mir die Schuld an Ihrem Fehler zuzuschieben. :no:

Entschuldigung! Ich vergaß, Sie sind hypersensibel und gehen zum Lachen in den Keller. Ich habe das Versäumnis inzwischen provisorisch mit DECT als Feldquelle nachgeholt und stelle fest: Das Kabel des externen Mikrofons wirkte als Antenne für die Einstrahlung. Nur mit internem Mikrofon betrieben, war die Störung des Diktiergeräts wesentlich schwächer.

Ihre Einstrahlungs-These war doch der Hauptgrund dafür, dass Sie die Replikation überhaupt machten.

Nein. Das war ein Grund.

Also hätten Sie natürlich vorher im Büro prüfen müssen, ob das Handy Ihr Diktiergerät stört. Damit hätte sich der ganze Aufwand mit Imker und Bienen erübrigt, zumindest bis Sie ein besseres Aufnahmegerät finden.

Wenn Sie weiter bequem im Sofa sitzend so auftrumpfen und mich die Arbeit erledigen lassen, können Sie sich meine Bereitschaft für weitere Diskussionen mit Ihnen bald abschminken. Der Versuch war klar und deutlich als Pilotversuch deklariert, dazu da, um Fehler zu erkennen und zu beseitigen. Die Klugsch...erei im nachhinein bringt mich nicht weiter, wenn Sie ein besseres Aufnahmegerät haben, dann schicken Sie's mir oder besorgen eines.

Angesichts unseres Versuchsergebnisses wird der Favre-Versuchsaufbau allerdings noch fragwürdiger: Er hatte sein Aufzeichnungsgerät direkt neben dem sendenden Handy liegen, noch viel näher als bei unserem Versuchsaufbau. Dass es dabei nicht zu der gravierenden Einstrahlung kam, wie bei uns, kann ich mir nur so erklären, dass sein Handy mit erheblich geringerer Leistung strahlte als unseres.

Oder er verwendete ein besseres Aufnahmegerät (funkentstört).

Sie glauben noch an den Osterhasen? Die gerätetechnische Ausstattung von Favre war laienhaft, sein Versuch einer mit Bordmitteln, die jedem - auch Ihnen - zur Verfügung stehen.

... und das lässt sich ja bestimmt auch noch aus den restlichen Minuten (nach Ende der Befeldung/Einstrahlung) heraus-spektralanalysieren. :yes:

Mag sein, vom Pegel her betrachtet hat es jedenfalls kein Piping gegeben. Eine Spektralauswertung habe ich noch nicht gemacht.

Dann warten Sie doch noch mit solchen Wertungen...

Hä?! Nun, ich bin gespannt wie Sie aus dem verrauschten Signal ein Piping extrahieren wollen. Für den Imker war "Worker-Piping" übrigens ein Novum, davon hatte er zuvor noch nichts gehört.

Ich werde Ihnen umgehend die Audiodatei des Versuchs zusenden

Gerne.

Die Datei habe ich Ihnen heute vormittag per Mail geschickt.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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