Viele Fragen bleiben offen (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 25.05.2008, 15:40 (vor 5881 Tagen) @ KlaKla

Wir halten es nicht für gerechtfertigt, die genannten beiden Studien zur erbgutschädigenden Wirkung von Mobilfunkfeldern aufgrund der Anweisung des Rektors der Medizinischen Universität Wien zurückzuziehen, weil wir überzeugt sind, daß die wissenschaftlichen Aussagen in diesen Publikationen korrekt sind.

Für diese unsere Auffassung spricht, dass Ergebnisse beider Studien inzwischen von anderen unabhängigen Arbeitsgruppen bestätigt sind. Damit kann an der grundsätzlichen Richtigkeit der publizierten Daten kaum ein Zweifel bestehen.

Ein gewichtiges Gegenargument. Allerdings ist mir noch immer nicht klar, ob die Proben der AG Tauber, Berlin, auch tatsächlich in Berlin ausgewertet wurden (Reflex, 2005). Außerdem wäre es für die Transparenz gut, wenn alle erfolgreichen und auch alle misslungenen Replikationen mal beim Namen genannt werden, und zwar aufgeschlüsselt nach HF und NF! Denn eine erfolgreiche Replikation, die z.B. der NF-Befeldung gegolten hat, bedeutet noch lange nicht, dass dies auch für HF-Befeldung gilt.

Das angesprochene "Fabrizieren von Daten" durch eine technische Assistentin hat nicht an der ehemaligen klinischen Abteilung für Arbeitsmedizin stattgefunden sondern betrifft die jetzige Organisationsstruktur in einem engen Zeitraum nämlich April 2008.

Da tippe ich mal auf einen Schreibfehler, das sollte bestimmt 2007 heißen.

Daß nun auch alles falsch sein muß, was unter Mitwirkung dieser Laborantin in früheren Jahren erarbeitet wurde, ist eine einseitige Vermutung, die wir auf Grund der vorliegenden Fakten nicht nachvollziehen können.

Das kann ich nun wiederum nicht nachvollziehen. Wenn die Assistentin 2007 geschummelt hat ist der Verdacht doch naheliegend, dass es 2005 möglicherweise ebenso war. Solange das Motiv der Assistentin nicht klar ist, lässt sich mMn nichts ausschließen.

Dass die Statistik in unseren Arbeiten angezweifelt wurde, ist zutreffend.

Missverständlich: Wird hier nun nur bestätigt, dass es Zweifel (von anderen) gibt, oder werden die Zweifel hiermit als berechtigt anerkannt?

Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass die Kritiker mit den angewandten Testverfahren nicht vertraut sind. Die statistische Auswertung der Daten in unseren Arbeiten entspricht der in mehreren eigenen Publikationen und in solchen anderer Autoren.

Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr! Ich dachte die Statistik wäre zwangsläufig falsch, weil die Assistentin bei der Auswertung der Proben irgendwelche Zahlen erfunden hat. So aber ist aus Sicht der Kritisierten die Statistik richtig und nur das angewandte (ungewöhnliche) Verfahren Kritikern wie Prof. Lerchl nicht vertraut.

Erbgutschädigende Wirkung von Mobilfunkfeldern ist bedeutsam für die Risikobewertung dieser neuen Technologie. Die Publikationen zu diesem Thema, von deren Richtigkeit wir überzeugt sind, ohne triftigen Grund zurückzuziehen, entspricht nicht unserer Auffassung von der Verantwortung des Wissenschaftlers gegenüber der Öffentlichkeit. Das könnte als falsches Signal verstanden werden, daß nämlich damit auch alle gesundheitlichen Bedenken ausgeräumt wären.

Damit wurde die Brisanz gut auf den Punkt gebracht.

Wir bedauern, daß der Rektor den Weg einer Presse-Aussendung gewählt hat.
Wir halten dies im vorliegenden Falle nicht für den geeigneten Weg.

Immer ein geeigneter Weg ist die Schaffung von Transparenz. Deshalb habe ich die beiden Professoren eingeladen, sich hier und/oder bei hese in die Diskussion einzumischen, damit Irrwege und Fehlinterpretationen erst gar nicht auf fruchtbarem Boden gedeihen können.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Fehlinterpretation, Anfrage


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