Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen (Allgemein)
[Admin: Strang wegen Themenwechsel abgetrennt am 18.08.2022, Absprung hier]
Igor Yakymenko hat auch Arbeiten zur Wirksamkeit von esoterischen Handy-Strahlenschutzaufklebern veröffentlicht, und er lässt siche seine Forschungen der Einfachheit halber vom Hersteller der Aufkleber bezahlen.
Wenn du meinst es geht nicht schlimmer, Diagnose-Funk hilft immer ...
Auf der Esoterikweide Futter grasend hat sich der Verein im Juli 2022 diese unter EMF darbenden Salatpflänzchen einverleibt. Großes Kino! Mit progressivem Studiendesign und professioneller Expositionsanlage. Und, hols der Geier, in einer Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt werden zurzeit weitere Experimente zum Verständnis der beobachteten EMF-Effekte auf biochemischer und genetischer Ebene durchgeführt. Wer will es unter diesen Umständen noch wagen, an dem brillanten Experiment herumzunörgeln?
Hintergrund
Krasse Eurythmie mit Kresse
Demeter: Was ist biologisch-dynamische Landwirtschaft?
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Auf der Esoterikweide Futter grasend hat sich der Verein im Juli 2022 diese unter EMF darbenden Salatpflänzchen einverleibt. Großes Kino! Mit progressivem Studiendesign und professioneller Expositionsanlage. Und, hols der Geier, in einer Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt werden zurzeit weitere Experimente zum Verständnis der beobachteten EMF-Effekte auf biochemischer und genetischer Ebene durchgeführt. Wer will es unter diesen Umständen noch wagen, an dem brillanten Experiment herumzunörgeln?
Hintergrund
Krasse Eurythmie mit Kresse
Demeter: Was ist biologisch-dynamische Landwirtschaft?
Ja, diese sog. "Studie" ist ein Witz.
Die EMF-Belastung betrug 20.000 μW/m^2 [...] Die Leistungsflussdichte wurden mit einem Breitband-HF-Analyser gemessen.
Wirklich sehr präzise. 20mW/m² ist ganz grob 1000 mal höher als der aktuelle Grenzwert.
Am meisten wundert mich
Die an die künstliche Befeldung angrenzenden zehn Kontrollpflanzen wurden mittels eines feinmaschigen Metallzaunes vom benachbarten elektromagnetischen Feld abgeschirmt und dienen als Referenz.
Ich hoffe nur, dieser feinmaschige Metallzaun ist nicht der Zaun welcher auf dem Bild der ersten Seite erkennbar ist. Das wäre schon sehr peinlich.
Ist tatsächlich niemand auf die Idee gekommen, die (nicht vorhandene) EMF-Belastung hinter, bzw. unter diesem Metallzaun zu messen??? Vielleicht wurde es ja gemessen aber weil das Messgerät dort ebenfalls 20.000 μW/m^2 anzeigte, hat man es besser nicht in die "Studie" geschrieben.
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Wirklich sehr präzise. 20mW/m² ist ganz grob 1000 mal höher als der aktuelle Grenzwert.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Wirklich sehr präzise. 20mW/m² ist ganz grob 1000 mal höher als der aktuelle Grenzwert.
Na gut, vielleicht nicht ganz. Da war ich wohl zu grosszügig.
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Wirklich sehr präzise. 20mW/m² ist ganz grob 1000 mal höher als der aktuelle Grenzwert.
Na gut, vielleicht nicht ganz. Da war ich wohl zu grosszügig.
Ich kapier's nicht, war allerdings schon als Kind schwer von Begriff. Der (Icnirp-)Grenzwert für W-Lan und näherungsweise auch Dect ist doch 10 W/m², oder?
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Wirklich sehr präzise. 20mW/m² ist ganz grob 1000 mal höher als der aktuelle Grenzwert.
Na gut, vielleicht nicht ganz. Da war ich wohl zu grosszügig.
Ich kapier's nicht, war allerdings schon als Kind schwer von Begriff. Der (Icnirp-)Grenzwert für W-Lan und näherungsweise auch Dect ist doch 10 W/m², oder?
Ups, jetzt sehe ich erst, dass es natürlich "20mW/m² ist ganz grob 1000 mal kleiner als der aktuelle Grenzwert" heissen muss. Der Faktor ist nur 500 (daher "zu grosszügig") aber die Grössenordnung kommt hin.
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Und, hols der Geier, in einer Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt werden zurzeit weitere Experimente zum Verständnis der beobachteten EMF-Effekte auf biochemischer und genetischer Ebene durchgeführt. Wer will es unter diesen Umständen noch wagen, an dem brillanten Experiment herumzunörgeln?
Heiliger Bio-Strohsack!
Demnächst Hogwarts am Darmbach?
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Heiliger Bio-Strohsack!
Demnächst Hogwarts am Darmbach?
Sachzusammenhang mit Personen der Anti-Mobilfunk-Szene.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Diagnose-Funk und forsche Anthroposophen
Wirklich sehr präzise. 20mW/m² ist ganz grob 1000 mal höher als der aktuelle Grenzwert.
Na gut, vielleicht nicht ganz. Da war ich wohl zu grosszügig.
Ich kapier's nicht, war allerdings schon als Kind schwer von Begriff. Der (Icnirp-)Grenzwert für W-Lan und näherungsweise auch Dect ist doch 10 W/m², oder?
Ups, jetzt sehe ich erst, dass es natürlich "20mW/m² ist ganz grob 1000 mal kleiner als der aktuelle Grenzwert" heissen muss. Der Faktor ist nur 500 (daher "zu grosszügig") aber die Grössenordnung kommt hin.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Lebendige Erde, frisch geHARKT
Großes Kino! Mit progressivem Studiendesign und professioneller Expositionsanlage.
Die Forschenden, mit deren Publikation in der Zeitschrift "Lebendige Erde" Diagnose-Funk ihre Webseite aufhübscht, arbeiten am "Forschungsring e.V."
Der ist nach eigener Darstellung
"Nachfolger des Versuchsrings anthroposophischer Landwirte [...] und heute
"das zentrale Forschungsinstitut für biologisch-dynamische und allgemein ökologische Fragestellungen im Zentrum einer weltweiten und wachsenden bio-dynamischen Bewegung."
Zentrale im weltweiten Zentrum, immerhin.
Der Verein hat zwei Webseiten.
Eine neue, im Aufbau befindliche.
Und eine alte Webseite, die astral-geistartig daherkommt.
Auf der neuen Webseite gibt es aktuell nur ein kurzes "Wer wir sind" und Verkaufsangebote für Acker-Gebläse-Spritztechnik.
Und noch eine Gegendarstellung, gegen die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim.
Die behauptet nämlich seit November 2021 auf ihren TV- und Videokanälen, dass die Ringforscher sich erst hinterher, wenn sie ihre Ergenisse kennen, entscheiden, wonach sie erfolgreich suchen wollten.
Sowas nennt man HARKing. Hypothesis After Results Known.
So findet man freilich immer was, nur Wissenschaft ist das halt nicht.
Mit der HARKe gewonnene Ergebnisse zeichnen sich dadurch aus, dass andere Forscher diese in Wiederholungsuntersuchungen nicht reproduzieren können.
Die Ringforscher haben auch dafür eine Erklärung:
“Die Präparate wirken (nur), wenn man mit Begeisterung und Präsenz rührt.”
Schöne Umschreibung für "wennn man dran glaubt"
Ach so, die Gegendarstellung, genauer gesagt "Stellungnahme", wieso Frau Ngyen-Kim Unrecht haben soll.
Die Stellungnahme findet sich ganz unter auf der Webseite.
Vielleicht bald.
Im Moment steht dort nur der Hinweis, dass der Text erstmal in ein Kuhhorn abgefüllt und in lebendiger Erde vergraben wurde. Seien wir gespannt, was herauskommt. Vielleicht im November 2022, in einer Vollmondnacht.
Die Kraft der Bilder
Die Forschenden, mit deren Publikation in der Zeitschrift "Lebendige Erde" Diagnose-Funk ihre Webseite aufhübscht, arbeiten am "Forschungsring e.V."
Der ist nach eigener Darstellung
"Nachfolger des Versuchsrings anthroposophischer Landwirte [...] und heute
"das zentrale Forschungsinstitut für biologisch-dynamische und allgemein ökologische Fragestellungen im Zentrum einer weltweiten und wachsenden bio-dynamischen Bewegung."Zentrale im weltweiten Zentrum, immerhin.
Zentralorgan des Vereins ist die Zeitschrift "Lebendige Erde".
Darin nachzulesen, wie gesagt, der Artikel mit den unter Funkwellen schlecht wachsenden Salatpflänzchen, der Diagnose-Funk eine lobende Erwähnung wert ist.
Was eine Pflanze braucht, um gut zu wachsen, erfahren wir auch in dieser Zeitschrift: Nämlich die Bildekraft.
Was das nun wieder ist?
Einfach mal in diesen Forschungsbericht reinklicken und die Abbildung auf Seite 42 lange und tief betrachten.
Kleine Sehhilfe:
Die Interpretation der Bilder bedarf eines wissenschaftlich exakten Studiums, das dem naturwissenschaftlichen Studium methodisch ähnlich, in den Inhalten aber verschieden ist.
Amen - Großes Kino!
Diagnose-Funk und Waldorf-Schulen
Auf der Esoterikweide Futter grasend hat sich der Verein im Juli 2022 diese unter EMF darbenden Salatpflänzchen einverleibt.
War das ein einmaliger Ausrutscher von Diagnose-Funk? Mitnichten. Waldorfschulen sind seit langem im Bildungswesen bevorzugtes Angriffsziel überzeugter Mobilfunkkritiker, frei nach dem Motto: Wir können gar nicht früh genug damit anfangen, der Anti-Mobilfunk-Szene den Nachwuchs zu sichern. Da sich mit irrationalen Ängsten gegenüber elektromagnetischen Feldern viele Geschäfte machen lassen, gibt es für die Zuwendung von Mobilfunkkritern zu Schulen auch ein langfristiges kommerzielles Motiv.
Wegen ihrer anthroposophischen Weltanschauung sind Waldofschulen besonders anfällig für pseudowissenschaftliche Einflüsse aus Kreisen der Mobilfunkkritiker. So rühmt sich der szenebekannte "Elektrosensible" Ulrich Weiner seit mindestens 15 Jahren, er werde gerne von "Schulen" als Referent gebucht, um Schulkinder auf Gefahren des Mobilfunks aufmerksam zu machen. Es dauerte lange bevor sichtbar wurde, Weiner tritt in aller Regel nicht in staatlichen Schulen auf, sondern in privaten Ersatzschulen wie Waldorf. Dass auch Diagnose-Funk-Vorstand Peter Hensinger Kontakte zur Waldorfpädagogik pflegt, zeigt diese Google-Trefferliste.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Lebendige Erde, frisch geHARKT
Ach so, die Gegendarstellung, genauer gesagt "Stellungnahme", wieso Frau Ngyen-Kim Unrecht haben soll.
Die Stellungnahme findet sich ganz unter auf der Webseite.
Vielleicht bald.
Im Moment steht dort nur der Hinweis, dass der Text erstmal in ein Kuhhorn abgefüllt und in lebendiger Erde vergraben wurde. Seien wir gespannt, was herauskommt. Vielleicht im November 2022, in einer Vollmondnacht.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Die Kraft der Autorität
Was eine Pflanze braucht, um gut zu wachsen, erfahren wir auch in dieser Zeitschrift: Nämlich die Bildekraft.
Was das nun wieder ist?
Einfach mal in diesen Forschungsbericht reinklicken und die Abbildung auf Seite 42 lange und tief betrachten.Kleine Sehhilfe:
Die Interpretation der Bilder bedarf eines wissenschaftlich exakten Studiums, das dem naturwissenschaftlichen Studium methodisch ähnlich, in den Inhalten aber verschieden ist.Amen - Großes Kino!
Also ich muss doch bitten, immer dieses missgünstige Rumnörgeln an kühnen grenzwissenschaftlichen Betrachtungen abseits ausgetretener Trampelpfade der Schulwissenschaften. Dass es sich hier um hochseriöse Wissenschaft handelt macht doch der Textkasten auf Seite 41 jedem klar. Dort zu lesen:
Das Forschungsprojekt wird an der Professur für Organischen Landbau (Prof. Dr. G. Leithold) der JLU-Gießen durchgeführt; Projektträger ist das IBDF im Forschungsring, Darmstadt.
Wenn diese Meriten nicht genügen, Sie von der unbedingten Ernsthaftigkeit der Bildekräfteforschung im Bereich der Lebensmittelqualität zu überzeugen, was dann?
Hintergrund
Kunstgriff 30
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Alles beginnt bei Jugend forscht
2016 Jugend forscht
"Elektromagnetische Strahlung von Handys und WLAN – beeinflusst sie Pflanzenwachstum und Schimmelbildung?" von den Waldorfschülerinen Felicia und Marie-Luise Michallek aus Hamburg.
Hier geht es zum Video der beiden Schülerinnen "Sind Pflanzen durch Handys und WLAN-Router gestresst?"
Wir müssen mehr in die Forschung investieren, die die Strahlung die uns täglich umgeben für uns Menschen weiter untersucht werden. Denn wir alle wollen negative Langzeitwirkungen von Strahlung für uns Menschen vermeiden. Die Technik, die wir alle super gerne nutzen soll auch für uns und unser Leben gut sein.
2022 berichtet Diagnose-Funk über den "Forschungsbericht" von Dr. Uwe Geier, Wissenschaftler und Vorstand vom Forschungsring e.V und Julian Michael Keller, wissenschaftlicher Mitarbeiter vom Forschungsring e.V. der in der Anthroposophen Zeitschrift Lebendige Erde erschien.
2023 greift Diagnose-Funk erneut die Salat Story auf. "Impacts of Radio-Frequency Electromagnetic Field (RF-EMF) on Lettuce (Lactuca sativa)—Evidence for RF-EMF Interference with Plant Stress Responses" und ganz wichtig, die TU-Darmstadt i.P. Prof. Dr. Ralf Kaldenhoff ist dabei. Gesponsert wurde die Studie von Software AG Stiftung, Anthroposophische Medizin (Mistel-Therapie), Gründer Peter Schnell (Anthroposoph).
Diagnose-Funk schlägt über unterschiedliche Kanäle Alarm: Die Studie von Geier beweise, DECT-Telefone und WLAN-Router beeinflussen im Normalbetrieb massiv die Entwicklung von Salatpflanzen. Die Studie zeige eindeutig nicht-thermische Wirkungen unterhalb der Grenzwert.
Wenn die Baubiologen kein Geld mehr für die Aktivitäten von Diagnose-Funk ausgeben, könnten Sie versuchen, die Quellen der Anthroposophen anzuzapfen. Wenn Sie auf diese Weise Studien finanziert bekommt, die sie sonst nicht finanziert bekommt, warum nicht. Die Folge ist, dass eine sachliche Aufklärung verhindert wird und die Profiteure weiter ihre Geschäfte machen können.
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Meine Meinungsäußerung
Hallo Diagnose-Funk: Da habt ihr euren Inkompetenz-Salat!
2023 greift Diagnose-Funk erneut die Salat Storie auf. "Impacts of Radio-Frequency Electromagnetic Field (RF-EMF) on Lettuce (Lactuca sativa)—Evidence for RF-EMF Interference with Plant Stress Responses" und ganz wichtig, die TU-Darmstadt i.P. Prof. Dr. Ralf Kaldenhoff ist dabei. Gesponsert wurde die Studie von Software AG Stiftung, Anthroposophische Medizin (Mistel-Therapie), Gründer Peter Schnell (Anthroposoph).
Mit dem Beitrag macht sich Diagnose-Funk mMn wieder einmal lächerlich. Denn wie immer pumpen die Blähboys des Vereins dramatisch auf, was bei Drei nicht auf den Bäumen ist. Die Salatstudie hat es leider nicht bis zum nächsten Baum geschafft ...
Es geht schon gut los (Beginn des DF-Beitrags):
Eine Studie an der TU-Darmstadt beweist: DECT-Telefone und WLAN-Router im Normalbetrieb beeinflussen massiv die Entwicklung von Salatpflanzen.
Soso, eine Studie der TU Darmstadt beweist ... Na dann schaun wir mal. Die Studie nennt fünf Autoren, zwei sind dem Forschungsring der Anthroposophen zugeordnet, drei der TU Darmstadt: Prof. Ralf Kaldenhoff leitet dort im Fachbereich Biologie die Arbeitsgruppe "Applied plant sciences", Nam Trung Tran ist Postdoc in der Arbeitsgruppe, Luca Jokic ist weder in der Arbeitsgruppe noch an der TU Darmstadt zu verorten.
Ein Postdoc, weiß Wikipedia, ist ein Wissenschaftler, der nach Beendigung einer Promotion den Doktorgrad erlangt hat und nun an einer Universität oder einem Forschungsinstitut befristet tätig ist. Während dieser Zeit arbeitet er an Forschungsprojekten, wobei die Stelle des Postdoktoranden meist durch Drittmittel finanziert wird. Die Drittmittel kamen in diesem Fall von der anthroposophischen Stiftung Software AG.
Damit handelt es sich bei der Studie um eine Auftragsforschung, mit der TU Darmstadt als Auftragnehmer und der Stiftung Software AG als Auftraggeber. Diagnose-Funk vertuscht diesen Sachverhalt und erweckt den irreführenden Eindruck, die TU Darmstadt habe aus Eigeninitiative heraus die Salatstudie durchgeführt. Sonst extrem sensibel, was die interessengeleitete Finanzierung von EMF-Studien angeht, drücken die Stuttgarter bei den Anthroposophen beide Augen fest zu. Zu verlockend brauchbar ist das Ergebnis für die Alarmisten. Allein damit schon blamiert sich der Verein und bestätigt Vorwürfe, er werte wissenschaftliche Ergebnisse konsequent einseitig aus und präsentiere somit ein Zerrbild der Realität.
Über die biologischen/botanischen Ergebnisse der Salatstudie kann ich nichts sagen, dazu fehlt mir die Qualifikation. Bei Diagnose-Funk ist das nicht anders, der Verein tischt seinen Lesern dennoch im Abschnitt "Die Hauptergebnisse" die Studienresultate mit einer Terminologie auf, die mit Sicherheit keiner der Blähboys verstanden hat. Irgendeinen konkreten Hinweis, welche gesundheitlichen Auswirkungen die Befunde für Menschen haben könnten, verkneift sich der Verein nicht etwa, er kann sie wegen Inkompetenz schlicht nicht benennen. Darin erkenne ich Desinformation durch Nichtwissen. Die Jungs wissen wie so oft nicht wovon sie reden, verbreiten unqualifiziert Panik und spielen sich gegenüber dem BfS anmaßend als die Schlauberger vom Dienst auf.
Dass es bei Diagnose-Funk auch an einfachsten fachlichen Qualifikationen mangelt ist ein offenes Geheimnis. Man benötigt wirklich nicht viele Kenntnisse, um Schwachpunkte/Widersprüche der Salatstudie aufzuspüren.
Was mir bei der Dosimetrie auf die Schnelle aufgefallen ist:
► Bild 8 (Versuchsanordnung) in der neuen Dokumentation steht klar im Widerspruch zu den Fotos der alten Dokumentation. Mal stehen die Pflanzen in einer Reihe vor der Strahlungsquelle (schlecht, inhomogene Exposition), mal sind sie kreisförmig drumherum angeordnet (gut, homogene Exposition).
► Die prahlerischen Wertungen von Diagnose-Funk beruhen allein auf den Freilandversuchen, denn die kontrollierten Versuche im Gewächshaus ergaben Belangloses. Die neue Dokumentation geht darauf auch ein und erklärt den Widerspruch mit dem natürlichen Stress, dem die Salatpflanzen im Freiland durch Sonne, Wind, Insekten, Krankheitserreger, Regen usw. ausgesetzt wären. Darüber könnte man zwar streiten, sollte dies jedoch zutreffen, ist die Schirmwirkung des Metallgitters zwischen Fall- und Kontrollgruppen im Freiland von entscheidender Bedeutung, denn allein sie ermöglicht eine Differenzierung zwischen den natürlichen Stressoren, denen beide Gruppen ausgesetzt sind und dem künstlichen Stressor EMF, dem nur die Fallgruppe ausgesetzt sein sollte. Doch ausgerechnet in diesem wichtigen Punkt ist die Dokumentation wie weiter unten gezeigt wird seltsam vage.
► Die neue Dokumentation nennt schwammig lediglich zwei Expositionswerte (pauschal, getrennt nach DECT und W-Lan). Ob es sich dabei um die Exposition der Fall- oder Kontrollgruppen handelt wird nicht klar gesagt. Mutmaßlich handelt es sich um die Exposition der Fallgruppen, die der Kontrollgruppen fehlt dann. Damit ist eine Bewertung der Schirmwirkung des nur 1,2 Meter hohen Schirmgitters, das die beiden Gruppen trennte, nicht möglich. Ohne diese Kenntnis sind jedoch sämtliche Befunde fragwürdig.
► Die genannten Messwerte sind laut Dokumentation Spitzenwerte (peak values), wirkungsrelevant wären jedoch Effektivwerte gewesen (RMS). Dies gilt insbesondere für die W-Lan-Messung, denn weil kein W-Lan-Client für Traffic sorgte, wurden lediglich die W-Lan-Impulse des Accesspoints (Fritz-Box) im Leerlauf gemessen. Im Leerlauf ist der Unterschied zwischen Peak- und RMS-Wert wegen sehr niedriger RMS-Werte besonders hoch.
► Der schwache Expositionswert (2000 μW/m²) für 5-GHz-W-Lan im Vergleich zur Exposition durch DECT und 2,4-GHz-W-Lan (8000 μW/m²) ist nicht plausibel. Denn je nach verwendetem Kanal arbeitet 5-GHz-W-Lan mit 200 mW Sendeleistung oder 1000 mW Sendeleistung. Angaben, welcher Kanal bei der Salatstudie genutzt wurde fehlen. 2,4-GHz-W-Lan hat maximal 100 mW Sendeleistung, DECT maximal 250 mW (alles Peakwerte).
► Die dilettantische Dosimetrie der Studie sowohl bei der Signalgewinnung als auch bei der Signalmessung haben wir bereits 2022 bemängelt (siehe oben). Die Versuchsanordnung (Fotos, alte Dokumentation) mit einem W-Lan-Router und zwei Schnurlostelefonen (DECT) wenige Zentimeter daneben begünstigt starke Interferenzen zwischen den HF-Signalen und damit eine inhomogene Feldverteilung im Bereich der Salatpflanzen. Die Breitbandmessung mit einem Hobby-Messgerät ist ein Unding, da derartige Geräte nicht nur die zu beobachtenden Signale messen, sondern alle Signale im Frequenzbereich der Geräte. Das Modell HF59B hat ±3 dB Messfehler, d. h. ein tatsächlicher Messwert kann doppelt oder halb so groß sein, wie der angezeigte Wert. Eine diesbezügliche Fehlerbetrachtung fehlt in der neuen Dokumentation völlig, die alte habe ich nicht betrachtet.
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Salatstudie: Das sagten die Peer-Reviewer dazu
Mit dem Beitrag macht sich Diagnose-Funk mMn wieder einmal lächerlich. Denn wie immer pumpen die Blähboys des Vereins dramatisch auf, was bei Drei nicht auf den Bäumen ist. Die Salatstudie hat es leider nicht bis zum nächsten Baum geschafft ...
Die Salatstudie erschien in dem Open-Access-Journal "Plant". Die Publikation kostete die Stiftung Software AG zusätzlich 2400 Euro. Schön bei dem Verlag ist, dass die Ergebnisse der Peer-Reviews veröffentlicht werden. Die Salatstudie erforderte zwei Durchläufe, da im ersten Anlauf die Reviewer Beanstandungen hatten, im zweiten dann nicht mehr. Zu lesen gibt es die Reviews der drei Gutachter, zwei davon sind anonym, einer wird mit Klarnamen genannt, auf dieser Webseite des Verlags. Gelesen hab ich sie noch nicht, ein alter Mann ist schließlich kein D-Zug.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Salatstudie: Das sagten die Peer-Reviewer dazu
Die Salatstudie erschien in dem Open-Access-Journal "Plant". Die Publikation kostete die Stiftung Software AG zusätzlich 2400 Euro. Schön bei dem Verlag ist, dass die Ergebnisse der Peer-Reviews veröffentlicht werden. Die Salatstudie erforderte zwei Durchläufe, da im ersten Anlauf die Reviewer Beanstandungen hatten, im zweiten dann nicht mehr. Zu lesen gibt es die Reviesws der drei Gutachter, zwei davon sind anonym, einer wird mit Klarnamen genannt, auf dieser Webseite des Verlags. Gelesen hab ich sie noch nicht, ein alter Mann ist schließlich kein D-Zug.
Der erste Reviewer hatte keine Lust sich mit dem Manuskript zu befassen, die beiden anderen hingegen schon. Beanstandet wurde eine ganze Menge, auch Dinge, die die Autoren der Studie ziemlich in Verlegenheit brachten. Aber: Die Reviewer sind offensichtlich allesamt Botaniker, die mit EMF nicht viel am Hut haben. So spricht Reviewer 2 trotz der eindeutigen EMF-Exposition für mich unverständlich von Magnetfeldern und bringt zudem noch die faktisch belanglose Schumann-Resonanz ins Spiel . An der haarsträubenden Dosimetrie der Studie hat keiner der Reviewer etwas auszusetzen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Salatstudie anthroposophisch dekontaminiert
2023 greift Diagnose-Funk erneut die Salat Storie auf. "Impacts of Radio-Frequency Electromagnetic Field (RF-EMF) on Lettuce (Lactuca sativa)—Evidence for RF-EMF Interference with Plant Stress Responses" und ganz wichtig, die TU-Darmstadt i.P. Prof. Dr. Ralf Kaldenhoff ist dabei.
Offenbar haben alle Beteiligten von Anfang an begriffen, dass jegliche Verbindung der Salatstudie zur Weltanschauung der Anthroposophie dem Projekt einen pseudowissenschaftlichen Anstrich geben würde und deshalb unbedingt zu vermeiden ist.
Deshalb findet sich das verräterische Schlüsselwort weder in der Salatstudie noch in dem Beitrag des Anti-Mobilfunk-Vereins Diagnose-Funk. Wer in der Salatstudie nach dem Schlüsselwort forscht, kommt gerade noch bis "anthropo" und findet "anthropogenic", schon der nächste Buchstabe (Suchwort "anthropos") macht alle Hoffnungen jedoch zunichte .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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