Bislang keine geglückte Reflex-HF-Replikation (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 03.01.2012, 22:26 (vor 4712 Tagen) @ AnKa

Ob die von den Autoren am Ende (S. 23, „In den letzten Monaten sind mehrere Arbeiten publiziert worden, die das erbgutschädigende Potenzial der Mobilfunkstrahlung zweifelsfrei belegen“) genannten Arbeiten die Wiener Arbeit tatsächlich bestätigen oder nicht, wäre also zu klären.

Wo haben Sie den zitierten Satz denn aufgegabelt, in dem PDF steht er so nicht drin.

Die Aussagekraft der angeführten Studien wäre also genauer zu betrachten.

Der Sammelstrang dazu hat bislang etliche Blindgänger zutage gefördert, eine "echte" Replikation der Wiener Studie im Sinne von unverändertem oder kontrolliert verbessertem Studiendesign konnte ich bisher nicht feststellen. Geradezu aberwitzig ist das, was Diagnose-Funker Peter Hensinger macht. Er behauptet, "Reflex" sei mehrfach "reproduziert" worden und führt dann Studien an, die VOR "Reflex" publiziert wurden :no:. Ähnlich verdrillt lehnt sich Gigaherz-Präsident Jakob aus dem Fenster, verwechselt dabei den HF- mit dem NF-Teil von "Reflex", und verbreitet deshalb eine Falschmeldung. "Reflex" ist mit solchen unqualifizierten Steigbügelhaltereien von interessierten Laien in eine dichte Nebelwolke gehüllt worden, durch die es sich nur (noch) mit Mühe hindurchschauen lässt.

Verblüffend ist für mich nach wie vor: "Reflex" ist jetzt bald 10 Jahre auf dem Markt und gilt als die Elektrosmog-Alarmstudie mit Krebs-Perspektive schlechthin. Jetzt sollte man meinen, die Weltgemeinschaften würden die paar Milliönchen die "Reflex" gekostet hat, aus den Portokassen zusammen schmeißen, und eine gut überwachte 1:1-Replikation in Auftrag geben. Damit wäre a) eine große Portion Klarheit über ein lauerndes Krebsrisiko geschaffen und b) das Gewürge um "Reflex" ein für allemal zuende, egal wie die Replikation ausgeht. Aber: Nichts dergleichen ist bisher passiert. So ganz stimmt aber auch das nicht, denn an der TU-Darmstadt soll im Auftrag des BfS eine "echte" "Reflex"-Replikation gelaufen sein. Klärende Nachrichten aber kommen auch aus Darmstadt nicht, irgendetwas muss dort geklemmt haben, die Arbeit hätte nach Plan im Februar 2010 beendet sein sollen, heute, fast zwei Jahre später, gibt es noch immer keinen Abschlussbericht. Das war bei "Reflex" genau andersherum, da wurden Mitte 2003 die Ergebnisse vom Koordinator der Studie bereits in die Medien injiziert, während die Studie noch lief! Die Dokumentation/Publikation folgte erst 2005.

Ob sich allerdings daraus „der Anfang vom Ende des Mobilfunks“ herleiten lassen würde, wage ich zu bezweifeln.

Das bezweifelte von Anfang an auch Prof. Adlkofer. Er fand zu "Reflex" zuweilen erstaunlich deutliche Worte, ein bisschen davon haben wir 2004, damals noch "auf Linie", dokumentiert.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Reflex, Replikation, HF-Exposition, Steigbügelhalter, Arbeitsgruppe Darmstadt


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