Wer leidet unter Mobilfunk? (Allgemein)

Kuddel, Sonntag, 31.10.2010, 17:28 (vor 5142 Tagen) @ Eva Weber

Frau Weber,

wir haben es hier wieder mal mit dem Phänomen der (vermutlich gewollten) Mißverständnisse auf Basis aus dem Zusammenhang gerissener Zitate zu tun.

Dieses Zitat...

Solange keine Klarheit darüber besteht, ob die vermuteten athermischen Effekte negative gesundheitliche Auswirkungen haben, ist ein Zusammenhang zwischen diesen Effekten und gesundheitlichen Problemen, über die manche Mobilfunknutzer und andere Personen berichten, nicht auszuschließen.

...stammt nicht aus dem BfS Jahresbericht 2009. Es stammt aus dem Jahr 2002 und ist damit gewissermaßen älter als Asbach Uralt.

In voller Gänze kann der Text <hier> geladen werden.

Der Bericht beschäftigt sich mit dem wissenschaftlichen Diskurs und der öffentlichen Debatte zum Thema Mobilfunk zum Zeitpunkt 2002. Das von ihnen genannte Zitat stellt mitnichten die Meinung des BFS dar, sondern ist quasi eine der (mobilfunkkritischen) Meinungen innerhalb dieser Debatte.

Dem oben schon genannten Wortlaut folgt unmittelbar noch folgender Satz, oder sagen wir besser Hypothese (man beachte den Konjunktiv)

Wenn ein Zusammenhang zwischen dieser Art von Mobilfunkstrahlung und negativen gesundheitlichen Auswirkungen wissenschaftlich nachgewiesen wäre, müssten die geltenden Grenzwerte womöglich verändert werden. Entsprechend wäre auch über eine Verringerung der Strahlungsintensität von Mobiltelefonen und Sendeanlagen – so weit nach dem neuesten Stand der Technik möglich – nachzudenken.

Nicht (ausreichend) erforscht sind zudem insbesondere auch die Langzeitwirkungen der gepulsten elektromagnetischen Felder. In diesem Bereich erscheinen weitergehende Anstrengungen dringend erforderlich.

Wohlgemerkt, Stand im Jahr 2002.

Auf Basis dieser Feststellung wurde unter Aufsicht des BfS das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm initiiert und zwischen 2002 und 2008 durchgeführt.

Untermauert werden konnte m.W.n. lediglich ein schwacher Effekt von Mobilfunktelefonen auf das EEG der telefonierenden Personen bei Expositionswerten nahe geltender Grenzwerte, wobei man sich uneins darüber ist, ob es sich überhaupt um athermische Effekte handelt und ob diese schwachen Effekte überhaupt relevante gesundheitliche Auswirkungen haben.
Bereits Faktor 10 unterhalb der Grenzwerte verschwanden die Effekte.
Die Leistungsflußdichte Von Sendemasten und auch WLAN und DECT Basisstationen liegt vielhundertfach unterhalb geltender SAR-Grenzwerte. Hier gibt es aus heutiger Sicht (2010) nicht einmal einen schwachen Verdacht für eine gesundheitliche Auswirkung.
Verständlicherweise wollen das einige Heilpraktiker und "Meßtechniker" nicht wahrhaben (z.B: Warnke, Scheiner, Maes, Klitzing, Baubiologen) , welche Geräte für Bio-Resonanztherapie vermarkten bzw verwenden, von der "Mess-Dienstleistung" leben oder sich hobbymäßig mit diesen und teils auch anderen Esoterik-Themen beschäftigen.


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