Was ist los mit CT1+? (Allgemein)

Doris @, Montag, 26.11.2007, 17:45 (vor 6152 Tagen) @ Schmetterling

"Die Handyaner sind selbst schuld am Kopftumor"

Natürlich sind sie selber dran schuld. Wer sonst?

Nein, das sehe ich nicht so.

Zum momentanen Zeitpunkt ist ein erhöhtes Gehirntumorrisiko nur eine Vermutung und noch lange nicht bewiesen. Ich gehe davon aus, dass die Auswertung der Interphone Studie Richtung Entwarnung statt Warnung geht.

Zitat aus dem Mobilfunk Workshop
Wenn Mobilfunkfelder überhaupt ein Risiko mit sich bringen, dann ist dieses sehr gering. Das ist das Ergebnis des Mobilfunk-Workshops "Handy und Co.

weiteres Zitat:
Handy --> Krebs - die Interphone-Studie (Prof. Dr. Maria Blettner, Universität Mainz)
Dr. Maria Blettner, Direktorin des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz gab einen Überblick über das von der IARC (International Agency for Research of Cancer) koordinierte und von der EU geförderte sogenannte "Interphone"-Projekt zu Hirntumoren. An diesem bisher weltweit größten Mobilfunk-Forschungsvorhaben sind 13 Länder beteiligt. Nach dem Vorliegen der ersten Ergebnisse haben wir "keine relevanten Erhöhungen für Hirntumore nach der Telefonnutzung gesehen." Erste Ergebnisse zeigen bei der getrennten Betrachtung der sehr kleinen Gruppe der längerfristigen Nutzer (über 10 Jahre Handynutzung) eine statistisch nicht signifikante Erhöhung (= kein belastbares Ergebnis). Allerdings räumt Blettner ein "sind diese Ergebnisse von Interphone erst dann wirklich aussagekräftig, wenn sie in ihrer Gesamtheit analysiert und ausgewertet sind."

Es laufen zwar Programme an bezüglich Handynutzung durch Jugendliche, aber auch hier werden wir wieder einige Jahre warten müssen, bis Fakten vorliegen.
Die Regierung sieht keine Veranlassung - auch mangels belastbaren Fakten - Vorsorgetipps hinsichtlich Handynutzung zu geben. Parallel dazu peilt die Mobilfunkindustrie die Zielgruppe "Jugendliche" an, da die am meisten telefonieren. Ebenso parallel werden gerade junge Paare verführt Handy statt Festnetz als alleiniges Telefon zu nutzen.
Vor gut einem Jahr las ich mal im "Stern" einen Bericht dazu. Abschlusskommentar war, dass man mit dem eingesparten Geld bei dieser tollen Idee schick essen gehen kann.

So, das ist die Realität und deshalb muss es m.E. die Aufgabe einer korrekt arbeitenden mobilfunkkritischen Institution bzw. einer Bürgerinitiative sein, hier Aufklärungsarbeit zu leisten und die LEute hinsichtlich ihres Telefonierverhaltens aufzuklären. Auch hier sachlich und seriös und ohne Panikmache.

Das hat für mich genau den gleichen Stellenwert, wie ein ignoranter Raucher, der weiß, dass er ein erhöhtes Risiko hat, Lungenkrebs zu bekommen und der trotzdem weiter raucht.

Allerdings sind wir mittlerweile beim Raucher was die Warnung betrifft schon deutlich weiter, bei der Handynutzung geht es mehr RIchtung Entwarnung.
Außerdem ist Rauchen eine Sucht. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber nicht jeder Mensch ist in der Lage sich von heute auf morgen einfach so mal von einer Sucht zu befreien. Dazu gehört enorme Stärke, Willenskraft und Disziplin. Und solange man nichts "spürt", sieht man auch keine Notwendigkeit was zu ändern. Die Vieltelefonierer bekommen oft nicht mal "heiße Ohren".

Nein so ist das nicht richtig. Ich habe sehr wohl Mitleid mit Menschen, die unverschuldet krank werden. Ich habe nur dann kein Mitleid, wenn maßlose Ignoranz, Dummheit und Bequemlichkeit im Spiel ist!

Ich sehe es bei der Funktechnik nicht als maßlose Ignoranz, Dummheit und Bequemlichkeit, sondern erstrangig als Unaufgeklärtheit. Und ich vertrete übrigens nach wie vor die Meinung - auch wenn ich mich dadurch nicht unbedingt beliebt mache - dass die Aufklärung der Mobilfunkkritiker der ersten Generation durch ihre Fixierung auf die Zwangsbestrahlung durch Sendemasten mit dafür verantwortlich ist, dass die Handy-Ausstattung bis runter ins Vorschulalter stattgefunden hat. Während viele BIs jahrelang gegen die Masten Sturm gelaufen sind, hat die Mobilfunkindustrie ihre Zielgruppe erreicht. Ich bin nach wie vor der Meinung, man hätte bei der Aufklärungsarbeit das Handy nie so stark vom Masten trennen dürfen. Und eine flächendeckende Handyausstattung zieht unweigerlich eine flächendeckende Masteninstallation hinter sich her. Und die Mobilfunkindustrie weiß diese Handysucht für sich zu nutzen und bindet den Mensch immer noch mehr ans Mobiltelefon. Vom Bezahlen per Handy bis zum Berechnen der fruchtbaren Tage per Handy ist mittlerweile fast alles vertreten.

Doris


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