HUJs Irrtümer (3): Schlafuntersuchung von Heidi Danker-Hopfe (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 08.10.2023, 00:18 (vor 414 Tagen) @ H. Lamarr

Behauptung: Ja, ja, das Deutsche Mobilfunkforschungsproramm von 2008, finanziert vom Bundes-Umweltministerium und dem Bundesamt für Strahlenschutz. Eng liiert mit der ICNIRP an der selben Postadresse.
Die Forschungskonzepte, bestanden aus heutiger Sicht gesehen aus lauter hinterlistigen Musterbeispielen für die Verhöhnung und Lächerlichmachung von elektrosensiblen Menschen.
Besonders aufgefallen ist damals die Wissenschaftlerin mit dem Vornamen Heidi. Deren damalige Arbeiten standen offenbar unter dem Motto: «Heidi kann gebrauchen was es gelernt hat»
2 Beispiele: Um Schlafstörungen zu ermitteln, wurden Dörfer mit fahrbaren Mobilfunk-Sendeanlagen beschickt, deren Reichweite praktisch Null war, weil die Sendeantennen tiefer lagen als die ersten Nachbarhäuser oder die benachbarten Gelände-Erhebungen. [...]

Quelle: Beitrag von Gigaherz-Präsident Jakob in seinem Forum
Jahr: 2023

Berichtigung: Heidi Danker-Hopfe von der Charité, Universitätsmedizin Berlin, gehört weltweit zu den am besten informierten Forschenden in der Frage, welche Auswirkungen HF-EMF-Befeldungen auf den Schlaf von Menschen haben. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Hans Dorn untersuchte sie z.B. die Schlafqualität von Anwohnern einer Mobilfunk-Basisstation. Der 2008 vorgelegte Abschlussbericht (PDF, 252 Seiten, deutsch) straft Jakobs Behauptung Lügen. Das kann jeder selbst mühelos beurteilen, ohne sich durch den umfangreichen Bericht kämpfen zu müssen, denn ab Seite 96 zeigen Fotos die Positionierung der mobilen Test-Basisstation, mit der in zehn Funklöchern, verteilt in ganz Deutschland, die ortsansässigen Bewohner versuchsweise GSM900/1800-Funkfeldern ausgesetzt waren (Exposition und Scheinexposition). Die zehn Fotos widerlegen Jakobs Behauptung zweifelsfrei. Wer's nicht glauben mag, mit Google Maps/Earth lassen sich die Orte des Geschehens genauer betrachten.

Richtig ist, die Probanden wurden von der Basisstation nicht übermäßig stark befeldet, sondern in einem Ausmaß, das seinerzeit für den Großteil der Bevölkerung zutraf. Eine Statistik der damaligen Exposition in Deutschland habe ich nicht zur Hand, vor Einführung von 5G waren im Nachbarland Frankreich jedoch etwa 50 Prozent der Bevölkerung einer Mobilfunkimmission von maximal 1 V/m ausgesetzt (2G+3G+4G).

Durch geeignete Aufstellung der Test-Basisstation bzw. Auswahl der Wohnungen seitens des Auftraggebers (Bundesamt für Strahlenschutz) wurde anlässlich der Untersuchung ein Pegel des Testsignals im Bereich von 100 dBμV/m bis 120 dBμV/m (0,1 V/m bis 1 V/m) an den Schlafplätzen (Kopfende des Bettes) angestrebt. Die Forderung, dass die Umgebungssignale im günstigsten Fall um 40 dB (Faktor 100) unter dem Testsignal liegen sollten, führte dazu, dass die eingesetzte Messtechnik in der Lage sein musste, Umgebungssignale bis herunter zu einer Mindestfeldstärke von 60 dBμV/m noch sicher nachweisen zu können. Gleichzeitig musste aber davon ausgegangen werden, dass an einigen Schlafplätzen die Immission durch das Testsignal kleiner als 100 dBμV/m sein würde. Daher wurde in Abhängigkeit der Stärke des Testsignals unter Berücksichtigung des 40-dB-Kriteriums ein effizientes, mehrstufiges Messverfahren entwickelt, das auch die Möglichkeit der Testsignalstärke kleiner 100 dBμV/m einschloss.

Sämtliche Immissionsmessungen vor Ort wurden übrigens 2007 nicht von den Wissenschaftlern der Charité durchgeführt, sondern von der Firma IMST (Dipl.-Ing. Markus Schubert, Prof. Dr. M Wuschek).

Warum Gigaherz-Jakob die Untersuchung sogar mit Lügen in Misskredit bringen möchte, liegt an den Untersuchungsergebnissen, die sich auf den Seiten neun bis elf des Abschlussberichts zusammengefasst nachlesen lassen und für organisierte Mobilfunkgegner äußerst unerquicklich sind.

Am 3. Oktober 2023 habe ich mir um 16:42 Uhr erlaubt, im Gigaherz-Forum auf das Posting von Jakob zu antworten und darauf hinzuweisen, dass die Fotos im Abschlussbericht der Untersuchung seine Behauptung eindeutig widerlegen. Freigeschaltet wurde diese Berichtigung bis heute nicht.

Hintergrund
Krankhaftes Lügen: Lügst du zu viel?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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