06 Handy-Peter: Wasser predigen, Wein trinken (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 24.11.2019, 23:22 (vor 1826 Tagen) @ H. Lamarr

Drei von der Weltpresse dokumentierte Begebenheiten zeigen das widersprüchliche Verhältnis von Peter Hensinger zu einem eigenen Mobiltelefon. Als er 2006 der Szene als Sendemastengegner beitrat, benutzte er noch ganz zwanglos weiter sein Handy. Doch am 11. März 2008 hieß es in den Stuttgarter Nachrichten:

Peter Hensinger telefoniert nicht mehr mit dem Handy: "Weil ich immer darauf angesprochen werde, bin ich aus Gründen der Glaubwürdigkeit dabei, das Handy abzuschaffen."

Gut fünf Jahre später hat es der gelernte Drucker im Ruhestand geschafft. Das Stuttgarter Monatsmagazin Lift bringt in seiner Dezember-Ausgabe 2013 einen Bericht über den Sendemastengegner. Auf die Frage des Journalisten, ob er sich denn ein Handy kaufen würde, sagte Hensinger:

"Eher nicht, ich komme auch ohne zurecht."

Weitere sechs Jahre später, Hensinger befeuert inzwischen vor Publikum die 5G-Paranoia gegen Sendemasten, spricht er am 8. November 2019 im Kornhaussaal zu Ravensburg. Die Schwäbische entsendet Reporter Anton Wassermann, der am 11. November den Stuttgarter Sendemastengegner mit den Worten zitiert:

"Die Digitalisierung kann man nicht rückgängig machen. Auch ich benutze ein Smartphone. Aber wir brauchen dringend eine starke Regulierung durch die Politik."

Für Hensingers Schlingerkurs in der für Mobilfunkgegner kniffligen Handyfrage gibt es mMn drei Erklärungen:

► Es ist tatsächlich so wie oben beschrieben: 2008 sah Hensinger Gespenster und schmiss sein Handy aus dem Fenster. Irgendwann zwischen 2013 und 2019 ist er dann jedoch dem unwiderstehlichen Lockruf der Smartphones erlegen. Diese Variante halte ich für die Wahrscheinlichste. Denn der Stuttgarter ist keineswegs der erste und schon gar nicht der einzige Sendemastengegner, der anderen Wasser predigt, selbst aber Wein bevorzugt.
► Reporter Wassermann hat sich verhört und Hensinger sagte "... ich benutze kein Smartphone" anstelle von "... ich benutze ein Smartphone".
► Hensinger hat 2008 und 2013 gelogen und sich zu keiner Zeit von seinem Mobiltelefon getrennt.

Welche Variante garantiert zutreffend ist weiß Peter Hensinger. Für ihn spricht, dass er zuletzt freimütig selbst einräumt, ein Smartphone zu benutzen. Das ist einen Tick besser, als wenn ein Sendemastengegner bei der verstohlenen Benutzung seines Smartphones erwischt wird (Beispiel). Gegen Hensinger spricht, dass er es sich leistet, auf seine Glaubwürdigkeit als Sendemastengegner zu pfeifen. Denn schon vor vielen Jahren formulierte Teilnehmer "helmut" hier im Forum das Axiom: Wer Mobiltelefone nutzt wird Sendemasten ernten. Auch einem funktechnischen Laien wie Hensinger müsste dies klar sein.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Hensinger, Glaubwürdigkeit, Ravensburg, Smartphone


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