IZgMF - das hässliche Entlein (Allgemein)

Fee @, Samstag, 10.10.2009, 16:20 (vor 5451 Tagen) @ H. Lamarr

Ein hypothetische Annahme. Vermutlich wäre es so, wie Sie es schildern, nur gibt es eben in der 1,35 Mio. Einwohner zählenden bayerischen Landeshauptstadt mit ihren mehr als 1000 Standorten für Mobilfunkmasten derzeit meines Wissens keine einzige aktive Bürgerinitiative. Allem Anschein nach "erwischt" es nur so viele, wie es auch nächtliche Entführungen in die Raumschiffe Außerirdischer gibt.

Jetzt übertreiben bzw. untertreiben Sie aber, Sie haben doch kürzlich selber so schön die Umfragezahlen zusammengetragen. In der Schweiz sind es 5 % sich als durch Elektrosmog betroffen bezeichnende Personen.

Allein schon diese banale Feststellung, dass, wenn es überhaupt Betroffene gibt, diese zahlenmäßig sehr klein sind, ist seit Jahren ein Dauerbrenner in der Auseinandersetzung. Warum? Warum muss "Oberammergau überall sein"? Weil die Feststellung nur sehr weniger Betroffener nicht gut fürs Geschäft mit der Vielzahl von Hilfsangeboten gegen EMF-Belastungen aller Art ist. Mit der Angst im Nacken rollt der Rubel leichter als ohne. So einfach ist das.

Beim Kleinreden der Fallzahlen geht es vor allem auch darum, dass man für wenige Betroffene nichts machen muss. Ueberhaupt ist die Art der Aeusserung über Elektrosensible ein Grund, manche sonst berechtigten Argumente nicht gut annehmen zu können. Dass auch auf dem Elektrosmog-Gebiet wie anderswo versucht wird, Geschäfte zu machen, ist schon klar.

Mit der Verschwörungstheorie der inszenierten Mobilfunkdebatte kann ich nicht so recht etwas anfangen, ich sehe die Mobilfunkdebatte eher als Reaktion der Menschen auf das masslose Aufrüsten und auf die negativen Erfahrungen von Betroffenen, wäre es wirklich schlau inszeniert, wäre die Argumentation besser und fehlerloser.

Die inszenierte Mobilfunkdebatte ist keine Verschwörungstheorie, dafür gibt es handfeste Indizien und plausible Motive. Und, nein, die Argumentation der Sendemastengegner kann auch bei noch so viel wahrer Schläue nicht besser werden: Denn dann würde der "Kampf" der BIs schon längst den Handys gelten. Tut er aber nicht, obwohl dies der gegenwärtig einzig konkrete Anknüpfungspunkt für Risikovorsorge wäre. Stattdessen wird wie eh und je gegen Sendemasten aufgetrumpft - das bei weitem lukrativere Geschäftsfeld - obwohl es keinerlei belastbare Hinweise gibt, dass ein Milliwatt pro Quadratmeter irgendwelche gesundheitlichen bedenklichen Folgen haben könnte, von nur behaupteten Folgen einmal abgesehen. Dieser krasse Widerspruch ist auch die Ursache dafür, Fee, dass Sie Jahr für Jahr 99 % ihrer neu gewonnenen lieben Mitstreiter wieder verlieren, weil diese Leute eben so wie ich nach einer Phase der Angst merken, dass an den Gruselgeschichten der Altvorderen nichts dran ist. Und ob die verbleibenden 1 % nun wirklich Betroffene sind oder nur psychisch labile Menschen, diese Frage kann heute nur jeder für sich selber beantworten, nicht für andere.

Hier übertreiben Sie wiederum mit den 99 % und das mit dem psychisch labil ist tendenziös forumuliert, ich kenne einige Betroffene und habe von denen jedenfalls nicht den Eindruck, sie seien psychisch labiler als der Rest der Menschheit, höchstens etwas feinfühliger. Bei einem Milliwatt pro Quadratmeter d.h. 06 V/m hätte ich auf Dauer bestimmt gesundheitliche Probleme. Dass es keine belastbaren Hinweise gibt, liegt auch an den durchgeführten ES-Tests, wo die Kurzzeitbefeldungen und erst noch in mehreren Umgängen ein ungeeignetes Vorgehen sind. Kürzlich frage mich Herr Schlegel von der Bürgerwelle Schweiz bei einer Tagung, ob es W-Lan habe, ich sagte, dass ich diesen Eindruck nicht habe, was richtig war. Ein andermal bat ebenfalls Herr Schlegel um das Abschalten von W-Lan, er fragte daraufhin, ob er nun wirklich abgestellt sei, was ich mit Ja beantworten konnte. Beides wurde dann nachgemessen und stimmte. Wenn ich jedoch bei 3 x 10 Min sagen müsste, wann an, wann aus, könnte ich es kaum.


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