Die Kunst der Darstellung ... , und so manche Halbwahrheit

Mike, Mittwoch, 21.04.2004, 12:41 (vor 7449 Tagen) @ Raylauncher

zu a:
...der maximal festgestellte Wert aufgrund von Überlagerungen liegt mit bis zu 3 dB noch im Bereich der Messungenauigkeit (professionellen Messequipments). Doppelt so hoch klingt für den Laien natürlich drastischer...

Quatsch.
Im Bericht wird von Faktor 2 bezogen auf die elektr. Feldstärke gesprochen.

Das ist eine 4-fach höhere Strahlungsdichte z.B. statt 1000µW/m2 eben 4000µW/m2.

Entspricht 6 dB, und somit weit entfernt von der Messgenauigkeit von "professionellem Equipment".

zu b:
...Der für Grenzwertbetrachtungen relevante zeitliche Mittelwert des Signals ergibt sich beim Handy aus dem Tastverhältnis von 1:8. Bei Basisstationen hingegen wäre Spitzenwert gleich Mittelwert zu setzen, da hier ja alle Zeitschlitze theoretisch mit voller Leistung aktiv sein können.

Und genau das kann auch bei mehreren Handy-Gesprächen auftreten - "Zutasten". Also macht hier der Spitzenwert schon Sinn.
Abgesehen davon kann mit z.B. den Rohde&Schwarz-Kisten das Verhalten nur unbefriedigend erfasst werden. Die neuen Tektronix-Analyzer könnten das.

zu c:
Auch wenn in einem Bus zehn oder noch mehr Leute gleichzeitig telefonieren, werden sich kaum wesentlich höhere Feldstärken ergeben, da die Handys normalerweise im Bus verteilt sind und die angegebenen Werte nur im unmittelbaren Nahbereich, also für den direkten Sitznachbarn gelten. Weiter entfernte Handys wirken sich auf diese Messwerte praktisch nicht aus. Nur wenn alle Leute direkt um den Probanten herum (Vordermann, Hintermann und Sitznachbar) gleichzeitig telefonieren, dann kann es etwas mehr werden. Aber mehr als 6 dB kommen da selbst im ungünstigsten und wohl auch unwahrscheinlichsten Fall kaum heraus.

Das mag für den Busfahrer stimmen, jedoch ist die Durchschnitts-Dosis für alle "Nicht-Telefonierenden" signifikant höher.

zu d:
Die Messungen erfolgten mit deaktivierter Power-control, also mit maximal möglicher Leistung der Handys (2 Watt PEP). Damit ist also schon der ungünstigste Fall (Zusatzdämpfungen in Form von Wärmeschutzverglasung, Bus im Tunnel etc.) berücksichtigt.

Dazu ist noch anzumerken, dass (anders als im Freien) aufgrund der sich hier schnell ändernden Empfangsbedingungen (Zellwechsel, Reflektionen, Interferenzen...) in der Regel mit voller Leistung gesendet wird - bleibt dem Handy (bzw. der BTS) gar nichts anderes übrig, um die gewünschte Verbindungs- bzw. Gesprächsqualität aufrecht zu erhalten.

Ciao
Mike

Tags:
Leistungsflussdichte, Messung, Immission, Elektrosmogmessung


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