Missbildungen hin, Bürgerwelle her ... - Antwort1, Teil4 (Elektrosensibilität)

Siegfried Zwerenz, Sonntag, 09.11.2008, 18:12 (vor 5726 Tagen) @ H. Lamarr

Fortsetzung von Teil3

Angst hin, Vorsicht her:

Ich hatte schon einmal in einem anderen Strang mit ihnen das Thema Angst und Vorsicht diskutiert. Da sagten Sie, dass ihre Kinder riesigen Spaß bei der Verkehrerziehung hatten. Das wurde meiner Meinung nach von den Veranstaltern aber eher so geplant, damit die Kinder bei der Stange bleiben, und nicht um Sie gegen den Verkehr zu sensibilisieren. Verkehrsunterricht, ohne dass Kinder teilnehmen, macht halt keinen Sinn. Vorsicht resultiert immer aus Angst vor unangenehmen Folgen. Wenn jemandem das Wort Angst nicht gefällt, so kann man es auch als Besorgnis titulieren.

Vielleicht ist Ihnen ein anderes Beispiel einleuchtender, bei dem diffuse Ängste (oder Besorgnisse) in den Kindern erzeugt werden. So sagt man den Kindern so früh wie möglich, dass Sie nicht mit fremden Menschen mitgehen sollen. Dabei verwendet jeder sicherlich irgendeine andere Schauergeschichte, damit nicht irgend jemand die eigenen Kinder mit ein Paar Süßigkeiten in sein Auto lockt.

Bei den Kindern wird damit eine diffuse Angst gegen Fremde geweckt, die sicherlich für die breite Masse der Menschen unangebracht ist. Wenn man jedoch persönlich von einer Kindesentführung oder eines Kindesmissbrauches betroffen ist, so rechtfertigt auch dieses sehr unwahrscheinliche Szenario die Sensibilisierung der Kinder. Bei diesem Beispiel leuchtet wohl jedem ein, dass man bei der Aufklärung der Kinder eher weniger Spaß empfindet. Zumindest ist das bei den meisten mir bekannten Menschen der Fall.

Statistisch gesehen ist der Fremde beim Kindesmissbrauch sogar weniger „signifikant“, wie den Kindern bekannte und vertraute Personen. Grundsätzlich ist Vorsicht ein guter Ratgeber im Leben, den uns die Natur geschenkt hat. Die Vorsicht basiert auf einem ebenso elementaren menschlichen Gefühl der Angst vor Folgen und ist somit ein typisches Element der Sozialisierung.

Problematisch wird die Angst erst, wenn sie zur Phobie wird. Zum Beispiel Spinnenangst, Höhenangst, Platzangst... Diese Ängste werden in der Regel im frühkindlichen Alter unbewusst ausgeprägt und begleiten die betroffenen Personen meist ihr Leben lang. Der Grundstein wird im engsten familiären Umfeld gelegt und nicht durch Vorträge über Spinnen, Türme oder Fahrstühle. In wie weit der Einfluss vom TV eingeht, ist mir nicht bekannt, jedoch kann ich mir im frühkindlichen Alter einen gewissen Einfluss vorstellen.

Mir persönlich ist kein Fall einer Elektrosmog-Phobie bekannt. Ich glaube, das liegt auch daran, dass man eine Phobie nur an, mit den Sinnen erfassbaren, Gegenständen assoziieren kann. So ist mir z.B. auch keine Gas-Phobie bekannt, obwohl sicherlich viele Menschen vorsichtig mit Gas umgehen und auch Angst vor den Folgen haben, wie z.B. Bergleute.


Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Zwerenz
Bürgerwelle e.V.

Tags:
Elektrosmog-Phobie


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