Bayern: Grüne Jugend kippte Anti-Mobilfunk-Flyer der Fraktion (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 21.12.2013, 01:42 (vor 3741 Tagen)

Zwei Jahre bastelten die Grüne Landtagsabgeordnete Anne Franke mit der Fraktion an einem neuen Flyer der Bayerischen Grünen zum Mobilfunk. Im Mai 2013 war das Werk vollendet. Doch nur einen Tag nach seiner Präsentation führte der Flyer zu heftigem Widerstand bei der Grünen Jugend. In einem Brief an die Fraktion protestiert die Nachwuchsorganisation (Auszug):

"Wir waren bestürzt, auf welche Art und Weise dieser Flyer das Thema behandelt. Sei es die äußere Form des Flyers oder inhaltlich. Am Äußeren des Flyers kritisieren wir die extrem reißerische und wenig sachliche Form. Durch die Überschrift „Smartphones, TETRA-Funk, Babyfone, Mikrowelle – wer schützt uns?“ in Verbindung mit dem Foto eines Babys wird vermittelt, dass jeglicher Mobilfunk etwas unglaublich gefährliches ist, und der (Frei)Staat die Menschen davor schützen muss. Nicht nur, dass eindeutige sachliche Belege fehlen; es wird bewusst mit der Angst der Menschen gespielt und durch die oben benannte Darstellung auch noch stark emotionalisiert".

Das Ergebnis der anschließenden Kontroverse ist spektakulär. In der Fraktionssitzung vom 5. Juni 2013 beschließen die Grünen: Der neue Flyer wird nicht verteilt und auch nicht online angeboten!

Der vollständige Brief der Grünen Jugend und die Antwort von Anne Franke lassen sich <hier> nachlesen.

Hintergrund
Bei der Bayerischen Landtagswahl im September 2013 schaffte Anne Franke auf Listenplatz 25 den Einzug in den Landtag nicht mehr (1771 Gesamtstimmen). Die Künstlerin war erst 2010 für den verstorbenen Sepp Daxenberger nachgerückt. Als verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Fraktion trat sie die Nachfolge von Dr. Martin Runge im Amt des mobilfunkpolitischen Sprechers an. Runge war im Verlauf der vergangenen Legislaturperiode zu einem der Fraktionsvorsitzenden aufgestiegen und gab daher das Amt ab, das er viele Jahre lang mit großem Engagement ausgeübt hat (Stichwort: jährliche Mobilfunk-Anhörungen im Bayerischen Landtag). Nachfolgerin von Anne Franke als verbraucherschutzpolitische Sprecherin ist Rosi Steinberger.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Verantwortungslos, Die Grünen, TETRA, Alarmschläger, Bündnis, Flyer, Brief, Smartphone, Kontroverse, Franke

Bayern: Grüne Jugend kippte Anti-Mobilfunk-Flyer der Fraktion

KlaKla, Samstag, 21.12.2013, 07:29 (vor 3741 Tagen) @ H. Lamarr

"Wir waren bestürzt, auf welche Art und Weise dieser Flyer das Thema behandelt. Sei es die äußere Form des Flyers oder inhaltlich. Am Äußeren des Flyers kritisieren wir die extrem reißerische und wenig sachliche Form. Durch die Überschrift „Smartphones, TETRA-Funk, Babyfone, Mikrowelle – wer schützt uns?“ in Verbindung mit dem Foto eines Babys wird vermittelt, dass jeglicher Mobilfunk etwas unglaublich gefährliches ist, und der (Frei)Staat die Menschen davor schützen muss. Nicht nur, dass eindeutige sachliche Belege fehlen; es wird bewusst mit der Angst der Menschen gespielt und durch die oben benannte Darstellung auch noch stark emotionalisiert".

Das Ergebnis der anschließenden Kontroverse ist spektakulär. In der Fraktionssitzung vom 5. Juni 2013 beschließen die Grünen: Der neue Flyer wird nicht verteilt und auch nicht online angeboten!

Der vollständige Brief der Grünen Jugend und die Antwort von Anne Franke lassen sich <hier> nachlesen.

Franke stützt ihr Argumentation auf Aussagen einer Laienspielgruppe. Man sollte sich mal Gedanken darüber machen, was unabhängige Forschung/Wissenschaftler bedeutet. Die Schundlektüre aus St.-Inbert als Quelle anzugeben, zeigt wie tief verwurzelt ihre persönliche Überzeugung ist.

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Macht Mobilfunk krank oder wie lagere ich Parmesan richtig?

H. Lamarr @, München, Samstag, 21.12.2013, 15:41 (vor 3741 Tagen) @ KlaKla

Die Schundlektüre aus St.-Inbert als Quelle anzugeben, zeigt wie tief verwurzelt ihre persönliche Überzeugung ist.

Da tust du ihr aus meiner Sicht Unrecht. Anne Franke hat keinen technischen Hintergrund und tat sich deshalb mit dem Thema Mobilfunk von Anfang an schwer. Es war von der Fraktion auch nicht gerade geschickt, ausgerechnet eine Künstlerin als Sprecherin für ein techniklastiges Thema auszugucken.

Frau Franke hat notgedrungen auf externe Kompetenz vertraut und ist dabei zwangsläufig den einschlägig bekannten Desinformaten mit den eindrucksvollen akademischen Titeln in die Hände gefallen. Denn Kompetenz ist noch lange nicht Fachkompetenz in Sachfragen, das hat Frau Franke leider übersehen und sie hatte nicht den Hintergrund, um zu erkennen, auf was sie sich da einlässt.

Schau', mir erging es heute nicht anders. Einer meiner Söhne brachte ein Riesenstück Parmesankäse von einer Weihnachtsfeier mit nachhause. Wie lagert man nun so ein Trumm richtig damit es nicht schimmelt? Da ich keine Ahnung davon habe machte ich mich auf die Suche und fand diesen Diskussionsstrang. Dort unten angekommen stelle ich fest: Wegen völlig widersprüchlicher Auskünfte bin ich jetzt noch mehr verunsichert als zuvor. Würde dort jetzt einer posten, der sich als Parmesan-Experte oder als Starkoch zu erkennen gibt, ich würde unbesehen seinen Tipp für maßgebend halten, denn alle anderen Poster in dem Strang sind doch nur Laien und ich brauche daher dringend ein Alleinstellungsmerkmal, warum ich dem einen mehr glauben soll als allen andern.

So, stelle ich mir vor, ist es auch Anne Franke mit dem Literaturprofessor der sogenannten Kompetenzinitiative und all' den anderen Scheinriesen der Anti-Mobilfunk-Szene ergangen. Und so ergeht es momentan z.B. in Obereggersberg und Umgebung den frischgebackenen und deshalb ahnungslosen Mobilfunkgegnern, die sich ebenfalls fest an ihren akademischen Leuchtturm namens Prof. Dr. Klaus Buchner klammern.

Wer als erster von Laien die Deutungshoheit zugeschanzt bekommt, der hat in aller Regel gewonnen. Dies kann gut oder schlecht ausgehen. Doch sollte der Falsche auf den Thron gehievt worden sein, dauert es verdammt lange, diesen Fehler zu korrigieren. Manchmal geht das nur über den Weg eines Kriegs - oder einer Landtagswahl.

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Parmesan richtig gelagert

Doris @, Samstag, 21.12.2013, 18:09 (vor 3741 Tagen) @ H. Lamarr

Schau', mir erging es heute nicht anders. Einer meiner Söhne brachte ein Riesenstück Parmesankäse von einer Weihnachtsfeier mit nachhause.

darum beneide ich Sie jetzt richtig :yes:

Wie lagert man nun so ein Trumm richtig damit es nicht schimmelt? Da ich keine Ahnung davon habe machte ich mich auf die Suche und fand diesen Diskussionsstrang. Dort unten angekommen stelle ich fest: Wegen völlig widersprüchlicher Auskünfte bin ich jetzt noch mehr verunsichert als zuvor. Würde dort jetzt einer posten, der sich als Parmesan-Experte oder als Starkoch zu erkennen gibt, ich würde unbesehen seinen Tipp für maßgebend halten, denn alle anderen Poster in dem Strang sind doch nur Laien und ich brauche daher dringend ein Alleinstellungsmerkmal, warum ich dem einen mehr glauben soll als allen andern.

Dies hier ist der richtig Tip

Ich lagere meinen Parmesan (bzw. ich kaufe nur noch Pecorino (Schafskäse)) allerdings auch in entsprechenden Plastikboxen. Da ich diese Käsesorten jedoch sehr regelmäßig benutze ist dies deshalb kein Problem, weil ich die Dosen ja ständig öffne, so dass Luft rankommt. Evtl. Kondenswasserbildung kann ich dann auch erkennen und den Käse mit einer Küchenrolle abtrocknen. Schimmelbildung auf ital. Hartkäse ist jedoch auch kein Grund diesen wegzuwerfen.

Parmesan am Stück, der nicht zu fein gehobelt werden sollte ist nicht ansatzweise zu vergleichen mit dem geriebenenen, der in Tüte gekauft werden kann oder beim Italiener auf dem Tisch steht.

Haben Sie einen Grana Padano* oder einen Parmigiano Reggiano (muss diese Beschriftung in der Rinde haben, wie auf dem Bild)

* in dem Wikipedia Beitrag finden Sie übrigens sehr verlässliche Lagerungshinweise

Parmesan + Handy = Tod

Radioburst, Sonntag, 22.12.2013, 00:30 (vor 3740 Tagen) @ Doris

"darum (Anm. um den Parmesanklumpen ) beneide ich Sie jetzt richtig"

Kann ich gut verstehen!

Indirekt läuft läuft seit Jahren um Parmesan eine ähnliche absurde Diskussion von den Panikmachern wie um den Mobilfunk.
Parmesan beinhaltet nämlich besonders viel Glutamat, meine so um die 7%. Bei ein paar Löffel geriebenen Parmesan auf den Spaghettis müsste nach den Behauptungen vieler hoch gesundheitsbewusster Esser aus dem Biolager wohl der Körper des genießenden schwere Vergiftungserscheinungen zeigen. Viele behaupten, schon ein Besuch im Chinarestaurant löse bei ihnen das sog. Chinasyndrom aus: Beschwerden in der Gesichtsmuskulatur u.s.w., die Symptomschilderungen sind recht einfallsreich.
In zahlreiche Untersuchungen konnte jedoch noch nie ein Proband solche Erscheinungen erleben. Die Diskussion läuft genauso ab, wie bei den Elektrosensiblen.
Parmesan essen die Meisten genauso beschwerdefrei wie Erbsen (6% Glutamat) und dass es ein natürlicher Körperstoff ist, der sowieso in jedem Menschen in hoher Dosis vorkommt wird ignoriert.

Ich hoffe, niemand den Apetitt verdorben zu haben.

Schön, Doris, sie wieder mal nach so vielen Jahren gelesen zu haben!
Grüße,
von dem ohne Handy, Sie wissen schon.

Bayern: Grüne Jugend kippte Anti-Mobilfunk-Flyer der Fraktion

Trebron, Samstag, 21.12.2013, 20:32 (vor 3740 Tagen) @ H. Lamarr

Das Ergebnis der anschließenden Kontroverse ist spektakulär. In der Fraktionssitzung vom 5. Juni 2013 beschließen die Grünen: Der neue Flyer wird nicht verteilt und auch nicht online angeboten!

Der vollständige Brief der Grünen Jugend und die Antwort von Anne Franke lassen sich <hier> nachlesen.

Ich habe das gelesen.
Anne Franke, Ex-MdL (Bayern) ist mit ihrem 90er-Jahre-Anlauf gescheitert. Die grüne Landtagsfraktion verweigerte die Verwendung des alarmistischen Flyers. So weit, so gut.
Wirklich nett ist ihre Antwort an die Jungen Grünen. Schlichte Baubiologen-Eigenwerbung verwechselt sie bei ihren Links auf Diagnose Funk mit wissenschaftlich belegten Fakten. Wo ließ sie denken?
Eine klare Ohrfeige („Watschen“) für die diagnostischen Funker, deren Chef ja bekanntlich selbst grüner Kommunalpolitiker in Baden-Württemberg und Baubiologe ist. Bayerische Grüne (jedenfalls die meisten) scheinen in der Sache schon erheblich weiter zu sein.

Tags:
Dilettantismus, Politik, Die Grünen, Amateur

Bayern: Grüne Jugend kippte Anti-Mobilfunk-Flyer: Highlight!

Alexander Lerchl @, Samstag, 21.12.2013, 22:01 (vor 3740 Tagen) @ Trebron

Wirklich nett ist ihre Antwort an die Jungen Grünen. Schlichte Baubiologen-Eigenwerbung verwechselt sie bei ihren Links auf Diagnose Funk mit wissenschaftlich belegten Fakten. Wo ließ sie denken?

:-)

Eine klare Ohrfeige („Watschen“) für die diagnostischen Funker, deren Chef ja bekanntlich selbst grüner Kommunalpolitiker in Baden-Württemberg und Baubiologe ist. Bayerische Grüne (jedenfalls die meisten) scheinen in der Sache schon erheblich weiter zu sein.

Das ist für mich ein echtes Highlight 2013!! Abkehr von der unsachlichen Propaganda mit Eigennutz, Hinwendung zu sachlicher, wissensbasierter Diskussion. Es gibt noch Hoffnung! Diese Briefe sollte mal jemand in Obereggersberg verteilen!

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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Abkehr

Bayern: Grüne Jugend kippte Anti-Mobilfunk-Flyer: Highlight!

Radioburst, Sonntag, 22.12.2013, 00:43 (vor 3740 Tagen) @ Alexander Lerchl

"Diese Briefe sollte mal jemand in Obereggersberg verteilen!"

Da war ich heute den ganzen Tag.
Einige Bürger sind vernünftig, hat man mir aus erster Quelle gesagt.
Ansonsten nimmt die Hetze kein Ende.
Natürlich ist man nur um die Kinder besorgt, wie man auf jedem zweiten Plakat lesen kann!

Diesen Leute ist gar nicht klar, dass sie hier ihre Kinder für politische und geschäftliche Interessen gebrauchen. Doch das zeigt das Ausmaß der verfahrenen Situation. Sachliches Argumentieren sei nicht möglich, hat mir gestern ein Hauptbetroffener und auch Geschädigter gesagt. Selber versuchte man mich vor ein paar Stunden zu einer kleinen Gemeinheit zu ermuntern. So sitze ich nun inmitten dieses Sumpfes, ohne eine Möglichkeit zum Eingreifen zu haben.

Das Ganze geht zu weit!

Das Ganze geht zu weit!

H. Lamarr @, München, Sonntag, 22.12.2013, 01:41 (vor 3740 Tagen) @ Radioburst

Sachliches Argumentieren sei nicht möglich, hat mir gestern ein Hauptbetroffener und auch Geschädigter gesagt.

Hmm. Da die Anlage angeblich erst Ende Dezember in Betrieb geht, kann es eigentlich jetzt nur einen Hauptbetroffenen und Geschädigten geben: den Schlossherrn.

Das Ganze geht zu weit!

Als bei uns 2002 der Schwerlastkran mit dem Sendemasten in Montageposition fahren wollte, stellte ich mich auf die Straße und weigerte mich, meinen Platz zu verlassen. Ein PHM machte mir dann klar: Junge, mach' dich vom Acker, sonst gibt's eine Anzeige wegen Nötigung. In Obereggersberg müssen die Schilderaufsteller damit rechnen, wegen Schadenersatz in Regress genommen zu werden. Vermutlich sogar mit guten Erfolgsaussichten, denn die Sachargumente der Obereggersberger FÜR ihre Schilder sind so dünn wie meine rechte Socke am großen Zeh.

Da der Strang "Eggersberg" aber ganz woanders ist, sollten wir dieses Thema dort erörtern und nicht hier.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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