Mobilfunk: Gespräch am 07. März 2013 in Stuttgart (Allgemein)
Im hese-Forum wird ein sogenanntes Fachgespräch in Stuttgart beworben. Warum eigentlich? Soll man dem etwa als mobilfunkkritischer "Jubelperser" beiwohnen? Ja, wahrscheinlich soll auf diese Weise das Publikum zum Druckmittel gemacht werden. Natürlich geht es wieder einmal um das Thema aller Themen (in der Seifenblase), das plötzlich auch von der SPD entdeckt wird. Nur, wie kann ein Gespräch zum Fachgespräch werden, wenn niemand von den Teilnehmern vom Fach ist? Ich meine so richtig vom Fach, und nicht nur - aus was für Gründen auch immer - brennend/gedrungenermaßen am Thema interessiert.
So muss "Experte" Peter Hensinger aller Voraussicht nach keine unangenehmen bohrenden Fragen fürchten, zum Beispiel nach seiner Fachkompetenz in Mobilfunkfragen und nach der seiner Vereinskollegen. Wobei die Nennung von Hensingers "Ämtern" in der Ankündigung durchaus überraschend ausfällt. Offenkundig sticht der König die Dame, so dass Hensinger jetzt zwar seine neue Rolle beim "Bund" nennt, seine alte bei dem Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk (DF) jedoch nicht. Bemerkenswert!
Aus meiner Sicht bedeutet dies jedoch nichts Gutes, etwa dass es zwischen Hensinger und DF kriselt. Im Gegenteil. Ich sehe darin eher einen neuen Versuch, die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Drahtzieher im Unklaren zu lassen. Bekanntlich bemüht sich der Kern der Anti-Mobilfunk-Bewegung nach Kräften darum, in der Öffentlichkeit mit immer neuen Gesichtern wahrgenommen zu werden ("KlaKla" hat dieses Geflecht erforscht und beschrieben). Mal sind es scheinbar die Grünen, die gegen E-Smog protestieren, mal Europa-Politiker, mal ist es die Linke, mal ein Ärzteverein oder eine Bürgerinitiative, mal ein Öko-Magazin und jetzt eben auch mal die SPD. Damit soll Vielfalt vorgetäuscht werden. Tatsächlich gibt es diese Vielfalt jedoch nicht, denn wer hinter die Kulissen guckt, sieht dort an den Drähten häufig altbekannte Gestalten oder deren Gesinnungsgenossen ziehen. Mit anderen Worten: Hensinger tritt diesmal als Bund-Mann auf, weil der "Bund" medienwirksamer ist, er bleibt aber natürlich Diagnose-Funker. Dass sich der "Bund" so bereitwillig von Interessenvertretern der Baubiologie unterwandern lässt ist wieder eine andere Geschichte.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –