Robin Jod und träge Behörden (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 09.07.2006, 17:57 (vor 6740 Tagen) @ Raylauncher

Wer war es denn, der in demagogischer Art und Weise mit ein paar zusammengezimmerten Powerpoint-Folien an die Öffentlichkeit getreten ist und einen Mobilfunkmasten zur Krebsursache hochstilisiert hat, ohne dass dafür belastbare Fakten vorlagen?

Wenn Sie Arzt wären und anhand Ihrer Patientenakten eine Verdreifachung der Krebsrate im Nahfeld einer Basisstation erkennen würden, was würden Sie denn dann tun? Eine Skatrunde einberufen?

Wer war es, der sich einer sachlichen Abklärung seiner Befunde durch Politik und Behörden wiederholt entzogen hat?

Es gibt ganz bestimmt Gründe dafür. Vielleicht war er krank, verärgert oder bei einem Notfallpatienten. Zur Option, dass er sich drücken wollte, gibt's jede Menge anderslautende Varianten. Am besten fragen Sie Ihn mal.

Wer ist es, der nach wie vor durch die Lande zieht, um unbedarften Mitbürgern mit unhaltbaren Behauptungen Angst und Schrecken einzujagen und gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit Fachleuten scheut, wie der Teufel das Weihwasser?

Da kann ich nichts dazu sagen, da ich ihn noch nicht erlebt habe. Sein Ruf aber ist tadellos, er soll sehr ruhig und sachlich agumentieren. Und sollte er als Arzt bei einer Dimensionsumrechnung mal daneben liegen, macht nix, da ist er bekanntlich in bester Gesellschaft.

Soviel ich weiß, tourt Eger nicht als Stadtneurotiker durch die Gegend, sondern weil von Amts wegen, außer der Kritik an seiner Arbeit, noch nicht viel passiert ist. Ob die epidemiologische Studie im Rahmen des DMF Naila widerlegen kann weiß ich nicht, aber die Wartezeit auf die rd. 1 1/2 Jahre überfällige Perform-A-Basisstationsstudie der EU beruhigt einen ja auch nicht unbedingt und lässt Spekulationen blühen, dass vielleicht nicht das gewünschte Resultat herausgekommen ist. Ein bißchen mehr Kommunikation könnte da schon Wunder wirken. Aus meiner Sicht sieht Eger, dass sein Fingerzeig auf die beobachtete Krebshäufung von Seiten der Behörden nicht weiter verfolgt wird, und deshalb macht er eben selber weiter, sozusagen als Robin Jod der Ärzteschaft. Da ihm der Job Prügel, kein Geld aber jede Menge Stress einbringt, wüsste ich nicht, warum er's sonst machen sollte.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Perform-A


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