When scientists go to court (Allgemein)

Dariusz Leszczynski, Freitag, 08.12.2023, 19:34 (vor 162 Tagen) @ H. Lamarr

To wrap up, here is a quote from one of my blogs (grammar updated) :

Proof that the international science community was feeling uneasy with Lerchl's activities is seen in a letter from the IARC. Lerchl asked IARC to be appointed to the expert group that was to review studies pertinent to cancer and RF-EMF. IARC declined and Lerchl sent another letter, explaining his conflict of interest and requesting revision of the original IARC decision. IARC disagreed and pointed out the importance of both, the perceived conflict of interest and the publications record of Lerchl. Here is a quote from the IARC letter, sent to Lerchl on October 26, 2010, and signed by Robert Baan and Vincent Cogliano:

“…Thank you for your letter of October 20th, explaining in detail again your arguments against our decision to refrain from inviting you to join the IARC Monographs Working Group to evaluate the carcinogenic hazards from exposure to radio-frequency electromagnetic radiation. We note that you omitted to mention in your letter our e-mail response of September 3rd, in which we indicated the critical importance of a perceived conflict of interests in making our decision over participation.

We accept your explanation about the nature of your consultancy for the German Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) and thank you for this additional clarification. We appreciate, given your distinguished position on the German Radiation Protection Board, the important implication that would have come with concluding a real conflict of interests. Your argument about being on a WHO committee – as a technical consultant – to prepare a Research Agenda for Radiofrequency Fields attempts to compare two activities that are fundamentally different. An IARC Monograph is an evaluation exercise that demands complete independence from all commercial interests and from advocates who might be perceived as advancing a pre-conceived position.

In this connection, leaving aside the interests you mention in your Declaration, about half of your recent publications on radiofrequency radiation are not original research papers but criticisms of studies that suggest a harmful effect of exposure to radiation emitted by mobile telephones. In addition, some of your statements on the web pages of the “IZGMF” and “Next-Up” follow a similarly strong stance.

Taking the above points into account, we feel that your participation would not contribute to a balanced search for consensus within the forthcoming Working Group. Given this and the fact that we had many more qualified applicants than we can invite for the meeting, our final decision remains unchanged…”

This letter from the IARC clearly indicates that the international scientific community paid attention to what Lerchl was doing."

The "problem" with Lerchl was not just the criticism of the studies but rather the aggressive way he did it. And the editor at IZgMF H. Lamarr agreed and said about Lerchl:

“Lerchl’s only mistake was to insist that the questionable results of the “Reflex” studies were the product of a forgery. He did not accept the alternative that the results could also be the product of technical errors by the two working groups.”

This aggressiveness of Lerchl was the problem for IARC in 2011.

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[Admin 9.12.2023, 20:13 Uhr: Nachfolgend die Deutsch-Übersetzung des obigen Postings]

Zum Abschluss noch ein Zitat aus einem meiner Blogs (Grammatik aktualisiert):

Ein Beweis dafür, dass die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft mit Lerchls Aktivitäten unzufrieden war, findet sich in einem Brief der IARC. Lerchl bat die IARC, in die Expertengruppe berufen zu werden, die Studien zu Krebs und RF-EMF überprüfen sollte. Die IARC lehnte ab und Lerchl sandte ein weiteres Schreiben, in dem er seinen Interessenkonflikt erläuterte und um eine Revision der ursprünglichen IARC-Entscheidung bat. Die IARC war damit nicht einverstanden und wies auf die Bedeutung sowohl des vermeintlichen Interessenkonflikts als auch der Veröffentlichungen von Lerchl hin. Hier ein Zitat aus dem IARC-Brief, der am 26. Oktober 2010 an Lerchl geschickt wurde und von Robert Baan und Vincent Cogliano unterzeichnet ist:

"...Wir danken Ihnen für Ihren Brief vom 20. Oktober, in dem Sie Ihre Argumente gegen unsere Entscheidung, Sie nicht zur Teilnahme an der IARC-Arbeitsgruppe für Monographien zur Bewertung der karzinogenen Gefahren durch die Exposition gegenüber hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung einzuladen, nochmals ausführlich darlegen. Wir stellen fest, dass Sie in Ihrem Schreiben unsere E-Mail-Antwort vom 3. September nicht erwähnt haben, in der wir auf die kritische Bedeutung eines wahrgenommenen Interessenkonflikts bei unserer Entscheidung über die Teilnahme hingewiesen haben.

Wir akzeptieren Ihre Erklärung über die Art Ihrer Beratungstätigkeit für das deutsche Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) und danken Ihnen für diese zusätzliche Klarstellung. In Anbetracht Ihrer bedeutenden Position in der deutschen Strahlenschutzkommission sind wir uns darüber im Klaren, dass die Feststellung eines echten Interessenkonflikts eine wichtige Konsequenz gewesen wäre. Ihr Argument, dass Sie in einem WHO-Komitee - als technischer Berater - an der Ausarbeitung einer Forschungsagenda für hochfrequente Felder beteiligt sind, versucht, zwei grundlegend unterschiedliche Aktivitäten miteinander zu vergleichen. Eine IARC-Monographie ist eine Bewertung, die völlige Unabhängigkeit von allen kommerziellen Interessen und von Personen erfordert, die als Verfechter einer vorgefassten Meinung wahrgenommen werden könnten.

Abgesehen von den Interessen, die Sie in Ihrer Erklärung anführen, handelt es sich bei etwa der Hälfte Ihrer jüngsten Veröffentlichungen über hochfrequente Strahlung nicht um originäre Forschungsarbeiten, sondern um Kritiken an Studien, die eine schädliche Wirkung der von Mobiltelefonen ausgehenden Strahlung nahelegen. Auch einige Ihrer Äußerungen auf den Webseiten des "IZGMF" und von "Next-Up" folgen einer ähnlich strikten Haltung.

In der Gesamtschau der oben genannten Punkte sind wir der Meinung, dass Ihre Teilnahme nicht zu einer ausgewogenen Konsensfindung innerhalb der kommenden Arbeitsgruppe beitragen würde. In Anbetracht dessen und der Tatsache, dass wir viel mehr qualifizierte Bewerber haben, als wir zu dem Treffen einladen können, bleibt unsere endgültige Entscheidung bestehen ..."

Dieser Brief der IARC zeigt deutlich, dass die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft dem Handeln von Lerchl Beachtung schenkte.

Das "Problem" mit Lerchl war nicht nur seine Kritik an den Studien, sondern vielmehr die aggressive Art und Weise, wie er dies tat. Der Betreiber des IZgMF H. Lamarr stimmte zu und sagte über Lerchl:

"Lerchls einziger Fehler war es, darauf zu beharren, dass die fragwürdigen Ergebnisse der "Reflex"-Studien das Produkt einer Fälschung sind. Die Alternative, dass die Ergebnisse auch auf technische Fehler der beiden Arbeitsgruppen zurückzuführen sein könnten, hat er nicht akzeptiert."

Diese Aggressivität von Lerchl war das Problem für IARC im Jahr 2011.


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