Das Schicksal der Bürgerinitiative Stolzenhagen (Wandlitz) (Allgemein)
Mit dem Namen "5G-Mast im Vorgarten – Nein, Danke!" will die am am 8. August 2022 gegründete Initiative unter anderem einen Baustopp für die geplante etwa 43 Meter hohe Sendeanlage der Telekom erreichen. Sie soll im kommenden Jahr etwa 300 Meter von der alten Dorfkirche entstehen. Das IZgMF will die BI auf ihrem Weg von ihrer Gründung bis zu ihrem Untergang begleiten. Wie üblich, rechnen wir mit einer Lebenszeit der BI von ungefähr zwei Jahren.
Bernau-live berichtet am 12. August 2022 u.a.: In Stolzenhagen (Gemeinde Wandlitz) soll 2023 ein neuer, 43 m hoher 5G-Funkmast der Telekom ganz nahe am Dorfzentrum in den Sendebetrieb gehen. Er wird 10 m höher sein als der Turm der alten Dorfkirche, nur ca. 300 m von ihr entfernt. Und er wird demnächst das erste sein, das Besuchern und Bewohnern des Dorfes ins Auge fällt. Neben den schon vorhandenen 14 Windrädern und div. Hochspannungsmasten mit ihrer Vielzahl von Leitungen, die schon jetzt direkt über den bewohnten Grundstücken liegen.
Zurück auf Los
Die Mitbegründer der Bürgerinitiative fordern einen Baustopp, die Aufhebung und Neudiskussion der Baugenehmigung mit einer Beteiligung des Ortsvorstandes und der Bürger von Stolzenhagen. Mit einer Klage vor dem Landesverwaltungsgericht will der Ortsvorstand von Stolzenhagen den Aktivitäten der Initiative von offizieller Seite Nachdruck verleihen.
Nach der Rücknahme der behördlichen Entscheidung wären eine Diskussion und als Kompromiss eine nachfolgende Einigung mit der Telekom über einen alternativen Standort das bevorzugte Ziel der Bürgerinitiative. Gefunden und realisiert werden soll ein Standort in größerer Entfernung zu den bewohnten Grundstücken, als es der derzeitige ist.
Schwache Argumente
Der Mast wird kein kleiner seiner Art sein, unabhängig von seiner Höhe. „Mit seiner Sendeleistung gehört er zu den Funkanlagen einer Größenordnung, die – inzwischen nachweisbar – erhebliche Auswirkungen auf Gesundheit und Fertilität (Fruchtbarkeit) von Menschen, Tieren und Pflanzen haben. Eine Studie (STOA-Studie), von der EU beauftragt und im Juni 2021 veröffentlicht, bestätigt das. Die Autoren der Studie empfehlen sogar, den 5G-Ausbau zu stoppen und auf Glasfaserausbau zu setzen„, heisst es seitens der Bürgerinitiative.
Weiterhin heisst es: „Der Mast wird in einem Gebiet stehen, in der eine reiche Vogelwelt (z.B. der Schreiadler, Wiedehopf, Grünspecht uvm.) zu Hause sind. Er wird nur in ca. 750 m Luftlinie von 2 Kindertagesstätten und nur wenig mehr vom viel frequentierten Stolzenhagener See entfernt stehen.“
„Die Planungen für die Errichtung des 5G-Mastes an diesem Standort begannen bereits 2018. Eine Baugenehmigung wurde erteilt, der Bau wurde im Juni 2022 begonnen und wird derzeit fortgeführt. All das geschah, ohne den Ortsbeirat und die Bürger*innen auch nur ansatzweise zu informieren oder anzuhören. Und das obwohl der Bau mit seiner Größenordnung und seinen Auswirkungen definitiv nicht als Geschäft der laufenden Verwaltung und deshalb u.E. zu den beteiligungspflichtigen Vorhaben gehört.“ [...]
Missglückter Versuch, die Lage des geplanten Funkmasten zu bestimmen.
Bild: Google Earth, Grafik: IZgMF
Das Bild sollte eigentlich die Lage des geplanten Funkmasten an einem der zwei Schnittpunkte der Kreise zeigen. Die Kreise wurden gemäß der Entfernungsangaben der BI um die Dorfkirche (300 m) und eine Kita (750 m) gezogen. Offensichtlich stimmen die Angaben der BI nicht, denn am Remater Weg liegt keiner der beiden Schnittpunkte. Immerhin lässt sich jetzt erahnen, wo der Funkmast stehen wird, Vorgärten sind dort allerdings nicht erkennbar ...
Was wird das nächste Lebenszeichen der BI sein? Die obligatorische "Informationsveranstaltung" mit einem Gesinnungsgenossen aus Stuttgart liegt in der Luft .
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –