Youtubes Bann gegen RT Deutsch war überfällig (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 10.12.2021, 23:12 (vor 1081 Tagen)

Mitteilung der Faktenchecker von Correctiv

Vor einigen Wochen hat Youtube den Kanal RT DE mit mehr als 600'000 Abonnenten gelöscht. RT DE ist der deutsche Ableger eines russischen Mediums, das früher Russia Today hieß und der russischen Regierung nahestehen soll. In der Corona-Pandemie wird dort häufig negativ über Impfungen und Corona-Maßnahmen berichtet – und es werden auch falsche Behauptungen verbreitet.

Wenn Youtube Videos löscht, ist das aus Sicht von Correctiv problematisch. Anstatt zu erklären, was daran falsch ist, ist die Information einfach verschwunden. Die Gründe sind nicht mehr nachvollziehbar. In diesem Fall war das aber anders: Correctiv hat einen Datensatz mit den gelöschten Videos von RT DE ausgewertet. So konnten wir nachvollziehen, weshalb Youtube den Kanal entfernt hat.

Dabei zeigte sich: Nach Youtubes eigenen Richtlinien hätte es Gründe gegeben, RT schon früher zu verbannen. Die Recherche von Tania Röttger zeigt, dass die Plattform bei der Umsetzung ihrer Regeln während der Pandemie nicht sehr konsequent ist.

Kommentar: Die Löschung des Youtube-Kanals von RT DE trifft auch die deutsche Anti-Mobilfunk-Szene. So ist der Löschung Franz Adlkofers Märchenstunde vom Dezember 2019 zum Opfer gefallen. Trost findet der Ex-Tabaklobbyist in einem neuen Büchlein von Volkswirt Ingo Leipner, das den hinlänglich bekannten "Reflex-Skandal" in Kapitel 4 noch einmal von vorne erzählt. Das Kapitel hat den Titel "Chronik eines Rufmords", wobei der Gemeuchelte aber nicht Alexander Lerchl ist. Man kann sich leicht ausrechnen, was Leipner da zusammengeschrieben hat, denn es ist längst alles über den Skandal gesagt und geschrieben worden, mit großem Abstand von Adlkofer himself – nur noch nicht von Leipner.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Game over, Alter Wein, RTDeutsch, Leipner

Trittbrettfahren und kalten Kaffee servieren

KlaKla, Samstag, 11.12.2021, 09:13 (vor 1081 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar: ... Trost findet der Ex-Tabaklobbyist in einem neuen Büchlein von Volkswirt Ingo Leipner, das den hinlänglich bekannten "Reflex-Skandal" in Kapitel 4 noch einmal von vorne erzählt. Das Kapitel hat den Titel "Chronik eines Rufmords", wobei der Gemeuchelte aber nicht Alexander Lerchl ist. Man kann sich leicht ausrechnen, was Leipner da zusammengeschrieben hat, denn es ist längst alles über den Skandal gesagt und geschrieben worden, mit großem Abstand von Adlkofer himself – nur noch nicht von Leipner.

Schnee von gestern. :wink: Diagnose:Funk hat schon vor Wochen auf das Buch von Leipner hingewiesen, der auch eine Meinung zu Wirecard hat. Wohlgemerkt Meinung keine fachliche Kompetenz. Als Schmankerl gibt es ein Interview mit dem Ex-Tabaklobbyisten, geführt von den Autoren I. Leipner und J. Stall.

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Meine Meinungsäußerung

Tags:
Trittbrettfahrer, Rufmord, Autor, Leipner

RT (Deutsch) hat mit Auf1 einen Nachfolger gefunden

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.07.2022, 15:33 (vor 850 Tagen) @ H. Lamarr

[...] Im Februar dieses Jahres wurde RT die Ausstrahlung in Deutschland verboten. Die Lücke schließt AUF1. In den Beiträgen der Plattform kommen Verschwörungsideologen und Gegner der Corona-Maßnahmen zu Wort. Unter ihnen auch Sucharit Bhakdi, ein Professor, der seit Pandemiebeginn immer wieder mit abenteuerlichen Thesen auffällt. Die entsprechenden Kreise goutieren das Angebot: Den Telegram-Kanal von AUF1 haben über 200.000 User abonniert. mehr ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Goldenes Brett, Bhakdi, Verschwörungsideologie, Corona-Leugner

Wie RT trotz EU-Sanktionen weiter Propaganda verbreiten kann

Gast, Samstag, 12.11.2022, 01:16 (vor 745 Tagen) @ H. Lamarr

Mitteilung der Faktenchecker von Correctiv

Guten Abend,

wenige Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine beschloss die EU, russische Staatssender wie RT oder Sputnik zu sperren. Der Grund: Sie stellten „eine direkte Bedrohung für die Ordnung und Sicherheit der EU“ dar. Das bedeutet eigentlich, dass die Webseiten der Sender nicht mehr aufrufbar sein sollten. Soweit die Theorie, doch in der Praxis sieht das ganz anders aus, wie meine Kollegin Sophie Timmermann am Beispiel von RT DE, dem deutschen Ableger von RT, recherchiert hat.

EU-Mitgliedsstaaten sollen die Sanktionen eigenverantwortlich umsetzen. In Deutschland bedeutet das: Internetanbieter sperren unter die Sanktionen fallende Inhalte anhand einer Liste der Bundesnetzagentur. Doch das Problem: Die Sperrungen selbst, so ein IT-Experte, sind „mit wenigen Handgriffen zu umgehen“. RT DE setzt zudem auf Alternativen und nutzt sogenannte Spiegelseiten, also Kopien der Originalseiten – und kann so munter weiter russische Staatspropaganda streuen. Bis heute lassen sich Texte auf mehreren dieser Seiten aus Deutschland ohne Probleme abrufen. Sie rutschten beim Monitoring der Bundesnetzagentur offenbar durch.

Wie das sein kann und warum es den zuständigen Stellen in Deutschland nicht gelingt, RTs Schlupflöcher zu schließen, lesen Sie hier. Die Ergebnisse unserer Recherche werfen die Frage auf: Wie sinnvoll sind technische Sperrungen überhaupt, um das Problem der Desinformation in den Griff zu bekommen?

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