Wenn Du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.04.2021, 23:50 (vor 1313 Tagen) @ KlaKla

12 Mediziner wollen Aufmerksamkeit. Zum zweiten Mal gehen sie auf die Straße ...

Na ja, zwölf von rd. 410'000 berufstätigen Ärzten in Deutschland, das ist doch ziemlich überschaubar. Anno 2019 mobilisierte der Arbeitskreis, der nicht mehr weiter weiß, immerhin noch drei Dutzend ...

An den in Google-News vertretenen Medien ging der Protest wie üblich spurlos vorüber, die bislang einzige Meldung der freien Mitarbeiterin Franziska Nieß (Lokales und Sublokales :-) ) erschien in der Stuttgarter Lokalpresse. Also alles wie gehabt.

Die bescheidene Resonanz hat mMn eine ganze Reihe von Ursachen, z.B. in der hartnäckigen Lernresistenz der Ärzte und von Diagnose-Funk. In seiner heutigen zweiten Pressemitteilung über die Weißkittelaktion wiederholt der Verein seinen Fehler von 2019 und nennt ungeniert die Handynummern der Sprecher des Arbeitskreises. Diesmal ist dies noch schlimmer, denn im Kopf der Mitteilung thront übergroß der Banner "Mobilfunk macht krank". Wie kann man nur so unglaublich ungeschickt sein! Journalisten haben für solche Widersprüche eine Nase und wenn sie sich verarscht fühlen, dann spuren die auch nicht. Bis auf die Studentin Franziska, die sich ihre Sporen erst noch verdienen muss.

Die Dummen sind wieder die Ärzte. Der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk konnte sich hingegen, weil Franziska nicht aufgepasst hat, wieder einmal unwidersprochen als "Umwelt- und Verbraucherorganisation" in Szene setzen :no:.

Die Irrtümer, denen dieser Arbeitskreis nachhängt, sind so vielfältig, dass es schwer fällt einen Anfang zu finden. Nehmen wir Frau Mästle. Sie kolportiert ihr zugetragenen Techno-Stuss, weil dieser weit jenseits ihrer Kompetenzen ist und sich so ihrer Bewertung entzieht. Beispiel aus einem Posting von "KlaKla" mit Zitaten von Mästle, die sie auf der 5G-Dialogplattform des Bundesverkehrsministers hinterlassen hat:

[...]
Es kommt der Stichwortgeber "Engelhard"
Wenn diese Technik nicht klar gesund ist, muß sie verboten werden.

Darauf antwortet Dr. med. Cornelia Mästle:
Sie haben Recht, die hochfrequente elektromagnetische Strahlung wird durch 5G massiv zunehmen, und damit auch die Krebsgefahr.
[...]

Seufz ... Wie "massiv" die elektromagnetische Strahlung durch 5G tatsächlich zunimmt, das kann man an realen Messungen z.B. hier und dort nachlesen, vorausgesetzt, man versteht ein klein bisschen was von Funktechnik.

Dass Frau Mästle keine Ahnung von der 5G-Technik hat ist ihr als Medizinerin nicht vorzuwerfen. Wohl aber, dass sie leichtgläubig ihr zugetragenen Stuss aus der Anti-Mobilfunk-Szene 1:1 übernimmt und als Respektsperson öffentlich weiter kolportiert, ohne zu erkennen, dass sie mit ihren inkompetenten Behauptungen bei labilen Menschen irrationale Ängste gegenüber EMF auslösen kann. Überspitzt gesagt: Sie produziert mit ihren unqualifizierten Behauptungen "Elektrosensible", die später bei ihr zur Behandlung im Wartezimmer sitzen.

Hintergrund
Ärzte und Mobilfunk: schlechte Noten für Mediziner

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Aerzte, Bergmann, Mediziner, 5G-Tea-Party, Schmid, Vervielfältiger, Thraen, Mästle, Narrativ, Echokammer, Halbgötter in Weiß, Stichwortgeber


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