Diagnose-Funk im Pech: Krebsstudie zurückgezogen (Allgemein)
Es genügt eben nicht, Studien, die Alarm schlagen, hingebungsvoll zu "besprechen", man muss auch die Spreu vom Weizen unterscheiden können, um nicht über Fallstricke zu stolpern, die von ausgewiesenen Experten gesehen werden. Diagnose-Funk stolpert gerne und ausgiebig. Da deren Follower noch weniger Ahnung von der Sache haben als der Verein, ist das Risiko erwischt zu werden für die Stuttgarter kalkulierbar klein.
Der Grund für die Retraktion durch die Zeitschrift (nicht durch die Autoren) ist erschütternd und zeigt die absolute Unfähigkeit des Diagnose-Funk-Personals, Studien kompetent beurteilen zu können. Denn man muss nicht einmal Experte sein, um 50-Hz-NF-Studien von HF-Studien unterscheiden zu können, das schaffen schon Schüler der Oberstufe.
Hier die Begründung der Retraktion, übersetzt mit deepl.com:
Nach der Veröffentlichung der oben genannten systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse machte ein interessierter Leser die Redaktion darauf aufmerksam, dass es möglicherweise eine Reihe von Bedenken im Zusammenhang mit den acht Quellenpapieren gab, auf denen die Studie basiert. Zwei der Studien basierten auf elektromagnetischen 50 Hz-Feldern und nicht auf hochfrequenter Strahlung; außerdem verwendete eine Referenz eine ungenaue Risikoabschätzung für die falsche Exposition (Schichtarbeit [] statt HF), und eine der Studien konzentrierte sich auf männlichen Brustkrebs (die anderen befassten sich alle mit weiblichem Brustkrebs).
Auf diese Probleme wurden die Autoren aufmerksam gemacht, die als Reaktion auf die Leserkommentare eine Gegendarstellung verfassten. Unabhängig davon führte das Editorial Board eine unabhängige Untersuchung der Behauptungen des Lesers durch und kam zu dem Schluss, dass die schiere Anzahl der möglicherweise erforderlichen Korrekturen die Veröffentlichung eines Corrigendum nicht ohne weiteres möglich gemacht hätte. Unter Berücksichtigung aller Faktoren hat die Redaktion von Experimental and Therapeutic Medicine daher entschieden, dass der Artikel aufgrund der zahlreichen Unsicherheiten, die sowohl mit der Art und Weise, wie die Meta-Analyse durchgeführt wurde, als auch mit den für die Studie ausgewählten Quellenpapieren verbunden sind, aus der Zeitschrift zurückgezogen werden sollte. Es ist anzumerken, dass die Autoren mit der Zurückziehung dieser Arbeit nicht einverstanden waren. Der Herausgeber entschuldigt sich bei der Leserschaft des Journals für alle Unannehmlichkeiten, die durch die Zurückziehung dieses Artikels entstanden sind.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
26.03.2021, 14:14
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H. Lamarr,
26.03.2021, 14:57
- Diagnose-Funk im Pech: Krebsstudie zurückgezogen - Schutti2, 29.03.2021, 16:05
- Diagnose:Funk in der Kompetenzfalle - KlaKla, 28.03.2021, 09:45
- Retraktion: Diagnose-Funk ohne Eile (1) -
H. Lamarr,
28.03.2021, 12:56
- Retraktion: Diagnose-Funk ohne Eile (2) - H. Lamarr, 30.03.2021, 14:16
- Retraktion: Diagnose-Funk ohne Eile (3) - H. Lamarr, 03.04.2021, 23:36
- Retraktion: Diagnose-Funk ohne Eile (4) - H. Lamarr, 01.05.2021, 23:59
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H. Lamarr,
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