Heuser et Heuser: EHS-Studie mit fMRI - Alarmstufe rot! (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.09.2017, 22:52 (vor 2439 Tagen) @ Dr. Ratto

Wie sie auf Langzeitstudie kommt..

Sie kann "long term exposure" nicht übersetzen.

Auch an anderer Stelle hat sie Probleme, die wahrscheinlich auf ihre Betroffenheit zurückzuführen sind (Wahrnehmungsverzerrung). Sie übersetzt ...

... We hoped that we could document objective abnormalities in these patients who had often been labeled as psychiatric cases. ...

frei nach Buchs mit: "Die Forsc, her kommen zum Schluss, dass fMRI-Scans eingesetzt werden können, um EHS objektiv zu diagnostizieren oder auszuschliessen.Sie sind auch der Auffassung, dass damit in Zukunft die Stigmatisierung von EHS als Psychiatriefall verhindert werden könne."

Tatsächlich steht dort aber (sinngemäß) ganz was anderes: "Wir hofften, wir könnten objektiv krankhafte Veränderungen im Hirn dieser Patienten dokumentieren, die häufig als psychiatrische Fälle gehandelt wurden." Den Dachschaden (Abnormalitäten) lässt Frau Buchs diskret weg und die von ihr geschilderte "Auffassung" der Heusers hat sie frei erfunden.

Nicht neu aber mal wieder erwähnenswert: Fremdsprachenübersetzungen durch Mobilfunkgegner sind nur mit größter Vorsicht zu verwenden.

Das ist eher selten, dass ein Ehepaar forscht und gemeinsam publiziert,

Gar nicht:
Wiltschkos
Von Helversens
Haugs

Gar nicht? Okay, das sind jetzt inklusive der Lerchls vier Paare, für mich, mit Verlaub, noch immer eher selten.

Alle 10 EHS-Probanden hatten gleich oder ähnlich abnormale fMRI-Scans.

Es ist positiv zu werten wenn Pateinten mit ähnlichen Symptomen auch ähnliche physiologische Veränderungen aufweisen. Dann kommt man der Ursache näher. Vorausgesetzt die Ergebnisse sind richtig.

Und vorausgesetzt, die Heusers haben nicht heimlich 1001 EHS getestet, um die 10 wunschgemäß reagierenden Probanden für ihre Studie zusammen zu bekommen.

Das Magazin, in dem die Studie veröffentlicht wurde,

Chef Editor ist David O. Carpenter. Dazu muss man gar nichts mehr sagen.

Der gute David ist 80 und kann offenbar nicht aufhören, um sich um die Rosen zu kümmern. Vielleicht hat er daheim einen Hausdrachen sitzen, dem er möglichst oft aus dem Weg gehen möchte.

Grundsätzlich stützt die Studie Fricks Ergebnisse. In den Köpfen von EHS stimmt was nicht und es hat eine physiologische Grundlage. Es sollte aber nicht ursächlich mit Feldern verknüpft werden. Was mich wundert ist, dass obwohl offensichtlich Patienten und die Heusers an einen ursächlichen Zusammenhang glauben die Betroffenen im MR untersucht wurden. Die Felder (statische, niederfrequente und hochfrequente) die dort auftreten sind wesentlich stärker als alles womit man im normalen Leben konfrontiert wird, von Magnetschwebebahn bis Handy. Die Patienten haben das aber offensichtlich gut überstanden.

Es gibt Kondensatoren, die sich bei einem Spannungsüberschlag selbst reparieren (selbstheilende Kondensatoren). Die Heuser-Studie ist mMn eine selbstwiderlegende Studie, die bei zehn selbstdiagnostizierten EHS-Probanden objektiv einen Dachschaden belegt, zugleich mit der Exposition aber auch belegt, dass die Probanden eben keine EHS sein können. Die Mixbefeldung entspricht überdies einer alte Forderung von Elektrosensiblen, die als Testversager eine Ausrede brauchten, und sich von der üblichen Single-Source-Provokation mit z.B. GSM900-Signalen nicht hinreichend realitätsnah befeldet sahen.

Frau Buchs reagiert eigenen Angaben zufolge auf allerlei magnetisierbare Materialen wie Baustahl in Mauern, Federkernmatratzen oder metallische Bettfüße. Die statische Exposition durch diese "Magneten" dürfte bei einigen Zentimetern Abstand deutlich unter 1 µT Flussdichte liegen. Die Probanden in USA mussten in dem Tomographen ganz andere Flussdichten aushalten: 3 Tesla sind 3000 mT oder 3000000 µT oder 3000000000 nT. Leider sucht Frau Buchs den Fehler nicht bei sich, sondern immer bei anderen, dadurch hat sie sich gegen alle Einwände perfekt immunisiert. Aber das brauche ich Ihnen ja nicht zu erzählen ...

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Rentner, Carpenter, Heuser, Interpretation, Abnormalität


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum