Und immer wieder Hans-U. Jakob in der Abendsonne (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 21.07.2017, 11:42 (vor 2465 Tagen)

Hans-U. Jakob, tapferes Schneiderlein des eidgenössischen Anti-Mobilfunk-Vereins "Gigaherz", behauptet neuerdings, nicht weniger als 400 Skandale aufgedeckt zu haben. Das wäre toll, wären diese Skandale der Weltöffentlichkeit nicht allesamt unbekannt und exklusiv allein in der wirren Geisteswelt des Gigaherz-Präsidenten existent. Jakob belegt seine Behauptung wie üblich nur ansatzweise mit eigenen Gruselgeschichten. Die meisten sind bekannt. Neu ist seine Behauptung:

Das Ende der «Frequentia» kam dann ziemlich rasch, als ein dort schreibender, angeblicher Professor der Onkologie als Hochstapler entlarvt werden konnte. Dank einem Unternehmer welcher mir kurzerhand 10 Tausendernoten mit dem Auftrag in die Hand drückte, diesem Spuk mittels einem gross aufgemachten «Gigaherz-Aerzteblatt» ein Ende zu bereiten.

Sollte die Geschichte stimmen, gibt Jakob hier offen zu, gegen Geld einen Auftrag ausgeführt zu haben.

Doch nur in der Abendsonne werfen selbst Zwerge lange Schatten. Heißt: Aus meiner Sicht ist in der Schweiz niemand so doof, 10'000 CHF an Gigaherz-Jakob zu zahlen (vielleicht waren es ja auch Restbestände an italienischer Lira), nur um ein missliebiges Informationsblättchen für Ärzte zu sabotieren. Selbst Schwachströmler wissen: Minus x Minus ergibt zwar Plus, aber zwei Idioten ergeben noch lange kein Genie. Wenn es überhaupt je einen "Unternehmer" gab, der Gigaherz gegen Honorar mit einem "Auftrag" beglückte, dann könnte dies bestenfalls Ex-Tabaklobbyist Franz Adlkofer gewesen sein. Doch auch den halte ich nicht für so dumm, das Geld ausgerechnet in die schlechteste aller Alternativen zu stecken. Selbst im Nachhinein will es nicht gelingen, von der angeblich maßgebenden Rolle Gigaherz' gegen "Frequentia", z.B. von dem "Gigaherz-Aerzteblatt", irgendwelche Belege zu finden. Als Gegner sichtbar wurde lediglich der greise DDR-Wissenschaftler Karl Hecht, der allerdings mit einem Psiram-Eintrag kontaminiert ist.

Fazit: Da der geltungssüchtige Ex-Elektriker Jakob in meinen Augen eine gut belegte Tradition als Pseudologia phantastica hat, stufe ich seine jüngste Behauptung so lange als weitere Lüge ein, bis er glaubwürdige Belege beibringt.

Hintergrund
Wie Hans-U. Jakob das tapfere Schneiderlein gibt
HUJ: vom Schneiderlein zum Aufschneider
Gigaherz-Präsident: Das peinliche Schneiderlein
Die bislang 157 Unterstellungen des Hans-U. Jakob

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Psychologie, Schweiz, Querulant, Geltungssucht, Scheinriese


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