Entweder Glyphosat, oder – ja was eigentlich? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 18.05.2016, 21:29 (vor 3112 Tagen) @ Gast

Kein Pestizid wird in Deutschland so viel verkauft wie Glyphosat.

Auf dem Heimweg hörte ich im Autoradio vorhin eine Wissenschaftsjournalistin des BR sagen, Glyphosat sei nicht nur der meistverkaufte Unkrautvernichter, sondern auch der am besten erforschte. Wenn Glyphosat nicht mehr neu zugelassen würde, sagte sie, werden die Bauern sicher nicht mit Harke und Rechen auf die Felder ziehen, sondern zu einem x-beliebigen anderen Unkrautvernichter greifen. Daraus könnte dann leicht ein Giftcocktail zusammengemixt werden, der noch viel schlimmer als Glyphosat sei. Denn die anderen Mittel seien eben bei weitem nicht so gut erforscht wie der momentane Prügelknabe. Dann lieber bei Glyphosat bleiben, da wüsste man wenigstens, woran man ist.

Das Theater um die Neuzulassung der chemischen Keule ist mMn inzwischen keine Frage der Forschung mehr, sonder ein politisches Kräftemessen. Das macht es mir einfach, Partei zu ergreifen. Da BUND, Umweltinstitut München und ödp sich gegen eine Neuzulassung aussprechen, diese drei jedoch mit fadenscheinigen bis hanebüchenen Begründungen auch gegen EMF sind, darf ich in erster Näherung annehmen: Glyphosat ist so harmlos wie EMF. Ich hoffe daher auf eine Neuzulassung des Mittels schon allein deshalb, um das Gefühl zu bekommen, der zuständige EU-Ausschuss habe sich dem Druck der Straße und dem von Pseudoexperten nicht gebeugt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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