Der Experte "wuff" (III): ELF-Gerät (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 13.11.2013, 10:47 (vor 3789 Tagen) @ H. Lamarr

Im hese-Forum arbeitet sich "wuff" an seinem Auftrag ab, EMF-Personendosimeter mies zu machen. Dafür, wie leicht falsch gemessen und interpretiert werden kann, berichtet er folgendes Fallbeispiel:

Eine Person, welche auf Vorschaltgeräte von Fluoreszenzbeleuchtung reagierte, kauft sich aus Unkenntnis ein ELF-Gerät, das eigentlich zum Auffinden eingemauerter Stromleitungen bestimmt war. Sie hielt das Gerät in die Nähe einer Fluoreszenzlampe, es zeigte kräftig an, und fortan stellte die Person an allen möglichen und unmöglichen Orten "Elektrosmog" fest, und sie sah überall Gefahr.

Wieder ist es die Wortwahl, die zeigt, dass "wuff" zwar pausenlos über Technik schreibt, jedoch nur rudimentäre Kenntnisse davon hat.

Die Wortschöpfung "ELF-Gerät" (ELF: Niederfrequenz) bringt sogar Google ins Schleudern, was bereits eine beträchtliche Leistung ist.

Unser Mann kennt nicht den Begriff, unter dem sein "ELF-Gerät" bei anderen läuft: Stromsucher, Leitungssucher, Kabelfinder oder wie Bosch sich auszudrücken beliebt: Ortungsgerät.

So ist es denn auch mehr glücklicher Zufall, wenn "wuff", der womöglich noch nie ein solches Gerät benutzt hat, mit seiner Behauptung richtig liegt: ".... und fortan stellte die Person an allen möglichen und unmöglichen Orten "Elektrosmog" fest ...".

Wer jemals versucht hat, mit einem preisgünstigen Stromsucher (aus dem Baumarkt) eine Stromleitung in einer Wand zu orten, der weiß, was ich meine. Ich habe diverse dieser Geräte ausprobiert. Und damit zusätzlich zum E-Feld noch ordentlich Magnetfeld produziert wird, habe ich sicherheitshalber durch die zu findende Leitung etliche Ampere Strom gejagt. So habe ich dann auch tatsächlich die Leitung gefunden. Gemeinerweise jedoch nicht nur dort, wo sie war, sondern noch an beliebig vielen anderen Stellen, wo sie definitiv nicht war. Falsch eingestellt, meldet so ein Gerät auch schon mal eine Stromleitung, wenn noch nicht einmal eine Wand in der Nähe ist. Für Elektrosmog-Phobiker also genau das passende. Richtig eingestellt, haben die Geräte, zumindest die günstigen, größte Mühe, unter 1 bis 2 cm Putz verlegte Stromleitungen zu orten, ihre "Ortungsreichweite" ist äußerst bescheiden.

Wer Stromsucher als Elektrosmog-Detektoren verwendet, dem ist nicht zu helfen. So jemand ist potenzielles Opfer von Scharlatanen, und bei Pseudoexperte "wuff" in besten Händen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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