EMF-Personendosimeter messen zuviel, statt zuwenig (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 07.11.2013, 21:16 (vor 4063 Tagen) @ charles

Anderseits ist es so dass Jakob recht hat.

Ein Dosimeter ist Spielzeug, und fern von echte Messtechnik.

Das sehe ich nicht so.

Ein EMF-Personendosimeter ist mMn eine höchst sinnvolle Ergänzung zur "klassischen" Messtechnik. Diese Dosimeter schließen eine Lücke, die mit herkömmlicher Messtechnik nicht zu schließen ist, nämlich die kontinuierliche Messung der Immission bei bewegten Objekten (Menschen, Tiere, Gegenstände) in allen Lebenslagen. Personendosimeter, Breitband- und Schmalband-Messtechnik konkurrieren nicht, sie haben alle ihre speziellen Anwendungsgebiete.

Dass infolge der Trageweise eine richtungsabhängige Dämpfung stattfindet ist derzeit noch ein kleines Manko. Doch auch dies sollte in ein paar Jahren behoben sein, z.B. mit Mimo-Technik, indem anhand mehrerer Antennen die Richtung der Dämpfung bestimmt und die Auswirkung der Dämpfung rechnerisch kompensiert wird. Ist mMn nur eine Frage der Zeit und Rechenpower, bis auch dieses Problem gelöst ist. Das Maschek-Dosimeter hat schon jetzt eine Besonderheit: Es ist so konstruiert, dass beim Tragen am Oberarm der Mensch als Antenne mit in die Messungen einbezogen ist. Dadurch ist der Messfehler mit rd. ±60 Prozent relativ gering. Aber es kommt noch besser: Bei den Modellen, die das bayerische LfU unentgeltlich verleiht, wird der maximale Messfehler per Software auf den Messwert aufgeschlagen und der Messwert erst dann angezeigt. Jakobs Einwand, Personendosimeter würden zu niedrige Werte anzeigen, wird dadurch ad absurdum geführt, richtig ist, die Geräte zeigen in aller Regel ZUVIEL an (siehe diesen IZgMF-Artikel). Ob dies allein für die LfU-Geräte gilt oder allgemein für alle Modelle von Maschek, müsste erfragt werden.

Bei Messwerten weit unter Grenzwert ist es mMn albern, sich über die Abschattung aufzuregen. Es ist doch sch...egal, ob zu einem Zeitpunkt x nun 48 µW/m² auf einen einwirken oder 143 µW/m². Warum? Weil durch zeitliche und räumliche Interferenzen sowieso pausenlos Messwertschwankungen in diesen Größenordnungen und mehr vorkommen, das brauche ich Ihnen nicht zu erzählen, Sie wissen es.

Das Genörgel an EMF-Personendosimetern hat mMn ganz triviale Gründe, diese Geräte nehmen etablierten Messtechnikern und BBs Geschäft weg.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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